Sa, 8. Jul 2023
Final Fantasy XVI - Das etwas andere Final Fantasy

Final Fantasy XVI - Das etwas andere Final Fantasy

Azura May Cry

Die früher strickt rundenbasierte Reihe hat bereits in den letzten Teilen das Stop-and-Go Gameplay durch mehr action-fokussierte Spielweisen ersetzt. Dieser Trend findet nun seinen Peak in Final Fantasy XVI (FF16).

Aber nicht nur durch das Kampfsystem unterscheidet FF16 von seinen Vorgängern. Das Land Valisthea wirkt düster und mittelalterlich und die Geschichte beinhaltet einige hart treffenden Themen.

Als Clive steuert man den Erstgeborenen des Großherzogs von Rosaria. Mit seinen besonderen Fähigkeiten ist es seine Aufgabe seinen Bruder Joshua zu beschützen. Neben der bereits angespannten politischen Lage breitet sich die Dämmerung immer weiter aus und verwandelt alles, was sie berührt in totes, unbewohnbares Land. Bei einem Ritual schafft es Clive nicht seiner Pflicht als Schild seines Bruders nachzukommen, wird verraten und versklavt. Jahre später schließt er sich einer Gruppe an, die sich das Ziel gesetzt hat, die Sklaverei zu bekämpfen und der Ausbreitung der Dämmerung Einhalt zu gebieten.

Die Geschichte verläuft sehr geradlinig. Abgesehen von der ein oder anderen Nebenmission, läuft man von Storyquest zu Storyquest und lässt sich von den wundervoll animierten Videosequenzen berieseln. Die Nebenmissionen sind meist nur ein Mittel, um ein paar XP oder Materialien zu sammeln und tragen nichts oder nur sehr wenig zum Gesamtgeschehen bei. Ähnlich wie die Nebenmissionen sind alle anderen RPG-Elemente nur minimal vorhanden. Kaufe dir die aktuell beste Ausrüstung, upgrade sie und wiederhole den Prozess. Auch die Möglichkeiten beim Aufleveln sind im Vergleich zu den vorherigen Teilen stark reduziert. Suche dir einfach Fähigkeiten aus, die dir gefallen. Und wenn du was anderes ausprobieren möchtest, dann lassen sich die investierten Punkte ganz leicht zurückholen, um sie neu zu vergeben. Das führt dazu, dass man sich über diese Dinge nur wenige Gedanken machen muss. Ob das nun eine gute oder schlechte Sache ist, liegt im Auge des Betrachters. Ich persönlich mochte, dass ich nach dem Aufdrehen von FF16 nicht erst meine Menüs checken musste, um mich wieder daran zu erinnern, wozu mein Charakter alles fähig ist.

Die Stärke des Spiels liegt aber definitiv beim Kampfsystem. Von den fast-paced Kämpfen in und um die wunderschön designten Burgen hin zu den riesigen Schlägereien zwischen Eikons in weiten Einöden – das Steuern des Hauptcharakters war noch nie so fesselnd in Final Fantasy wie in diesem Teil. Auch wenn es nur bedingt Freiraum gibt seinen Spielstil anzupassen, ist doch genug Abwechslung vorhanden, das Gemetzel bis zum Schluss des Spiels interessant zu halten. Fähigkeiten, die verschiedenen Eikons zugeordnet sind, können mit Fähigkeitspunkten erworben und jederzeit gewechselt werden.

Der Schwierigkeitsgrad wird durch Equipment gesteuert. So kann man etwa das Ausweich-Fenster verlängern, oder auch automatisches Verwenden der Heilungsitems ausrüsten und die Spielerfahrung je nach Belieben erleichtern oder erschweren.

Final Fantasy XVI ein Spiel, das man jederzeit starten kann und wieder hinein findet. Es ist perfekt, um in Episoden-Längen genossen zu werden. Die Story macht Lust auf mehr und die Kämpfe halten bei Laune. Bei längeren Zockersessions findet man auch Unterhaltung, hier fallen jedoch die minimalen RPG-Elemente mehr auf. Wer also auf ein komplexes RPG hofft mit etlichen Möglichkeiten für Builds und unterschiedlichsten Spielweisen wird enttäuscht sein. Wer aber auf Hack-and-Slash im Stile von Devil May Cry mit einem Schuss von Azura’s Wrath steht, der wird hiermit mehr als nur zufrieden sein.

— Paul

8

Das Gute

+ action-fokusiertes Gameplay

+ wundervolle Szenerie und Cutscenes

+ fesselnde Story

Das Schlechte

- sehr wenig RPG Elemente

- wenig interessantes zutun neben der Hauptstory

Shortcut Final Fantasy XVI
Release 22. Jun 2023
Studio Creative Business Unit III
Publisher Square Enix
Alles in Allem Unterhaltung pur!