Entbehrliches Wissen #27

Barbie hat in ihrer Vorbildfunktion endgültig ausgeschissen. Ihre Maße, 99-46-84, deuten bereits auf ein kleines proportionales Missverhältnis hin, aber mal abgesehen von dem fragwürdigen Körperkonzept, was heißt das denn eigentlich? Zum Beispiel für die Verdauung?

Das bedeutet, dass ihre Hüften zu schmal sind, um kotzen oder kacken zu können, wenn sie auf dem Boden herumkriecht, weil stehen kann sie nicht. Tut mir leid,  für die nötige Standhaftigkeit ist Barbie nicht breit genug und in ihrem Unterleib fehlt der Platz für lebensnotwendige Organe, wie Magen und Darm. Den Kopf könnte  sie dabei nur hinter sich her schleifen, der war schon immer zu groß und zu schwer. Seit 2005 ist er noch ein Stückchen gewachsen, weil Barbies Herstellerfirma Mattel sich dem allgemeinen Trend, Puppen mit überdimensionalen Köpfen  zu produzieren, angepasst hat. Das soll niedlich ausschauen, gibt aber irgendwie kein schönes Bild, da kann man auch nichts mehr kaschieren. In dem Moment nützen ihr nicht mal ihre vier Doktortitel in Zahnheilkunde, Gynäkologie, Pädiatrie und Veterinärmedizin oder ihre Pilotenlizenz etwas. Wie soll man sie denn in dem Zustand noch ernstnehmen? Immerhin ist sie seit letztem Jahr wieder mit Ken zusammen. Die beiden hatten ein medienwirksames Intermezzo 2004, als sich Barbie den australischen Surfer Blaine anlachte. Aber mithilfe von Mattel konnte Ken Barbie 2011 zum Valentinstag zurückgewinnen. Der Spruch dazu: „Barbie, we may be plastic, but our love is real“. Was kommt als nächstes? Barbie als Präsidentin? Das hatten wir in den 90er Jahren schon, als sie sich erfolglos mehrmals für das Amt der US-Präsidentin bewarb. Vorgeschlagener Wahl-Slogan: „Ich hab nur Luft im Kopf, aber die ist zumindest echt“. Der wäre auch nicht schlechter, als das, was die hiesigen Reimemeister zusammenreimen – und zumindest ehrlich.

Eines müssen wir Barbie und Mattel zugestehen, sie ist trotz, oder vielleicht gerade wegen ihrem realitätsfremden Charme extrem erfolgreich. In Deutschland besitzt jedes Mädchen durchschnittlich sieben Barbies. Bald wird sie mit ihren Plastik-Freunden die Welt erobern, wenn sie das nicht schon hat. LEGO, der Spielehersteller, ist mit 300 Millionen Stück schließlich auch der größte Reifenhersteller der Welt, wen wundert es da noch, dass Plastik selbst im menschlichen Blut nachweisbar ist. Wir spielen von Anfang an damit, essen es und trinken es. Manche Menschen zahlen sogar extra Geld, um sich Plastik in den Körper einsetzen zu lassen. Im extremsten Fall kann das zum Barbie-Syndrom führen, wie es etwa die Amerikanerin Cindy Jackson hat. Sie unterzog sich mehr Schönheitsoperationen – es heißt nicht ohne Grund „plastic surgery“ – als irgendwer sonst auf der Welt und kam damit ins Guinness Buch der Rekorde. Cindy hat außerdem ein Häuschen im schönen Bad Radkersburg in Österreich und startet gerade ihre Solo-Karriere als Sängerin. Die menschliche DNA stimmt ja auch zu 55 Prozent mit der von Bananen überein – mit der von Schoko- und Plastikbananen.

In aller Kürze:
  • Zur Herstellung von Barbies Verpackung holzt die Firma Mattel den Regenwald ab, indem die letzten 400 Sumatra-Tiger leben.
  • Eine Träne wiegt etwa 15 Milligramm.
  • Im Durchschnitt ersticken 100 Menschen jährlich an Kugelschreibern.
  • Der Begriff „Wolkenkratzer“ wurde das erste Mal 1888 verwendet, um ein elfstöckiges Häuschen zu beschreiben.
  • 1976 heiratete eine Frau in Los Angeles einen schweren Felsen.
  • Der Mensch wird mit 300 Knochen geboren, hat als Erwachsener aber nur noch 206.
  • Mit geschlossenem Mund und zugehaltener Nase können Menschen nicht summen.
  • Kolibris können nicht zu Fuß gehen.
  • Der Penis eines Elefanten kann bis zu 27 kg schwer werden.
  • Peter Falks aka Columbos Eltern stammten aus Russland und Polen.
  • Er löste in 35 Jahren 69 Fälle.
  • Söldner heißt auf Schwedisch legoknekt oder legosoldat.