Wenn Dummheit weh tut (Teil 2)

Weidmanns Schmerz…wenn Jäger irren

Treffen sich zwei Jäger – beide tot! Dieser dümmliche Anti-Witz birgt mehr Wahrheit als man gemeinhin glauben möchte. Denn dümmlich werden sich auch viele der weit über hunderttausend Jäger anstellen, wenn im Herbst wieder die Jagdsaison beginnt.

Die Nächte werden länger, die Tage kühler und der Sommer verblasst mehr und mehr zur Erinnerung. Der Herbst steht vor der Tür und mit der neuen Jahreszeit ergeben sich neue Möglichkeiten, sich zu verletzen und Dummheiten zu begehen. So endet mit Herbstbeginn endlich die Schonzeit für Fasane, Damwild oder Feldhasen und die Jäger, die sich während der langen Sommermonate mit Mardern, Iltissen und Nebelkrähen begnügen mussten, blasen zum Halali. Da zuvor aber erst einmal das eine oder andere Tier erlegt werden muss, strömen die Weidmänner motiviert in die Wälder. Weit über hunderttausend Jagdkartenbesitzer nehmen Rehe, Füchse und Gämse aufs Korn, drücken ab und treffen überraschend häufig einen anderen Jäger. In der Bundesrepublik Deutschland werden pro Jahr über 1.600 Jagdunfälle zur Anzeige gebracht, jedes Jahr fordert die Jagd sogar mehrere Todesopfer. Auch in den heimischen Wäldern wird nun wieder alles unter Beschuss genommen, was kreucht, fleucht oder sich einfach nur still verhält. Besonders gefährlich für Leib und Leben scheinen Treibjagden zu sein. Immer wieder gelingt es dabei den tückischen Waldbewohnern, Treiber zwischen sich und die Jäger zu locken. Durchwegs überraschend entscheiden sich einige Jäger dennoch zu schießen, zum Leidwesen der Treiber. Zu derartigen Zwischenfällen kommt es erstaunlich häufig, allein in Niederösterreich wurden letzte Saison binnen 4 Tagen ein Jäger und eine Jägerin bei Treibjagden von Jagdkollegen niedergestreckt, beide mussten stationär behandelt werden. Gleich zwei auf einen Streich erlegte ein tapferes Jägerlein vergangene Jagdsaison im deutschen Landkreis Torgau-Oschatz. Der Mann hatte ein Tandemgespann mit einem Wildschwein verwechselt, und – ohne lange zu zögern – das Feuer eröffnet. Mit nur einem Schuss holte er eine Frau und einen Mann von den Sätteln.

Jäger treffen überraschend häufig andere Jäger!

Für einen Laien ist es kaum vorstellbar, dass man ein Pärchen auf einem Tandem mit einem Wildschwein verwechseln kann. Während einer Treibjagd in Düren unterlief einem Jäger aber eine noch verblüffendere Verwechslung. Auch hier wollte der Jäger eigentlich ein Wildschwein zur Strecke bringen, traf aber stattdessen einen gerade vorbeifahrenden Kleinwagen. Wie durch ein Wunder wurde lediglich eine Bierflasche auf dem Rücksitz des Fahrzeuges getroffen.

Als wesentlich effektiver, sowohl gegen Wildschweine, als auch gegen PKWs, erwies sich hingegen eine Methode, die sich einige hessische Weidmänner einfallen ließen. Sie trieben kurzerhand eine Rotte Wildschweine auf eine Autobahn, wobei sechs der Tiere mit Fahrzeugen kollidierten. Ohne einen einzigen Schuss abzugeben, hatten die Jäger so eine halbe Rotte zur Strecke gebracht – Halali!

Angesichts derartiger Dummheit ist es also kein Wunder, dass es manchen Tieren gelingt, den einen oder anderen Jäger zu übertölpeln, sich so zu retten, oder gar den Jäger in Bedrängnis zu bringen. So gelang es etwa einem einzelnen, zierlichen Reh sich im niederösterreichischem Raisdorf gegen 35 bewaffnete Jäger durchzusetzen. Das kleine, aber quirlige Tier suchte sein Heil im Angriff. Es sprang einen Jäger an, verhedderte sich in dessen Gewehrriemen und entkam mit umgehängter Waffe. Dabei dürfen sich heimische Jäger noch glücklich schätzen, wenn hierzulande scheinen die Tiere noch rücksichtvoll zu sein. In französischen Wäldern herrschen hingegen rauere Sitten. Als einJäger in Ostfrankreich auf einen Hirsch anlegte, stürzte das Tier auf den Mann zu und rannte diesen kurzerhand nieder. Das überraschte und erschreckte den Jäger dermaßen, dass dieser eine Herzattacke erlitt und verstarb.

