So, 5. Mai 2013

Dope d.o.d im Interview

Dope HipHop

Selten lag das Epizentrum für innovativen HipHop so weit nördlich: Drei MCs aus dem holländischen Groningen versuchen sich in der Neuinterpretation des Genres und treffen voll ins Schwarze. Duo of Darkness alias Dope d.o.d heißt die Band rund um Rotten, Vicious und Reaper. Ebenso düster, bedrohlich und finster klingt ihr vom Dubstep, Hardcore und Nu Metal inspirierte Sound. Zur Feier des neuen Langspielers „Da Roach“ und der baldigen Wienpremiere spricht Dopey Rotten mit VOLUME über Horrorfilme, Wahnsinn live oder den musikalischen Innovationsprozess der Band. Besser, härter, verrückter!

Was bringt einer die Band die Auszeichnung ‚Most Promising Act 2012‘? Viel wichtiger: Wie werdet ihr diese Erwartungen 2013 umsetzen?

Dopey Rotten: Die Nominierung ist natürlich eine Ehre! Wir haben immer hart gearbeitet, um unseren Fans jene Qualität zu liefern, die sie von uns erwarten. Da wird sich auch dieses Jahr nichts daran ändern.

Was habt ihr von einem Fred Durst oder Jonathan Davis auf den Tourneen mit Limp Bizkit bzw. Korn lernen können?

Jonathan und Fred sind schwer in Ordnung – die haben sich immer Zeit genommen, um mit uns abzuhängen oder zu quatschen. Inzwischen sind wir sogar Freunde geworden. Die wichtigste Lektion war, ignorieren zu

können, was ein komplett neues Publikum von uns denkt. Nicht jeder Gig kann so ablaufen, wie man es sich vorstellt.

Manchmal erinnert euer Sound stark an die bedrohliche Atmosphäre eines Horrorfilms. Für welches Drehbuch würdet ihr gerne den Soundtrack liefern?

Ganz klar für  ‚The Walking Dead‘! Bei dieser Serie würde ich sogar gerne selbst in die Rolle eines Schauspielers schlüpfen!

Welchen niederländischen HipHop könnt ihr österreichischen Hörern empfehlen?

Gute Frage. Ich denke, die Leute in Österreich können Niederländisch nicht richtig verstehen. Früher habe ich viel Opgezwolle gehört – meiner Meinung nach eine der besten niederländischen Kombos.

Ihr arrangiert die meisten eurer Songs mit Dubstep Beats. Wer ist der talentierteste Produzent in der Szene?

Wir haben mit Caspa gearbeitet, einem wahren Pionier – er ist definitiv auf der Bestenliste. Auch unser eigener Produzent Peter Songole ist ganz weit vorne! Ich habe mitverfolgen können, wie er ganz klein angefangen hat. Die Jungs von Noisia kommen auch immer wieder mit verrückten Beats um die Ecke. Einer von ihnen hat ein paar unserer Songs für ‚Da Roach‘ produziert.
Euer zweites Album ‚Da Roach‘ wurde am 20. April veröffentlicht. Was unterscheidet diese Platte von seinem Vorgänger ‚Branded‘?
Wir waren zwischen diesen beiden Veröffentlichungen sehr viel auf Tour. In dieser Zeit haben wir uns als Individuen weiterentwickelt, sind aber zugleich als Team zusammengewachsen. Ich glaube diesen Prozess hört man auf ‚Da Roch‘. Die neue LP ist definitiv das, was die Fans wollen – nur besser und härter!

Eure Albumcover zeichnen sich durch einen apokalyptischen Touch aus. Was assoziiert ihr mit dem neuen Artwork und wer hat es entworfen?

Unsere Musik ist grimmig und dunkel, also wäre ein Blumenmotiv wohl fehl am Platz, oder? Das neue Artwork wurde von Andres Fouché und Dominique Letwory entworfen. Es ist aber so, dass jeder Ideen einbringt, und wir als Team arbeiten.

Auf ‚Da Roach‘ ist wieder ein Feature mit Sean Price Feature zu hören. Habt ihr den Rapper auf die neue Platte geholt, weil der Song ‚Psychosis‘ so erfolgreich war, oder weil ihr inzwischen auch privat gut klar kommt?

Beides! Nachdem der erste Song so gut aufgenommen wurde, war es nur logisch, dass er auch am neuen Album mitproduziert. Es ist uns eine Ehre, Künstler wie ihn auf der neuen Platte zu haben.

Für die Single ‚Rocket‘ habt ihr live ein Musikvideo gedreht. Scheint, als würden Dope d.o.d Konzerte so richtig abgehen. Was war eure coolste Show?

Am Sziget Festival gab es zwar technische Probleme, aber das hat das Publikum komischerweise total hochgepusht. Nachdem alles repariert wurde, war die Stimmung noch heißer! Aber auch das Hip Hop Kemp und Dour Festival waren definitiv große Highlights.

Was können österreichische Fans von eurer Show am 21. Mai in Wien erwarten?

Ich pflege zu sagen: Wir kommen in Frieden, aber sind offen für eine mörderische Show! Wir lieben es, mit den Fans eine Party zu feiern – inklusive jeder Menge Bass, Schnaps und Wahnsinn!

Davon gibt’s im Flex genügend! Davor noch ein Schnitzel?

Gerne, und ein großes Bier dazu bitte!