Totgeglaubte leben länger

VOLUME Kinokritik: Les Fantômes d’Ismael

Ismael ist ein Regisseur und lebt seit zwei Jahren mit seiner Freundin Sylvia zusammen. Er hält sich für einen Witwer, doch seine vor 20 Jahren verschwundene Frau taucht plötzlich auf und die Dinge verkomplizieren sich. Daneben gibt es auch noch eine Agentengeschichte.

Was man an französischen Filmen mögen kann, ist, dass sie meistens keine glattgebügelten Lebensentwürfe zeigen: Da wird gesoffen, gefickt und geraucht. Leute machen sich nackig und zeigen mehr, als die Nippelgate-gewöhnte US-Gesellschaft außerhalb von Internetpornos je ertragen würde. So weit, so gut.

Nur, dass dieser Film eigentlich kaum Bewegung hat, dass Ismael und seine Geister am Ende ziemlich genau so weit sind, wie am Anfang – abgesehen von etwas Alkohol, Sex und Zigaretten – das könnte einem auf Dauer etwas zu wenig sein. Aber schauspielerisch ist der Film top. Und die Handlung? Arthouse ist Arthouse, Kunst ist Kunst und Schamhaare wieder im Kommen …

Regie: Arnaud Desplechin
Mit: Mathieu Amalric, Marion Cotillard, Charlotte Gainsbourg, Louis Garrel
Kinostart: 07.09.2018
Bewertung:
 3/5

— Thomas Varkonyi