Arcadia Live Special

Arcadia Live Special

New Hot Shit #79

Die feine deutsch-österreichische Agentur Arcadia Live hat ein ausgezeichnetes Gespür für die guten Töne. Bands und KünstlerInnen, die hier unterkommen, können auf eine faire Chance hoffen, denn die Agentur legt größten Wert auf Nachhaltigkeit – nicht nur bei den Kaffeebechern. Langfristigkeit ist ein Schlagwort, Respekt auch und vor allem Musikliebe. Das klingt gut als Leitspruch und noch besser live auf den Bühnen, die ur fleißig von den Arcadia-Artists bespielt werden. Hier eine repräsentativ großartige Auswahl. Viel Spaß beim Zuschauen und Anhören! PS: Wir verlosen auf volume.at jeweils 3×2 Karten zu den Shows dieser heißen, neuen Acts!

ÄTNA

Experimental-Pop aus Dresden

(c) Josefine Schulz

Ätna – Demian Kappenstein und Inéz Schaefer – kommen aus Dresden. Ihren Namen haben sie lautmalerisch dem italienischen Vulkan entliehen, die Musik ist aber kühl und atmosphärisch wie ein schwedischer Krimi: Scandi Noir – für Thriller aus dem Norden könnte das Duo perfekte Soundtracks schreiben. Trippige Schlagzeugfragmente fordern das Ohr mit experimentellen Breakbeats, während der oft verfremdete Gesang Schaefers zwischen Kate Bush-esquem, glasklarem Stakkato und alpträumerischer Fläche a là The Knife oszilliert. Querverweise ziehen sich von Jenny Wilson bis zu den Achtziger-Ikonen Cocteau Twins, dennoch ist ihre Eigenständigkeit klar da. Es ist fast beängstigend, wie gut Ätna die Klaviatur ihrer Ästhetik beherrschen. Was aber dem Ganzen die absolute Krone aufsetzt, ist die Tatsache, dass die beiden live kein einziges Playback bemühen, sondern alles – in deutlichen Großbuchstaben ALLES – in dem Moment einspielen, wie es kommen muss. Allein dafür stehen die Zwei ganz oben auf der Hotlist 2020.

Für Fans von Tori Amos, Cocteau Twins, The Knife
Link atnaofficial.com
Aktueller Release „Made By Desire“
Live 18.03.2020 Wien, Fluc #WINverschoben auf 05.10.2020

KLAN

Indie-Pop aus Leipzig

(c) Dorothea Dittrich

Tele haben vor zwanzig Jahren etwas Tolles geschafft: schlauen, sexy deutschen Pop mit atemberaubenden Texten zu schreiben, der unglaublich stark und cool war und groovte wie Phoenix zu ihren besten Zeiten. Jetzt sieht es so aus, als würde das Duo, das aus den Brüdern Stefan und Michael Heinrich besteht, dieses Kunststück auf seine Art wiederholen. Die Texte sind hochpersönlich und direkt aus Michaels Perspektive geschrieben: hoch poetisch, aber völlig ohne Filter oder Verklausulierung, was fast schockierend wirkt beim aufmerksamen Zuhören. Das Timbre seiner Stimme besitzt die Qualität eines Schauspielers – bloß, dass er nicht spielt. Und auch sein Bruder ist genau das, was man sieht und hört – Musiker zu hundert Prozent. Die beiden zeigen alles von sich: ihre Kindheit mit Pfarrersvater und sich sorgender Mutter, ihre Bruderbeziehung, ihre Liebesbeziehungen. Wie ein intimes Tagebuch hören sich ihre Songs an, ohne auch nur einen einzigen Moment peinlich zu sein.

Für Fans von Tele, Miike Snow, Bilderbuch
Link klanmusik.de
Aktueller Release „Winterseite“
Live 23.04.2020 Wien, Das Werk #WINverschoben auf 27.01.2021

Beranger

Klavier-Grunge-Pop aus Berlin

(c) Pascal Buenning

Phonetikspoiler: Beranger sollte man französisch aussprechen, denn es handelt sich hier um den Vornamen des Pianisten und Sängers Beranger Gras. Ebenjener kam vor einiger Zeit aus Bordeaux nach Berlin, um dort sein Glück mit der Straßenmusik zu versuchen. Er etablierte sich schnell in der Szene rund um den legendären Mauerpark und lernte durch das „Busking“, wie das Spielen auf der Straße auch heißt, seinen Counterpart am Schlagzeug kennen: Der australische Schlagzeuger Todd James sah Beranger performen und wusste sofort, wie die Songs mit Drums klingen würden. Nämlich nach einem Genre, das es so tatsächlich noch nicht gab: Piano-Grunge. Das harte, mit NuMetal-Referenzen gespickte Spiel von James komplementiert den epischen Gesang und das theatralisch-klassische Klavierspiel von Gras aufs Perfekteste und lässt beim Publikum die Gänsehaut ganzkörperweit wachsen. Wenn Solo-Beranger der Yngwie Malmsteen der Buskerszene ist, sind das Duo Beranger die berechtigen Muse-Erben der Straße.

Für Fans von Keane, Muse, Trent Reznor
Link berangerofficial.com
Aktueller Release „Hands Go High“
Live 16.03.2020 Wien, Chelsea #WINverschoben auf 08.12.2020

The Cool Quest

Soul-Pop-Hip-Hop aus Zwolle

(c) Ruud Baan

Man bringt die Niederlande nun nicht wirklich automatisch mit Soul und Hip-Hop in Verbindung, noch weniger mit den Roots, A Tribe Called Quest, Rudimental, Black Eyed Peas, De La Soul, Nas und Biggie, Kendrick Lamar und Frank Ocean oder mit Soul-Poppern wie CeeLo Green. Das ändert sich seit einiger Zeit gewaltig: Die am IJsselmeer gelegene Stadt Zwolle hat die überaus pfundige, fünfköpfige Truppe – bestehend aus Vincent Bergsma, Sander Moorlag, Vadim Neef, Ilse de Vries und Thies Bouwhuis – hervorgebracht, die sich mit bestem Hip-Hop-Soul eine riesige Fangemeinde erspielt hat, weil sie all das, wofür die eingangs Erwähnten gefeiert werden, gekonnt vereint. Live eine derartige Macht, startet die Combo zu einer beachtlichen Clubtour, um neue Songs vorzustellen. Wo sie allerdings die Zeit hernehmen, um neues Material zu schreiben, ist schier unerklärlich, denn die Band ist ein wahres Tourmonster und rastet buchstäblich nie. Deshalb ist die Freude umso größer, die potenziellen Hits schon mal Probe zu tanzen!

Für Fans von Anderson .Paak, HTH
Link thecoolquest.com
Aktueller Release „Vivid“
Live 30.03.2020 Wien, Das Werk #WINverschoben auf 07.11.2020

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