 

Dass es nicht besonders klug ist, einen ausgewachsenen Keiler zu reizen, sollte eigentlich klar sein. Ein Jäger aus Gizy musste dies aber zuerst am eigenen Leib erfahren. Zwar gelang es dem Mann, im Gegensatz zu manchem Kollegen, das Wildschwein, auf das er gezielt hatte, auch tatsächlich zu treffen, allerdings war das Tier nach dem Schuss nicht Tod, sondern nur sehr, sehr wütend. Der Keiler stürzte auf den Mann zu, schleifte diesen an seinen Hauer mehrere Meter mit sich, brachte ihm schwere Beinverletzungen bei. Immer wieder werden Jäger auch von Ihren eigenen Jagdhunden schwer verletzt, oder gar getötet. Anfang dieses Jahres musste ein Jäger in Texas seine Unachtsamkeit mit dem Leben bezahlen. Der Mann hatte gerade eine Wildgans geschossen. Da das Tier aber in einiger Entfernung zu Boden fiel, wollte er seinen Hund aus dem Wagen lassen, um die Gans zu apportieren. Allerdings lehnte der Jäger seine Waffe unvorsichtiger Weise neben die Tür. Der aufgeregt aus dem Wagen stürzende Hund streifte das Gewehr, worauf sich ein Schuss löste. Das Projektil traf den Hundehalter aus kurzer Entfernung in den Oberschenkel. Obgleich ihn ein Kamerad sofort in ein Krankenhaus brachte, konnte der Mann nicht mehr gerettet werden.

Um die Ursache fur die Ladehemmung zu ergründen, blickte er tatsachlich von vorne in den Lauf!

Häufig gelingt es Jägern aber auch, sich ohne fremdes Zutun zu verletzen. Die Weidmänner stürzen über Böschungen, fallen von Bergen und Hochständen, oder werden schlicht von Blitzen getroffen. Häufig ist unglaubliche Tollpatschigkeit oder einfach nur Pech die Ursache für die, oft haarsträubenden Unfälle. In manchen Fällen ist aber schlicht und einfach erstaunliche Dummheit der Grund für die Unglücke. So etwa versagte das Gewehr eines Jägers, der in Paderborn auf ein Reh angelegt hatte. Um die Ursache für die Ladehemmung zu ergründen, blickte er tatsächlich von vorne in den Lauf. Wenig überraschend brach der Schuss just in jenem Moment los, in dem der Mann in den Lauf linste. Der Jäger war auf der stelle Tod.

Eine ebenfalls unglaubliche Idee hatte ein Landwirt und Jäger aus Osttirol. Der Mann aus Kals hatte beschlossen, eine kranke Kuh zu erschießen. Diese Tötungsart ist, wenig überraschend, nicht zugelassen,da ein Jagdgewehr denkbar ungeeignet ist, um ein Rind zu töten, schließlich wiegt eine Kuh rund das 40-fache eines Rehs. Der kranken Kuh blieb das Martyrium jedoch erspart, da sich zuvor ein Schuss löste, und der Mann anstelle des Rindes seinen Bruder erschoss. Wer den Artikel bis hierher zumindest überflogen hat, der kann sich wohl kaum des Eindruckes verwehren, dass Jäger auf wirklich alles schießen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Dem ist aber selbstverständlich nicht so, wie ein Mann aus Waldershof aus eigener Erfahrung bestätigen kann. Der 74-jährige Rentner befand sich gerade in einem Sauerkirschbaum, um Früchte zu pflücken, als er getroffen wurde. Ein Jäger hatte zwar auf einen Vogel gezielt, allerdings den Pensionisten getroffen.

Es empfiehlt sich also während der Jagdsaison, Wälder, Wiesen und Felder zu meiden. Man sollte aber stets im Hinterkopf behalten, dass man auch auf Straßen oder in Bäumen in Gefahr ist. Und selbst Gewässer bieten keine Sicherheit, so schoss in den USA ein Jäger gar einem Schnorchler in den Kopf, weil er diesen für eine Bisamratte gehalten hatte.

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