Exotisch Kochen

Dinge, die du getan haben musst... #16

„Eier! Wir brauchen Eier!“, schrie der berüchtigte Tormann von Bayern Lynchen, Ollie Kahn, seines Zeichens ein entfernter Nachfahre des noch berüchtigteren Dschingis, dem Gründer der gleichnamigen Discotruppe in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts, seinen Mannschaftskollegen entgegen. „Straußeneier? Oder doch lieber Kommodowaraneier?“ dachten diese, denn nach der Bauernweisheit „man ist, was man isst“ mussten es große Eier sein, immerhin wollte man den Kahn nicht im Meer seines Egotrips kentern lassen. Der rettende Input: In einer Kochsendung kamen in zwei aufeinanderfolgenden Folgen erst die halbausgebrüteten Enteneier asiatisch, und dann Stierhoden katalanisch vor. Was dem Kahn Recht ist, kann dem Normalsterblichen nur billig sein. Daher mach dich auf die Suche nach Exoten, deren Verspeisung zum Instantkotzen anregt, Greenpeace oder den Zoll vor der Türe stehen lässt, oder mit Gefängnis von 20 Jahren aufwärts bestraft wird. Du willst ja die Entourage (vormals Freundeskreis) beeindrucken, und ihnen nicht immer abgedroschenes, wie Kolibribrust auf Zitronenkern, auftischen. Das Leben als Kochgenie ist anstrengend, aber da musst du durch, denn du kannst den dereinstigen Enkeln ja nicht erzählen, dass du in der ganzen Jugend nur Videospiele gespielt, Fastfood gefressen und Blümchensex gehabt hast. Oder?