Do, 23. Sep 2010

Volle Folkkraft voraus - Mumford and Sons im Interview

Britische Folkmusik zählt nicht unbedingt zu den sicheren Karrierekarten für Bands, die es vom Geheimtipp zum Großhallenmonster schaffen wollen. Mumford & Sons – die netten Folkies aus London – ziehen ihre Sache ohne E-Gitarren dermaßen gut durch, dass sie unterwegs Scharen von verzauberten Fans hinterlassen. Dass sie allerdings auch gerne Fußball spielen und Deutsch sprechen, haben Markus Mumford und Ted Dwane bei ihrem ersten Festivalbesuch beim Frequency verlauten lassen.
Interview: Ana Simic

Lasst uns zuerst mit Vorurteilen aufräumen. Habt ihr welche gegenüber Österreich?

Markus: Ein sehr schönes Land – nur wo sind die Lederhosen? Ansonsten sind wir vorurteilsfrei.

Über Briten gibt es andernseits viele Vourteile. Welche davon treffen auf euch zu?

Markus: Wir bewegen uns in Horden, sind laut, sehr arrogant und trinken viel. Wenn wir im Ausland sind, sprechen wir sowieso nur Englisch und erwarten das auch von den Einheimischen…Spaß beiseite! Wir sind und werden hoffentlich nicht so. Unsere Band bemüht sich ernsthaft bei ihren Konzerten, so viel wie möglich die lokale Sprache zu lernen und auch auf der Bühne zu sprechen.

Daher also euer Name „Mumford und Söhne“, den ihr gerne im deutschsprachigen Raum anbringt? Habt ihr schon etwas Österreichisches drauf?

Markus: Leider noch gar nichts. Wir müssen noch recherchieren.

Wir bitten darum! Bei eurem Konzert in München vor einigen Monaten stand der Kabarettist Michael Mittermeier im Publikum. Welche Berühmtheiten stehen sonst so bei euren Konzerten im Publikum?

Ted: Keinen Plan. Wir sind generell nicht wirklich am Laufenden, ob irgendwelche Celebrities unter unseren Fans sind – wen kümmert das schon? Schließlich geht es ja um uns und unsere Show! (lacht)

Lustig und passend zum Thema: Welche Comedys zieht ihr euch zum entspannten Lachen rein?

Markus: Ich bin mit „The Office“ aufgewachsen. Ricky Gervais und Steven Merchant liebe ich. Auch Jason Batement finde ich großartig.
Ted: Aber nur das britische „The Office“ – die amerikanische Version ist nicht lustig.

Ihr seid in den letzten drei Jahren fast durchgehend unterwegs gewesen. Was habt ihr dabei vermisst?

Markus: Die Familie! Wir waren letzte Woche kurz daheim – extrem schön und für uns alle wichtig. Ansonsten können und wollen wir uns nicht wirklich beschweren.

Vielleicht doch: Was nervt beim Touren?

Ted: Flugzeuge und Fliegen. Wir verbringen definitiv zu viel Zeit über den Wolken. Wenn es ginge, dann würden wir lieber auf dem Meer reisen. Touren mit Schiff, das wäre schön!

Und wenn euch auf See lagweilig wird?

Markus: Wir spielen liebend gerne Fußball. Auf der letzten Tour haben wir fast jeden Tag gespielt, also nichts mit Langweile, sondern volle Kickaction.

Wir stellen diese Frage gerne zum Abschluss: Wenn man einen Film über Mumford & Sons drehen würde, wer spielt eure Rollen?

Markus: Chris Martin soll Ted spielen, Beth Ditto soll mich spielen…
Ted: Joaquie Phoenix wäre die perfekte Besetzung für Ben und Sean Penn für Winston.

Einen komischen Film habt ihr da Laufen…

Markus: Na klar, hast du etwas anderes erwartet?! (lacht)