Sa, 17. Dez 2016

Final Fantasy XV

10 Jahre hat die Entwicklung von Final Fantasy XV gedauert, dementsprechend ist auch die Erwartungshaltung der Fans groß. Grundsätzlich kann Final Fantasy die Erwartungen erfüllen denn es bietet schöne Grafik, eine riesige Welt, ein gutes Kampfsystem und eine packende Story, alles was sich ein Final Fantasy Fan wünscht. Aber genau hier liegen auch die Schwachpunkte des Spiels, denn funktioniert mal etwas nicht optimal wird es schnell zur Katastrophe.

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Schon mit Final Fantasy XII wollte Square Enix weg vom rundenbasierten, hin zu einem action-lastigen Kampfsystem. Doch so wirklich bahnbrechend war es nicht: Es wurde schnell eintönig und fad. Auch die 3 Final Fantasy XIII Teile bissen sich an dieser Aufgabe die Zähne aus. Die Kämpfe sahen zwar action-lastiger aus, doch dem Spieler wurde der Einfluss weggenommen.

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Dann kam die Demo zu Final Fantasy 15 und Square dürfte wohl ziemlich geschockt gewesen sein, als das Kampfsystem bei Spielern am schlechtesten abschnitt. Die Demo wurde aktualisiert und es wurden Combo-Angriffe eingeführt. Doch so richtig begeistert waren die Fans noch immer nicht. Im endgültigen Spiel funktioniert der Kampf endlich reibungslos und macht sogar Spaß, ist actionlastig, abwechslungsreich und schnell – genau wie man es erhofft hatte. Da es doch teils hektisch zu geht ist auch der altbekannte Wait-Mode verfügbar durch den man die Lage mal analysieren und strategische Entscheidungen treffen kann. Das negativste ist die Kamera, welche im Hitze des Gefechts die Kämpfe leicht unübersichtlich werden lässt.

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Dass man in einem Kampf stirbt passiert eher selten, Gegenstände können jederzeit eingenommen werden, funktionieren jedoch anders als man es gewohnt ist. Erreichen die Lebenspunkte eines Charakters 0 so wandert er nur mehr herum und muss entweder durch einen Gegenstand oder durch einen anderen Charakter geheilt werden. In diesem Zustand verringern sich jedoch auch seine Max-HP, erreichen die Max-HP 0 ist das Spiel vorbei.

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Auch Magie und Beschwörungen funktionieren nun anders und erhalten deswegen einen exklusiveren Touch. Den Gegner mit Feuer-Zaubern niederballern geht nicht mehr. Zuerst muss Noctis Elementvorkommen finden und sie absorbieren, dann kann er diese anhand eines Katalysators in einen Zauber verwandeln. Der Katalysator bestimmt hier auch die Bonusfähigkeit und reicht hier von zusätzlicher Heilung bis zur 5-fachen Ausführung des Zaubers. Die fertigen Zauber sind, wie auch die Beschwörungen, bildschirmfüllend und können Horden an Gegnern mit einem Schlag auslöschen.

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Grafisch hatte man an Square Enix hohe Erwartungen, ist es doch das erste Final Fantasy für die neue Generation. Dass es seit 10 Jahren in Entwicklung ist merkt man, denn stellenweise agieren die Charaktere wie man es in alten JRPGs gewohnt ist. Steife Bewegungen oder unnatürliche Haltungen kommen gelegentlich aber nicht häufig vor. Doch wenn man Spiele wie Uncharted oder Tomb Raider gespielt hat, sticht so etwas sofort ins Auge. Generell kann man sich an der Pracht der Welt Eos nicht sattsehen und so trifft es sich gut, dass man die meiste Zeit im Auto verbringt. Was beim ersten Trailer für viel Verwunderung gesorgt hat, entpuppt sich als Möglichkeit die Charaktere näher kennenzulernen, und in ihre Psyche einzutauchen. So erwischt man Gladio beim Bücherlesen, wird von Prompto dazu genötigt anzuhalten, weil er ein Foto von der Landschaft machen will, oder hört der Truppe einfach bei ihren durchaus unterhaltsamen Gesprächen zu.

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Die Autofahrten und die Interaktionen innerhalb der Gruppe lassen die Charaktere zum Leben erwecken, wie man es vorher nicht in einem Final Fantasy erlebt hat, und oft denkt man sich, dass man in den Situationen oder bei der Diskussion das gleiche gesagt hätte, wie einer der Charaktere. Wer die Autofahrten noch musikalisch untermalen will, kann in gewohnter GTA Manier das Autoradio einschalten. Hier wird der eine oder andere Final Fantasy Fan eine Überraschung erleben, denn zusätzlich zur normalen Radio-Musik, gibt es auch Soundtracks der vorherigen Spiele.

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Der Film Kingsglaive ist für das Verständnis der Story ein Muss, denn vieles, das man anhand des Films weiß, wird im Spiel nicht erwähnt. Auch sonst ist die Story eher enttäuschend und viele Kapitel tragen nicht wirklich etwas zur Geschichte bei, sondern behandeln nur das Problem der Fortbewegung, sei es mit Zug, Schiff, oder dem Auto.

Hier hätte man sich wesentlich mehr erwartet und schnell findet man sich am Ende des Spiels, falls einen die Nebenquests nicht allzu sehr abgelenkt haben. Sollte man doch die Welt Eos nebenbei erkundet haben, kann man mit 30-40 Stunden rechnen. Aber auch nach dem Durchspielen kann Final Fantasy XV anhand der unzähligen Nebenquests den Spieler bei Laune halten.

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Fazit
Sei es für Veteranen oder Neueinsteiger der Reihe, Final Fantasy XV ist definitiv ein Titel den die meisten genießen werden. Square Enix hat anscheinend nicht geruht bis das Spiel Spaß macht und es Spieler in seinen Bann zieht. Wie schon vorher hört Square Enix auf das Feedback der Spieler und hat mittlerweile unzählige Verbesserungen angekündigt. Die Richtung stimmt auf jeden Fall, das Potential ist aber definitiv nicht ausgeschöpft.

— Konrad Salomon
Bewertung

Urteil + ausgereiftes Kampfsystem + riesige offene Welt + Charakterinteraktionen untereinander + Sprachausgabe in 4 Sprachen - Flugsteuerung des Autos - Kämpfe werden durch Kamera schnell unübersichtlich
Alles in Allem Awesome