This is a (wo)man's world …

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VOLUME Kinokritik: #Female Pleasure

Wohin man auch blickt, auf jedem Kontinent gibt es noch eklatanten Aufklärungsbedarf, was die Lust der Frauen betrifft. Klar, als Lustobjekte sind sie omnipräsent! Doch was – beziehungsweise auch ob – ihnen etwas Lust bereitet, ist eine Frage, die zumeist gar nicht erst gestellt wird. Genauso facettenreich wie die Ausprägungen der Diskriminierung der weiblichen Lust fällt in der Dokumentation „#Female Pleasure“ die Herangehensweise an die Aufklärungsarbeit aus.

So reichen die Geschichten, die erzählt werden, von der weiblichen Beschneidung, die noch immer in sehr vielen afrikanischen Ländern betrieben wird, über jüdische Gemeinden, die Frauen nur als Gebärmaschinen betrachten, bis in unsere Gefilde, wo die Nächstenliebe in der christlichen Gemeinschaft der römisch-katholischen Kirche auch gern mal in Körper und Geist gelebt wird.

So aktuell wie das Thema schafft es Barbara Miller auch die Schicksale der dargestellten Frauen repräsentativ, aber keineswegs plakativ (!) darzustellen. Das Schöne an „#Female Pleasure“ ist, dass freshe, starke Frauen intelligent, humorvoll und verständlich auf den Punkt bringen, dass der G-Punkt auch ihnen gehört. Die Dokumentation richtet sich dabei nicht ausschließlich an Frauen, sondern zu gleichen Teilen auch an Männer … die ja für einen Höhepunkt auch nicht ganz unwichtig sind. Also, ein Film für alle!

Regie: Barbara Miller
Mit: Deborah Feldman, Leyla Hussein, Rokudenashiko, Doris Wagner, Viatika Yadav
Kinostart: 16.11.2018
Bewertung:
 3/5

— Thomas Varkonyi