Dieses Semester wird alles anders!

Entbehrliches Wissen #43

Über Semesterstarts, kuriose Unis und Orchideenstudien, die nichts mit der Blume zu tun haben.

„Dieses Semester wird alles anders!“ Ein Vorsatz, den Studierende nur allzu gut kennen. Auch dieses Jahr werden im Oktober wieder über 285.000 Hochmotivierte voll guter Vorsätze und neuen Collegeblöcken in die österreichischen Hörsäle pilgern und sich um Sitzplätze streiten, die danach bis Semesterende wieder leer bleiben. Denn genauso stark wie das Bedürfnis „endlich mal im Studium weiterzukommen“ ist, ist der innere Schweinehund, wenn es darum geht, Durchhaltevermögen zu zeigen. Spätestens bei der ersten Hausübung oder dem nahenden Zwischentest schlägt mit Garantie das Monster namens „Prokrastination“ zu. Der Begriff bezeichnet die Angewohnheit, lästige Aufgaben vor sich herzuschieben – bis es unter Umständen zu spät dafür ist. Aber hey, manche brauchen schließlich die Angst vor einem nahenden Abgabetermin im Nacken. Auch der Schriftsteller Douglas Adams meinte: „I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.“ Vielleicht ein passendes Motto für das eigene Studierendendasein?
Vor dem Start ins Unileben will aber erst einmal das passende Studium gefunden werden. Es muss ja nicht immer Betriebswirtschaft, Publizistik oder Psychologie sein. Ein „Orchideenstudium“ hat weder etwas mit der Blume zu tun, noch wird es ausschließlich auf der BOKU angeboten. Es steht alltagssprachlich viel mehr für jene Studienrichtungen, die kaum bekannt sind und nur an wenigen Universitäten angeboten werden. Denn 90 Prozent aller Inskribienten schreiben sich für nur 10 Prozent der möglichen Studienrichtungen ein. Fächer wie Finno-Ugristik (finnische und ungarische Sprachwissenschaft) oder Numismatik (Münzkunde) sind weitaus weniger beliebt. Im Zeitalter der Bankomatkarte hat Bares scheinbar seinen Reiz verloren.
Aber nicht nur in Österreich gibt es kaum beachtete Studien, die es wert wären, in Erwägung gezogen zu werden. Da wäre zum Beispiel der „Master of Disaster“, den man an der Uni Kopenhagen im Bereich Katastrophenmanagement ablegen kann. Ein Titel, der so cool klingt, dass einen die „Bakk.phil.“s dieser Welt bestimmt darum beneiden. Wem es nicht genügt, sich mit dem koffeinhaltigen Heißgetränk nur durch lange Lernphasen zu helfen, sondern dem Kaffee mit einem ganzen Studium huldigen möchte, sollte nach Hamburg ziehen: Dort bietet die Northern Business School das Studium „Coffee Management“ an. Wer jetzt glaubt, dass man sich damit eine Goldene Starbucks-Mitgliedskarte sichert und den ganzen Tag in gemütlicher Atmosphäre Kaffee schlürft, irrt: Es handelt sich dabei um eine betriebswirtschaftliche Spezialisierung auf Kaffee. Perfekt für all jene, die sich ihr eigenes Coffeeshop-Imperium aufbauen möchten.
Bekanntermaßen zählt nicht nur der Name des Studiums, sondern auch dessen Qualität. Um auf einer Elite-Universität zu studieren, reicht ein Umzug nach Norddeutschland aber nicht aus: Harvard und das MIT führen seit Jahren die Uni-Rankings an, gefolgt von weiteren Elite-Unis im anglo-amerikanischen Raum. Wer in Zentraleuropa bleiben möchte, kann es an der ETH Zürich versuchen, die im diesjährigen Ranking immerhin auf Platz 16 landete. Mit 18.000 ist dort die Studierendenzahl noch halbwegs überschaubar. Ganz anders sieht es da in heimischen Gefilden aus: Die Universität Wien ist mit 92.000 Studierenden die Größte im deutschsprachigen Raum und wird daher auch als „Massenuni“ bezeichnet. Da fällt es wenigstens nicht sofort auf, wenn man während der Vorlesung einschläft, auch wenn das den gut gemeinten Vorsätzen widerspricht.
Aber „Don’t Panic“, um mit den Worten des anfangs erwähnten Douglas Adams zu schließen: Selbst wenn es diesmal nicht mit dem „anders machen“ klappen sollte, ist das in Ordnung. Das nächste Semester kommt bestimmt. Whoosh!

In aller Kürze:

  • In 200 Millionen Jahren wird ein Tag auf der Erde 25 Stunden dauern.
  • Heringe kommunizieren miteinander, indem sie furzen. Und das über 3 Oktaven.
  • Austern können ihr Geschlecht mehrmals im Leben ändern.
  • Für den Dreh der Duschszene in „Psycho“ wurde Kakao als Blut verwendet.
  • Der Rekord über die meisten gleichzeitig getragenen T-Shirts liegt bei 245.
  • Bei der „Medizinstudentenkrankheit“ glauben die Betroffenen, an den Krankheiten zu leiden, die sie gerade studieren.
  • Der Mauszeiger hat einen Winkel von 22,5°.
  • Sowohl Edward mit den Scherenhänden als auch Captain Jack Sparrow hätten ursprünglich nicht von Johnny Depp sondern von Jim Carrey gespielt werden sollen.
  • Die größte Schlumpf-Parade der Welt fand in Irland statt: 1253 Menschen verkleideten und bemalten sich als blaue Waldbewohner.
  • Seit April 2014 dürfen die Teletubbies im nordkoreanischen Fernsehen ausgestrahlt werden.