Liebe zu dritt

Wir müssen reden! #45

Unser Kolumnist Karl Katz im intimen Gespräch über die Highlights und Abgründe der schönsten Nebensache der Welt – abseits der Missionarsstellung. – Meine guten Freunde Karl und Maria sind seit knapp drei Jahren ein ganz gewöhnliches, glückliches Paar. Wie in jeder normalen Beziehung gibt es immer wieder die eine oder andere Meinungsverschiedenheit und mal mehr, mal weniger heftige Diskussionen. Trotzdem ist man sich sicher: Hier haben sich zwei gesucht und gefunden!

Schon bald sollen auch die Hochzeitsglocken läuten – im Februar steht der Termin beim Standesamt an. Was das Besondere an den beiden ist?  Sie sind beide bisexuell und haben Freude daran, sich ab und zu Spielgefährten nach Hause einzuladen. Bei meinem letzten Treffen mit Maria habe ich sie für diese Kolumne ein bisschen ausgefragt.

Erinnerst du dich noch, wie wir uns kennengelernt haben?

(lacht) Sicher! Der Karl hat dich abgeschleppt und du warst ur schockiert, wie ich auf einmal in der Wohnung gestanden bin! Ur lieb!



Oh ja. Damit rechnet ja niemand. Ich wusste ja gar nichts von dir, er hat nichts gesagt! Aber mittlerweile weiß ich, dass ihr das öfter so macht. Das ist so eure Masche, und wie es scheint, klappt es auch meistens…

Ja, gell? Wir gehen oft getrennt fort. Meistens geht der Karl alleine und ich bin lieber daheim. Manchmal findet er sich ein Mädchen oder auch einen Burschen, der ihm gut g’fallt und dann ja… Er kennt auch meinen Geschmack und ich bin da eh ur offen. Wir haben das alles abgeklärt und wenn ich keine Lust hab, dann sag ich ihm das vorher, dann bringt er auch niemanden mit.



Aber ich wurde nicht vorgewarnt! Wie ist das bei den anderen?

Na, denen sagt er auch nichts. Das ist sein Humor, denk ich. Und wir schauen halt immer, was sich entwickelt. Oft bleibt es bei netten Gesprächen und selten wird auch Freundschaft draus – wie mit dir, Schatzi! Manchmal geht’s dann zur Sache und wir haben halt Sex zu dritt. Einmal hatten wir auch einen Vierer, mit einem anderen Paar. Das war mir persönlich aber dann schon fast zu viel. Da kann man sich nicht so gut konzentrieren, bei so vielen Armen, Beinen, Ärschen und Busen.



Und wie läuft das dann ab, wenn es dann zum Sex kommt? Schläft jeder mit jedem oder schaut eine Person nur zu?

Wir sind ja beide bi, der Karl und ich. Meistens ist es dann eben so – je nachdem, ob ein Mädchen oder ein Bursche dabei ist – dass ich dann halt mit dem Mädl was hab oder halt der Karli mit dem Burschen. Lecken, blasen, streicheln und so weiter. Der oder die jeweils andere schaut erst zu und irgendwann wird dann mitgemacht. Aber gefickt wird nicht – das machen wir nur zu zweit.


Führt ihr eine offene Beziehung? Und seid ihr gar nicht eifersüchtig?


Nein, gar nicht. Ich find’s ur geil zuzuschauen, wie er einen anderen Schwanz lutscht. Und ihm geht’s bei mir genauso. Aber eine offene Beziehung haben wir eigentlich nicht. Wir würden nie etwas ohne Beisein und Einverständnis des Partners machen. Das wäre dann Betrug und auf jeden Fall auch ein Grund, die Beziehung zu beenden. Aber das Vertrauen ist da, dass das nicht passieren wird. Sonst würd ich den ja auch nicht heiraten, ich bin ja nicht deppert!  Noch ein Stück Kuchen, Schatzerl?



Ja, gern!