Groupies? Nein, danke!

Groupies? Nein, danke!

Jugo Ürdens im Interview

Jugo Ürdens ist das Heißeste, was österreichischer Hip-Hop derzeit zu bieten hat. Der in Skopje geborene Wiener versteht es wie kein anderer, New Wave Rap mit Balkaneinflüssen zu mixen – Wiener Schmäh trifft auf Slav-Klischees. Am 5. Oktober ist sein Debütalbum erschienen. Höchste Zeit, Rapper und Beatbastler Aleks zum Interview zu bitten.

Sweet things first! Auf deiner EP „DiesDas“ rappst du von Mannerschnitten und Crème brûlée. Welche Süßigkeit macht dich richtig schwach?

Lass mich kurz überlegen … Also ich gehe ja gerne in türkische Restaurants, die haben so einen geilen Milchreis. Der ist nicht so picksüß, sondern einfach in sich perfekt. Da fällt es mir sehr schwer, nein zu sagen.

Du wurdest mal als „Good Guy Swag Rapper“ bezeichnet. Wie besteht man in der Rapszene besser – als Nice Guy oder Arschloch?

Wie man in der Szene wirklich besteht, kann ich dir noch nicht sagen. Die Frage kann ich vielleicht in ein paar Jahren beantworten. Ich glaube aber, als Arschloch fährt man immer besser. Doch die Bezeichnung „Good Guy Swag Rapper“ ist eine Katastrophe. Wer hat sich das bitte ausgedacht? Der Ausdruck ist echt ziemlich ekelhaft. (lacht)

Wenn dich ein österreichischer Rapper in seinem Track dissen würde, würdest du einen Beef vom Zaun brechen à la Eminem vs. MGK?

Kommt darauf an, wer und wie er das macht, aber zu 99 % nicht. Das ist verschwendete Zeit, in der man einen vernünftigen Song schreiben könnte, anstatt sich zu überlegen, wie man jemanden am besten beleidigt.

Apropos Songwriting: Du produzierst deine Musik ja auch selbst. Wie viel auf deinem Debütalbum ist von dir?

Ungefähr die Hälfte stammt aus meiner Feder, den Rest hat ein anderer Typ beigesteuert. Dann habe ich noch einen Tontechniker, mit dem ich das Ganze überarbeitet und die fremden Beats eingebaut habe.

Was macht dir mehr Spaß? Texten oder Beats basteln?

Ich muss ehrlich sagen, Beats bauen macht mir ein bisschen mehr Spaß.

„Danke Mama für die Augen, danke für die Wangenknochen.“ Die WOMAN nennt dich den „schönsten Mann in Wien“. Du hast sicher kein Problem damit, Mädels kennenzulernen. Was macht eine Frau interessant für dich?

Ich habe schon seit einiger Zeit eine Freundin, also ist das jetzt eigentlich eine hypothetische Frage. Doch an sich reizt mich die Herausforderung, wenn man sich um eine Frau ein wenig bemühen muss. Das gilt aber für beide Seiten. Natürlich bekommt man nach Liveauftritten manchmal Angebote, aber Groupies … Das finde ich schon ein bisschen komisch. Die würden mich auch ohne Freundin nicht interessieren. Also Groupies – nein, danke!

Wenn du dir deine Headline in der WOMAN selber aussuchen könntest, würde sie lauten …

Am liebsten hätte ich eine eigene Ausgabe, in der auf 50-100 Seiten immer das gleiche Bild von mir ist. Ohne Inhalt. Nicht, weil ich mich so geil finde, sondern weil die Aktion witzig wäre. (lacht)

So wie Maxim von K.I.Z. auf Instagram?

Ja voll! Genau so! Das ist das beste Insta- Profil der Welt.

Wir würden es liken. Bis bald in Salzburg, Wien und Graz!

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