Di, 31. Mai 2016

Monday Boogie

Volbeat im Interview

Es ist Montag. Niemand mag Montage. Doch ab und an stehen die Sterne besonders günstig, dass auch ein Montag zum besten Tag der Woche werden kann. Vor allem, wenn man gleich in der Früh den gut gelaunten Michael Poulsen, Frontmann von Volbeat, am anderen Ende der Leitung hat, um sich mit dem charismatischen Dänen über ihre geheimnisvolle neue Platte, Gospel Chöre, Voodoo, Ziegen und das Nova Rock Festival zu unterhalten.

Wie sieht ein typischer Montag im Leben von Michael Poulsen aus?

Ich bin noch am Leben. Ich atme noch. Ich unterhalte mich mit VOLUME – heute ist also ein guter Montag. Normalerweise versuche ich mich am Wochenende auf meine Familie und meine Freunde zu konzentrieren und die vielen E-Mails, die ich täglich bekomme, bis Montag zu ignorieren. Ich stehe an Montagen dann meistens früh auf, gehe eine große Runde mit dem Hund spazieren oder laufen, schnappe mir danach einen Kaffee und beginne, die sich über das Wochenende angesammelten Nachrichten abzuarbeiten – ziemlich langweilig und ’normal‘.

Euer neues Album ‚Seal the Deal & Let’s Boggie‘ erscheint am 3. Juni. Was darfst du uns an diesem Montag ansonsten darüber erzählen?

Der Name irritiert im ersten Moment vielleicht ein bisschen, aber er ergibt in Kombination mit den Songtexten einen Sinn. Außerdem kann ich verraten, dass wir auf dieser Platte mit vielen Gästen arbeiten durften. Wir konnten Danko Jones für den Song ‚Black Rose‘ gewinnen. Eine tolle, teilweise unterschätzte Band. Ich habe Dankos Stimme förmlich gehört, als ich den Song geschrieben habe. Johan Olsen ist wieder dabei und singt auch auf Dänisch. Das Beste ist jedoch der Harlem Gospelchor, den wir für die Nummer ‚Goodbye Forever‘ verpflichten konnten. Ich wollte immer schon mal mit einem Gospelchor arbeiten. Sie haben einen großartigen Job gemacht!

Ihr habt anscheinend viel ausprobiert…

Ja, auch in Bezug auf die Songtexte. Ich habe mich dieses Mal mit den unterschiedlichsten Themen und Geschichten aus verschiedensten Zeiten beschäftigt. Es gab kein Konzept im Hintergrund, aber es klingt alles insgesamt sehr rund. Für mich ist das Ergebnis das beste Volbeat Album aller Zeiten.

Streckenweise erinnert es sehr an eure Anfänge. Wieso diese Rückkehr zu den Wurzeln?

Wenn du Musik schreibst, die aus deinem Herzen kommt und gar nicht so sehr darüber nachdenkst, passiert so etwas durch Zufall. Mir geht es immer darum, meine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Nachdem wir unseren Sound bereits bei den ersten Platten gefunden haben, ist es ganz normal, dass immer wieder Nummern auftauchen, die an unsere Anfangszeit erinnern. So schreibe ich nun mal einfach. Jedoch traue ich mich zu behaupten, dass ich seit dem ersten Album auf jeden Fall ein besserer Songschreiber geworden bin.

Für das letzte Album ‚Outlaw Gentlemen & Shady Ladies‘ hast du dir unzählige Western angesehen. Was stand diesmal auf dem Fernsehprogramm?

Ich habe versucht, Filme als Inspirationsquelle zu vermeiden und wollte mich mehr auf Bücher konzentrieren – hauptsächlich alte Geschichten über spirituellen Kult, Voodoo in New Orleans und vieles über Marie Laveau und Papa Ledga. Andererseits habe ich mich auch mit dem letzten Opfer von Jack the Ripper, Mary Jane Kelly, beschäftigt. Es gibt also viele verschiedene Geschichten auf diesem Album – manche sind wirklich passiert, andere sind Fiktion.

Gehen die altbekannten Geschichten von Volbeat auch auf dieser Platte weiter?

Ja, es gibt den Song ‚You Will Know‘, der zu dieser langen Geschichte rund um ‚Fire Song‘, ‚Danny & Lucy‘ oder ‚Mr. & Mrs. Ness‘ gehört. Die Geschichte hat auf unserem ersten Album begonnen und endet nun auf der neuen Platte.

Ihr habt auf eurem Tourplakat derzeit ein interessantes Maskottchen. Wie viel Rock steckt denn in einer Ziege?

Es wird sich in Kombination mit den neuen Songs und dem Albumcover zeigen, dass eine Ziege und Rock sehr wohl zusammenpassen. Das ist aber noch ein Geheimnis! Wenn wir uns das nächste Mal sehen, habt ihr es entweder schon selbst herausgefunden oder ich erkläre es euch.

Wir sehen uns definitiv im Juni am Nova Rock Festival. Wen dürfen wir denn dann als euren neuen Bassisten begrüßen?

Geezer Butler von Black Sabbath.

Jetzt verarschst du uns aber…

Stimmt, aber stellt euch nur einmal vor, wie cool das wäre! Tatsächlich haben wir aber bereits Ersatz gefunden. Wenn er sich auf unserer US-Tour bewährt, dann bringen wir ihn auch mit nach Österreich.

Apropos Nova Rock Festival – welchen guten Tipp hast du für eure Fans für den Montag nach dem Nova Rock Festival?

Geht eine Runde laufen, um den schrecklichen Festivalkater zu vertreiben.

 

Miau! Bis bald auf den Pannonia Fields II…