Wefugee

Die Stadt ist mein Blog

Die stimmen in Wien sind zwar gezählt, aber den Flüchtlingen geht es dadurch nicht besser. Denn die Temperaturen sinken und somit ist soziale Wärme mehr gefragt als eh und je.

Unter dem Schlagwort ‚Wefugee‘ haben sich Wiener Veranstalter, Musiklabels und Clubbetreiber zusammengetan, um gemeinsame Sache zu machen: Der unfreiwillige Aufenthalt der zahlreichen Flüchtlinge in Österreich soll halbwegs erträglich sein bis sich der Konflikt im jeweiligen Herkunftsland gelegt hat. So weit, so gut. Am Donnerstagabend lädt man dafür zur Party in den Volksgarten. Der Reinerlös aus Eintritten sowie Getränkeumsätzen fließt über ausgewählte NGOs direkt an die Flüchtlinge. ‚Es kann nicht sein, dass wir, denen es gut geht, so tun als ginge uns das alles nichts an‘, so die Organisatoren in einer Aussendung. Und so wird auf drei Floors für den guten Zweck musiziert und getanzt. Unterstützt wird das Projekt von der halben Wiener Clubszene. Hingehen! 

Was sonst noch so die Post abgeht? Hier ein paar unverbindliche Ausgehtipps vom Meister…

Freitag

Bei der Meuterei gibt es knarzigen und treibenden Techno von Electric Rescue.

Der sympathische Franzose mit Hang zu Electro und Acid betreibt mit Skryptom ein seit Jahren gute Tracks ablieferndes Label.
Wer den Freitagabend mit einem Rockkonzert ausklingen lassen möchte, sollte sich mit der U3 in Richtung Simmering begeben. Im Gasometer spielen nämlich die Stereophonics auf. Die Briten wurden in diversen Pubs sozialisiert, mögen es also gerne authentisch. Ohne Umwege geht es mit schnittigen Gitarren direkt ins Herz und in die Hüften. Aber sie können auch anders, beherrschen auch die Ballade. Super Band, die gerade eine feine Platte veröffentlicht hat.
Zur Stadtpark Nacht in die Auslage kommt Martyné, ein aus Frankfurt stammender Produzent,

der seine Leidenschaft für elektronischen Musik unter anderem auf den Labels ‚Be Chosen‘ oder ’87 Records‘ auslebt. Deep, housig, verspielt, treibend und analog ist sein Sound.
Ein Mann hinter einer goldenen Maske. Nein, dahinter steckt nicht Sido, sondern Claptone, ein DJ und Produzent, der sein Gesicht

bei Auftritten gerne hinter einer venezianischen Maske versteckt. Der von Berlin aus agierende Musiker setzt in seinen Tracks auf im Midtempo, zum Schunkeln einladende Deep-House-Beats, gefühlvolle Melodien aus der Konserve und Vocals, die dann ein bisschen Liebe einfordern. Eh schön.
Erdbahnkreuzer mit Philip Berg im Club Titanic. Der aus Frankfurter DJ und Produzent spielt sich in seinen Sets in eine Art Trance-Zustand. 

Samstag

Beim Cvrtisane in der Grelle Forelle gibt es das volle Programm. Primitive Art aus Italien werden ihre deepen,

verdrogten, zwischen Reggae und Trip-Hop wankenden Tracks live präsentieren. Antoine93 verspricht eine Popliveshow erster Sahne, Hajj reist mit seinen rauen, ungeschliffene elektronische Skulpturen an und die Pomeranze-Residents Thomé Rozier und Kia Mann besorgen den Rest.
Luft und Liebe mit Super Flu in der Pratersauna. Das Produzenten-Duo aus Deutschland, das auch im Club eine gute Figur macht, hat sich vor einem Jahr in Kollaboration mit den Dortmunder Philharmonikern ins Rampenlicht gespielt. Ihr flächiger Minimal-Techno und poppiger House kommt stets mit einem Lächeln daher.

Beim Glow im Celeste wird der aktuell in Wien lebende US-Amerikaner TJ Hicks seine zwischen Detroit Techno und Chicago House angesiedelten Platten verlegen. Das Vorprogramm bestreitet die wunderbare Mia Rabe.