Sag mal, kommst du dann mal?

Der weibliche Orgasmus, seine Tücken und Feinheiten. So, meine Herren, jetzt glaubt mal nicht, ich schreibe diese Kolumne diesmal für uns Mädels! Wir wissen (hoffentlich) schon ein bisschen mehr über unseren Orgasmus als ihr. Aber man lernt ja nie aus…

Oder wie der Wissenschaftler Seymour Fisher es 1973 in seinem Standardwerk „Der Orgasmus der Frau“ formulierte: „Frauen unterscheiden sich nicht nur im Bezug auf ihr Sexualverhalten sehr stark, sondern auch im Bezug auf die Bedingungen, die sie benötigen um sexuell erregt zu werden.“ Und genau so ist es. Manche Frauen kommen, wenn einmal kurz ihre Klitoris angetippst wird oder der kleine Finger in sie eindringt, zugegebener Maßen bilden sie aber eine sehr kleine Minderheit.

Viele Frauen kommen nicht alleine durch vaginale Stimulation während der Penetration, sondern lediglich wenn „außen“ mit Hilfe von Fingern, Zunge oder Vibrator mitgeholfen wird. Das alles sind keine neuen Weisheiten, das hat jeder halbwegs aufgeklärte Mann in unserem Kulturkreis hoffentlich schon gehört oder erlebt. Trotzdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass die meisten Liebhaber in zwei Lager geteilt werden können: Die Ignoranten und die Befriedigungsmaschinen.

Den Ignoranten ist es viel zu mühsam und aufwendig bei jeder Frau neu herauszufinden wie sie funktioniert – sie rubbeln, klopfen und stochern ein bisschen herum und konzentrieren sich dann ganz auf ihr eigenes Vergnügen. Trifft der Ignorant auch noch auf eine (meiner Meinung nach verachtungswürdige) Vertreterin der Simulantinnen, bildet er sich am Ende noch ein, er wäre ein großartiger Liebhaber. Von nichts kommt nichts – wer es als einfacher empfindet, einen Orgasmus vorzutäuschen, als ein paar Anweisungen zu geben, für den kann Sex kaum mehr sein als zweckerfüllender Kalorienverbrauch.

Doch auch Befriedigungsmaschinen können furchtbar nervig sein. Mit Sätzen wie: „Ich WILL aber, dass du auch kommst!“ setzen sie einen unter Druck, schlecken einem die Schamlippen wund und lassen nicht locker, bis man gefälligst mindestens einen Höhepunkt hatte.

Alleine der Mittelweg ist die wahre Lösung und es gibt ein ganz einfaches Rezept, das sich jetzt bitte alle Männer für immer hinter beide Ohren schreiben, es funktioniert sogar mit einer Eselsbrücke: Die Muschi ist wie ein kleines Kätzchen, das du streichelst. Du musst dich nur sensibilisieren. Wenn sie etwas mag, wird sie sich dir entgegenstrecken und sich wohlig winden. Mag sie etwas nicht, entzieht sie sich dir – achte beim nächsten Mal darauf!

Apropos Orgasmus: Ich hatte vor kurzem das erste Mal in meinem Leben eine weibliche Ejakulation. Ich dachte, immer so was passiert nur einer ganz erlesenen Elite von Frauen, doch weit gefehlt. Es ist einfach nur eine Frage der Technik, der G-Punkt wird stimuliert und ja – den gibt es wirklich. Man lernt nie aus und es lohnt sich. Männer, werdet zu Muschiflüsterern, sie werden es euch danken!