Penisneid

Wenn ich einen Penis hätte, weisst du was dann los wäre? Nur für einen Tag so ein Ding – ein großer Traum.

 
Jetzt mal ganz im Ernst, zuerst würde ich freihändig im Stehen pinkeln, in einen Socken wichsen und mir dann schleunigst jemanden suchen, den ich so richtig durchf… Schon als ich das erste Mal einen Schwanz zu Gesicht bekam, war ich fasziniert. Es war der meines Bruders. Ich hatte als Kleinstkind unheimlich Angst davor alleine zu baden, weil irgendwelche doofen Freunde meiner Eltern mal im Scherz gesagt hatten: Da musst aber aufpassen, dass du nicht durch den Abfluss eingesogen wirst!
 
Da ich ein sehr fantasiebegabtes Kind war, hielt ich das von nun an für ein reales Risiko und zwang meinen fröhlich vor sich hinpubertierenden Lieblingsbruder mit mir in die Wanne. Der hatte dieses Ding mit dem ich am Liebsten stundenlang gespielt hätte, was er umgehend unterband. Heute verstehe ich warum. Haha.
 
Dann kam die Zeit der Doktorspielchen, aber die schrumpeligen Kinderpenisse meiner Spielfreunde übten nicht halb soviel Magie auf mich aus wie das, was ich aus der Wanne kannte. Die Jahre vergingen und es kam der Moment im Leben, wo ich das erste Mal einen erigierten Penis sah, bzw. fühlte. Wie kann etwas, das im ersten Moment so klein und faltig ist, plötzlich so groß, hart und stattlich werden? Unfassbar. Ich erschrak fürchterlich, entschloss mich aber schnell, dass der Anblick eines nackten Mannes mit Erektion ab sofort einer meiner Lieblingsanblicke im ganzen Universum sein würde.
 
Immer mehr wurde Penisneid mein Thema. Nicht unbedingt im klassischen Freud’schen Sinn, weder kompensativer Kinderwunsch noch inzestiöse Vatergefühle beschlichen mich, nein, ich wollte aktiv sein, haben, begatten, solche Sachen. Ich versteifte mich dermaßen auf die Idee, dass einer meiner Exfreunde mir entnervt anbot, ich könnte ihn mit einem Strap-On (Umschnalldildo) verwöhnen, wenn ich nur endlich Ruhe gäbe. Die Vorstellung machte mir etwas Angst. Ich lehnte dankend ab. Ja – auch ich habe meine Grenzen.
 
Wenn ich wieder mal zu besessen bin, rufe ich mir ganz schnell die unangenehmen Aspekte des Penis-Besitzes ins Gedächtnis die da lauten: ungewollte Erektion in der Öffentlichkeit, vorzeitiger Samenerguss, Impotenz, Tritt in die Eier… Danach träum ich wieder eine Weile von etwas anderem.