Do, 11. Nov 2010

Volbeat – Dänischer Elvis-Metal zum Mitsingen

Nach ihrem Gig im ausverkauften Wiener Gasometer beehrten Volbeat am Samstag auch die Stadthalle in Graz. Die Fans waren begeistert.

Im Schlepptau und als Support hatten Volbeat die dänischen Hardcore/Trash–Newcomer The Kandidate, und die alten Metal-Rotzer Entombed mit dabei. Und spätestens nach den Schreiattacken von Entombed-Sänger Lars-Göran Petrov, waren alle Überlebenden des Moshpit aufgewärmt für den Auftritt von Michael Poulsen und Volbeat. Zu The Mirror and the Ripper fällt der schwarze Vorhang mit dem Totenschädel-Logo und der Elvis-Metal hält Einzug in Graz.Zur Begrüßung grölendes Männergeschrei und Gekreische von der weiblichen Fraktion. Volbeat kann sie alle begeistern. Mit den eingängigen Songs, der Fusion von Blues, Rock’n’Roll und Country.

Metal für Leute die Metal nicht mögen?

Mit ihrem Elvis-Metal, wie ihre Musikrichtung mittlerweile bezeichnet wird (böse Zungen meinen auch, dies sei Metal, für Leute, die Metal nicht mögen). Sie verzichten komplett auf das rockige Bad-Boy-Image, treten ganz klassisch auf in ihren schwarzen Hemden und der Kurzhaarfrisur. Kein Alkohol auf der Bühne, bloß Wasser. Jugendfrei und Gentlemen-like. Fast wirkt es so, als feiere Michael Poulsens Idol Johnny Cash in ihm eine Wiedergeburt. Vielleicht ist dies das Geheimnis der Band aus Kopenhagen, die mit Beyond Hell/Above Heaven bereits das vierte Studioalbum auf den Markt gebracht hat, und einen Preis nach dem anderen absahnt: ihr Musikstil eckt nirgendwo an, kann den Mainstream befriedigen und wird gleichzeitig auch in hartgesotteneren Metal-Kreisen zur Abwechslung gern mal gehört. Volbeat sind eine sympathische „Wohlfühl“-Band, die gute Laune machen.

In der Grazer Stadthalle gaben sie jedenfalls alles und begeisterten die Fans von der ersten bis zur letzten Reihe. Von Klassikern wie Soulweeper und The garden’s tale kamen natürlich auch die Songs des aktuellen Albums nicht zu kurz – etwa A Warrior’s Call und natürlich der Singleauskoppelung Fallen. Zu Thanks ließen sie Fans auf ihrer Bühne performen und bei Evelyn wurde Entombed-Sänger Petrov wieder für ein Ständchen zurück auf die Bühne geholt. Sad Man’s Toungue war dem Vorbild Johnny Cash gewidmet und gleichzeitig dem erst kürzlich verstorbenen Ronnie James Dio ein Tribute. Alles drin, alles dabei sozusagen. Volbeat darf wiederkommen.