Zwischen den Beinen

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VOLUME Kinokritik: Zwischen den Zeilen

In Frankreich ticken einige Uhren anders, andere wiederum genauso, wie überall. So macht die Digitalisierung auch der Pariser Snobriety Sorgen, vor allem im Literatur- und Verlagsbetrieb.

Soll man Bücher überhaupt noch drucken? Oder lieber nur Downloads und Hörbücher produzieren? Fragen und Debatten, die man schon seit Jahren auf den Feuilleton-Seiten der großen Printzeitungen zu lesen bekommt. Das macht aber nichts, denn die Unterhaltungen selbst sind im Film immer geistreich und charmant. Was den Film aber so französisch macht, ist der Hang der Protagonisten zum Fremdgehen. So beschäftigt sich der Film einerseits mit der Digitalisierung und dem Internet – inklusive Shitstorms und öffentlichem Pranger. Andererseits zeigt er auch, dass alles so ist, wie es immer war: Menschen wollen begehrt und gevögelt werden, komme was wolle.

Mit „Zwischen den Zeilen“ schafft Assaya einen intellektuellen Spaß, der so nur in Frankreich mit einer typisch französischen Schauspielerriege möglich ist. Sehenswert!

Regie: Olivier Assaya
Mit: Juliette Binoche, Guillaume Canet, Vincent Macaigne, Christa Théret, Nora Hamzawi
Kinostart: 07.06.2019
Bewertung: 4/5

— Thomas Varkonyi

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