Der blaue Vogel fängt den Wurm

Die Stadt ist mein Blog

Bei der elften Ausgabe des Liedermacherfestivals Blue Bird, das seit Donnerstagabend im Gang ist, gastiert mit Avec eine große Nachwuchshoffnung in Sachen verträumter Folkballaden und großer Popmomente im Porgy & Bess. Am Samstag wird die 20-jährige Oberösterreicherin ihre EP ‚Heartbeats‘ und neue, noch unveröffentlichte Songs auf die Bühne bringen. Im Interview spricht die junge Musikerin aus Vöcklabruck über ihren musikalischen Werdegang, Inspiration und Taylor Swift.

Du verhandelst in deinen Songs die wesentlichen Dinge des Lebens. Wie entstehen deine Texte?

Natürlich gibt es Tage, an denen es leichter fällt, einen Song zu schreiben. Aber grundsätzlich geht das ganz von selbst. Der Text kommt meistens zuerst und danach dann die Melodie. In meinen Texten thematisiere ich oft die Liebe und auch gleichzeitig die Abneigung. Auch meine Jugend und Kindheit spielen eine große Rolle, da ich früh angefangen habe, zu schreiben und die Songs, die jetzt auf der EP sind, fast alle zu dieser Zeit entstanden sind – mit 15,16 Jahren. Meine Texte sind mir extrem wichtig, da ich darin Geschichten aus meinem Leben erzähle und meine Seele sprechen lasse.

Welche Musik, welche Bands haben dich beeinflusst?

Ich bin mit Country aufgewachsen und mag diese Musikrichtung auch heute noch sehr gerne. Auch Falco und U2, beispielsweise, habe ich früher viel gehört. Bands, die mich beeinflusst haben – da gibt‘s einige. Kings Of Leon, meine Lieblingsband, natürlich, aber auch andere Größen wie John Mayer, B.B. King und Ben Howard. Ich liebe auch die Musik von Michael Jackson, da kann ich mich erinnern, dass ich mit 14 Jahren einige Songs von dem Album ‚Thriller‘ übersetzt habe, um zu hinterfragen, worum es in den einzelnen Songs geht – also das Songwriting generell hat mich immer schon fasziniert. Ich höre auch beim Musikhören sehr genau auf den Text.

Warum ist Taylor Swift mitbeteiligt daran, dass du Musik machst – wie auf FM4 zu lesen ist?

Taylor Swift war damals einfach mein allergrößtes Vorbild, weil sie Country wieder cool gemacht hat. Sie hat mich dann schließlich auch dazu bewegt, dass ich mir das Gitarrespielen beibringe und dass ich dann die Musik mit den Texten verbinde. Taylor hat mich einfach fasziniert und ich konnte fast alle ihre Lieder auch auswendig (von dem ersten Album).

Wer unterstützt dich bei den Aufnahmen der Songs, wer gibt dir Feedback?

Unterstützt werde ich dabei von meinem besten Freund und Bandkollegen Andreas Häuserer. Bei uns wird das so gehandelt, dass ich die Songs schreibe und dann aufnehme (mit dem Handy) – und das Ganze geht dann zum Andi, der sich um das Ganze drumherum kümmert und die Songs vorproduziert. Feedback bekomme ich dann natürlich auch von ihm und Lukas (der 3. Mann im Bunde), aber auch von meiner Mutter, die die Songs meistens als Erste zu hören bekommt.

Wie viel Songs kannst du live spielen, wer begleitet dich nach Wien zum Blue Bird?

Live können wir um die zwölf Songs spielen, wobei es viel mehr Songs gibt, die entweder noch nicht ganz fertig oder noch nicht vollständig ausgecheckt sind mit der Band. Begleitet werde ich von Andreas Häuserer (E-Gitarre, Bass-Synth, Stage-Piano, Stimme) und Lukas Klement (Schlagzeug, Percussion, Pad, Stimme).

Ein Auftritt, den man am Samstag nicht verpassen sollte! Es folgen weitere Ausgehtipps für ein besseres Wochenende:

Freitag

Das von Wien aus agierenden Mode-Duo Braderic Ohmae wird an zwei Tagen (Freitag/Samstag)in der Burggasse24 ausgewählte Stücke verkaufen. Dabei handelt es sich um eine Art Ausverkauf, denn die Kleider und Accessoires stammen aus der vergangenen Saison.
Salopp! hat Bock auf Kultur und feiert das im Fluc am Praterstern – alles für den guten Zweck, versteht sich.

Tanzen und spenden, ein in der Vorweihnachtszeit stets beliebtes Motto. Zu sehen sind unter anderem das heimische Elektropop-Duo Konea Ra und der Wiener Techno-Pionier Patrick Pulsinger.
Der Winter ist zwar erst rund eine Woche im Land, denken einige schon wieder an den Sommer 2016, an Strand, Sonne, Meer und Party.

Und so kann man sich bereits Karten für die nächste  Ausgabe des Lighthouse-Festivals kaufen. Als Appetizer für das Festival in Kroatien gibt es in der Pratersauna unter anderem die Kanadier Bob Moses mit ihrem in Moll gehaltenen Gefühls-House  und Ogris Debris live zu erleben sein.
Bei der Spritzwein Session im Sass gastiert der Pariser Produzent S3A Sampling As An Art im Club am Karlsplatz. Und da Nomen eben Omen ist, kann man sich dort auf Samples basierenden House einstellen.
DJ Haus heißt der Zaungast bei der Fairlight-Club-meets-Vihanna-Sause im Aux Gazelles. Das ist dann was für Fans von House mit Hang zum Hardcore.
In der Grelle Forelle weht dann ein anderer Sound aus den Boxen. Zu Gast sind dort Recondite und RNDM aus Deutschland, die beide düsteren, von Dystopie, kargen Landschaften geprägten Techno forcieren.

Samstag

In der Pratersauna beim Schwarzbrot wird Ekali mit seiner Mischung aus Poststep, Trap und Pseudo-Gangster-Rap einheizen. Zum Arschwackeln und Goldketten-Vergleichen.
Beim Glow im Celeste kommt Y.A.W aka Charlee Brown aus London zu Besuch.
In der Auslage gibt es die Veranstaltungsreihe Kontra, weil das ganze Leben ja auch kontrastreich und nicht einfarbig ist. Im Club am Gürtel geht es laut Beschreibung „harmonisch, sinnvoll, melodisch“ zur Sache. Am Programm steht zugängliche Tanzmusik – dargeboten von lokalen DJ-Größen wie Jon Gravy und Manuel Petrik.
In der Grelle Forelle feiert Okto, die mediale Plattform für eine urbane, pluralistische Gesellschaft, sein zehnjähriges Jubiläum. Mit dabei sind Johann Sebastian Bass, die Elektro-Truppe mit dem barocken Stil.
Im Heuer gibt’s die Party für Filmschaffende und Freunde. Dort kann man sich dann wieder Schauspieler, Möchtegernschauspieler und „Ich-mache-irgendwas-mit-Film-Menschen“ mischen.