Wiener Wellenspiele

Die Stadt ist mein Blog

Urbanize, Vienna Fair, Design Week, Party hier, Konzerte dort und dann noch das Waves. Man sollte sich schleunigst überlegen, was man eventuell, sicher oder gar nicht verpassen kann. Irgendwann muss man Prioritäten setzen, weil in den kommenden Tagen ist die Qual der Wahl gewaltig. Das soll uns jetzt aber nicht stressen sondern freuen. Juhu!

Bleiben wir beim Guten: Es sind wieder Waves-Tage. Also jene Stunden im Jahr, an denen man mit vielen gleichgesinnten Menschen eine Kohorte bildet. Gemeinsam satt einsam – oder so. Man interessiert sich für noch nie gehörte Musik, die abseits des Mainstreams steht.
Die als Club- oder Showcase-Festival deklarierte Veranstaltung wurde am Mittwoch offiziell mit dem Konzert von Scott Matthew eröffnet. Der in New York lebende Singer und Songwriter mit der weinerlichen Stimme sang sich im Wiener Konzerthaus durch seine Liebeslieder – voller Andacht und Schmerz. Auf die Freude im Leben wurde aber zum Glück auch nicht vergessen. Am Donnerstag ging es beim Waves aber erst so richtig los. Workshops, Diskussionsrunden und eine beinahe unüberschaubare Menge an Konzerten stehen für die kommenden Tage im Programmheft. Dabei steht beim Waves auch das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund. Soll heißen: Künstler plaudern bei extra dafür ins Leben gerufenen Veranstaltungen mit Menschen aus der Musikbranche (Künstleragenten, Festivalveranstalter und Journalisten). Dazu trinkt man dann das eine oder andere Bier und schon hat man drei, vier Auftritte in der Tasche – aber natürlich nur, wenn man es auch drauf hat. Die diesjährigen Gastländer sollen auch noch erwähnt sein: Kroatien und Niederlande.

Und jetzt zu den Tipps:

Freitag

Das Urbanize wird heuer bereits zum fünften Mal ausgetragen. Das von derive, dem von Wien aus agierenden Magazin für Stadtforschung, ins Leben gerufene Festival widmet sich bis 12. Oktober dem breit gefächerten Begriff ‚Safe City‘. Wie der Name schon sagt, geht es im Allgemeinen um das Thema Sicherheit in der Stadt. Genauer: Wie wirken sich Sicherheitskonzepte auf mein Leben aus? Wie sehr überwache ich mich via Smartphone bereits selbst? In Workshops, Diskussionsrunden, Filmen und versucht man diese Fragen nüchtern, aber auch kritisch zu beantworten.
Die Clubs starten in den Herbst. Das neu ein- und inhaltlich ausgerichtete Celeste feiert den Start in die zweite Saison. Auch das ‚Leopold lädt ein‘ – und zwar zur ‚Live Edition‘. Antreten wird Robb, eine Formation rund um Singer und Songwriter Robert Summerfield, die live ihre originäre Mischung aus Soul, Alternative und R&B präsentieren wird.

In der Pratersauna lädt die Veranstaltungsreiche Zeitaufnahme zur Party mit Xosar, die für das renommierte Label Rush Hour beständig Qualitätsware abliefert. Umspielt wird sie von 7 Citizens (Praterei), Cem (Meat Market) und Anna Leiser. Um den zweiten Floor kümmert sich der Kong Club aus München.
In der Grelle Forelle gastiert der international geschätzte DJ Wild – Pardon – DJ W!ld bei der Veranstaltung DJ Tales. Der Franzose ist für seine pulsierenden Loops, dezenten wie gschmackigen House Streusel.

Samstag

13 Jahre Substance. Alles Gute! Der Plattenladen mit gutem Geschmack und lieben, hilfsbereichten und vor allem nicht überheblichen Menschen hinter dem Verkaufstresen feiert am Samstag Geburtstag. Wien ohne Substance wäre wie ein Schnitzel ohne Preislbeeren. Unvorstellbar! Also auf weitere 13 Jahre. Ach ja, am Samstag gibt’s als Geburtstagsgeschenk 10% auf den Wareneinkauf.

Grand Hotel Van Cleef. Dieses in Hamburg gegründetete Label ist unmittelbar mit Thees Uhlmann verbunden. Dieser redefreudige und wortgewaltige und einstige Frontmann von Tomte darf beim Waves Festival mit seiner Band seine Lieder  singen – eines davon, und zwar ‚Zerschmettert in der Nacht‘ ist auch dem Wiener Flakturm in Wien Mariahilf

gewidmet. Das Vorprogramm übernehmen Spacemen Spiff und Intergalatic Lovers. Ab 20:15 im Brut.
Im Werk feiert die Veranstaltung ‚Stell dir vor…‘ (das könnte auch ein Name eines Horror-Films sein) ihren ersten Geburtstag. Bedanken will man sich bei all den Menschen, die sie ‚unterstützt haben‘ und ihnen ‚mit Rat und Tat zur Seite standen‘. Es legen Bruno Le Funk, SchallDente, Guiseppe Leonardi und Isili auf. Eintritt 6 Euro.
 
Bubble Club = Becs & Becs = Wien. Diese clubtaugliche Gleichung bedeutet folgendes: Den Bubble Club wird es in dieser Form nicht mehr geben. Das hat zum Teil auch mit dem Ende des Morisson Club zu tun – und somit mit dem Leben an sich, das ja stets Veränderungen bringt. Vielleicht liegt es aber auch ganz einfach am Mond, am aktuellen Kurs der Meinl Aktie oder an der guten Apfelernte. Wer weiß das schon? Klar ist auf jeden Fall, dass es unter dem Namen Becs (gesprochen: Bätsch) am Samstag im Dual
, der neue Club in der Burggasse, eine feine Sause geben wird. Als Gast hat sich Simon Heidemann angesagt. Guter Mann. Ab 23 Uhr geht’s los. Mit 5 Euro ist man dabei.