Mo, 2. Okt 2017

Bühne, Licht, Action - Ruiner

Ein sehr vielversprechendes Spiel hat das Licht der Welt erblickt. Mit Ruiner wollen Reikon Games zeigen, wie viel Potenzial in dem jungen Studio steckt. Doch kann der knallharte Top-Down-Shooter den oberen Rängen das Wasser reichen?

Ruiner ist ein rasanter und knallharter Shooter, der weiß, wie man die Sinne eines Menschen zu hundert Prozent belastet. Wir haben es getestet und gleich noch einen weiteren Controller online bestellt, da der alte … abhanden gekommen ist…

Stairway to heaven

Willkommen in Heaven. Der Spieler findet sich im Jahr 2091 in einer steampunk-ischen Stadt namens Rengkok wieder. Das futuristische und auch retro-angehauchte Bangkok zieht viele zwielichtige Gestalten an – allem voran das fiese Unternehmen mit dem lieblichen Namen Heaven. Doch der Schein trügt! Ein Hacker hat nämlich das Gehirn des Spieler manipuliert und erpresst ihn für ein Ziel: KILL BOSS! Der einzige Ansporn dazu ist aber den eigenen Bruder zu befreien, den der Hacker gekidnapped hat. Doch so einfach lässt sich weder der Hacker noch Boss schnappen und so beginnt eine bunte Hetzjagd durch ein abgedrehtes und blutiges Rengkok.

Die Entwickler von Reikon Games zeigen schon kurz nach Starten von Ruiner, wo ihre Stärken liegen: Leveldesign, Umgebungsdetails und Animationen. Als Teile von Machern von Dying Light und The Witcher muss jedes Detail passen. Von blutigen Ecken, wo sich Kisten mit Erfahrungspunkten verstecken über grell-leuchtende Gassen, wo Junkies ihr Unwesen treiben. Da passt jeder Handstrich!

Take the brain to another dimension

Was man von der Story leider nicht sagen kann. Obwohl die Geschichte ein paar klassische Wendungen nimmt bleibt der Spannungsbogen aus dem Lehrbuch. Doch das alles wird egal, wenn man die Cutscenes vor lauter Wut überspringt, weil man sie schon zum 12ten Mal gesehen hat. Das Gameplay baut sich nämlich ebenfalls immer gleich auf: Der wunderschönen Welt folgen, Gegnerhorden töten, Miniboss kaltstellen, repeat! Doch der Schwierigkeitsgrad steigt stetig an und die Kämpfe werden immer härter. Oder die Aufmerksamkeit schwächer? Zwischen den Kugelhageln finden sich immer wieder rote Flashes von Hackern, Zwischensequenzen, wo sich die Erzähler kurz einschalten und das einem das Ziel richtig fett vor Augen halten. KILL!
Und wer es wagt, den Schwierigkeitsgrad auf schwer stellt, der wird von den Entwicklern herausgefordert. Wie schon im Preview beschrieben, stirbt man nämlich sehr oft, da die Steuerung zwar gut und flüssig funnktioniert, man jedoch die Reflexe eines Jedi braucht, um Kugeln auszuweichen, Schilde zu (de)aktivieren und die Massen an Feinden unter Kontrolle zu bringen. Unterstützend wirken da die Skills, welche sich klassisch mit Level-Ups freischalten lassen. So kann man später Gegner für kurze Zeit übernehmen oder mit Blendgranaten ein paar Millisekunden Pause schaffen, bevor man am Boden liegt und den Kampf mit einer anderen Strategie neu bestreiten muss.

Fazit

Ruiner macht viel her. Es ist knackig schwer, sieht wunderbar aus, hat aber eine schnell vergessliche Story. Wer die wahre Challenge bei einem Twin-Stick Shooter sucht, der kann sich an Ruiner die Zähne ausbeißen oder die Controller-Industrie unterstützen. Wir werden wohl in Zukunft mehr von Reikon Games hören, sofern noch mehr Ideen und Personal in Richtung Story und tieferes Gameplay investiert werden. Doch bis dahin heißt es wohl weiterhin: KILL BOSS!

— David B.
Bewertung

Urteil + Setting + Steuerung + Schwierigkeitsgrad - Schwierigkeitsgrad - vergessliche Story - kein Coop/Multiplayer
Alles in Allem Good