Du wundersame Welt

Die Stadt ist mein Blog

Die letzten Tage lassen einem zum Schluss kommen: In Österreich scheint der Boden für ausländerfeindliche wie (über sich selbst?!) verbitterte Vollpfosten ein fruchtbarer zu sein. Der Chef der heimischen Pegida ist zum Beispiel so ein armer, ja, fast schon bemitleidenswerter Gnom, der in seiner Kindheit und seinen Teenagerjahren wohl zu wenig geliebt wurde.

Dabei war der Typ doch mal ‚cool‘. Hey, er war ‚Techno-DJ in rosa Plüsch‘ und ‚Stammgast beim Crazy im Flex‘. ‚Der Detroit Techno ist mein Lebensgefühl‘, sagte er mal. Und jetzt? Jetzt gibt er schriftlich wie mündlich hetzerische Scheiße von sich. Das sei ein Verrat an Techno, sind einige empört, was leider auch nicht gearde clever ist. Denn mit der Wunschvorstellung, also das nur jene Techno hören, die weltoffen, klug, links von der Mitte stehen, muss man sich für ein- und allemal verabschieden. Genauso wenig muss einer, der Rammstein hört, automatisch rechts von der Mitte stehen. Musik kann, muss aber kein politisches Erkennungsmerkmal sein. Und nun, nach einem lächerlichen Kurzauftritt bei einer Demo, tritt der Pegida-Mann wieder ab. Ob er jetzt wieder DJ wird, ist noch nicht bekannt.

Freitag
Die gebürtige Salzburgerin Jana Balluch und der Franzose Jean-Sébastien Philippe sind seit 2004 ein unzertrennliches Team – privat und beruflich. Kennengelernt haben sich die beiden Künstler in Madrid, wo sie die Arbeit mit Stencils, also Sprüh-Schablonen, erlernt und perfektioniert haben. Seither ziehen die beiden mit selbst entworfenen und angefertigten Schablonen, Acrylfarben, Tinte und Spraylack durch Europa. Als Inspiration dienen dabei verlassene Landschaften in Kombination mit selbst gemachten Porträts und Fotos. Ihre Arbeiten sind aktuell in der Galerie Inoperable – Stiegengasse 2/3 in 1060 Wien – zu sehen.

Kurt Wagner wird im WUK mit seiner Band Lambchop das Album ‚Nixon‘ präsentieren. Dieses fünfte Album der US-amerikanischen Band Lambchop ist im Jahr 2000 erschienen und zählt zu den herausragendsten Werken der Band aus Nashville rund um den kautzigen Sänger Wagner. Ein Album, das den Durchbruch brachte und mit Soul im Sinne von Curtis Mayfield und Gospelgesang überzeugt. Wird gut werden.

Raresh, ein gebürtiger Rumäne, hat laut Pressetext einen ‚kometenhaften Aufstieg‘ hingelegt. Vielleicht lag das auch am Support von DJ-Größen wie Sven Väth oder Ricardo Villalobos, die ihn immer wieder gefördert haben, was bei vielen als Ritterschlag gesehen wird. Aber bleiben wir am Boden der Realität: Raresh ist ein  begabter Produzent, ein guter DJ und spielt in der Grelle Forelle. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ach ja, seine Tracks sind eher was für Tech-Trance-Freunde.
In der Kantine wird Andre Galluzzi (Ostgut Ton) seine forschen Tech-House-Tracks durch die Anlage jagen.
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Samstag

Becs kehrt nach der Winterpause ins Dual zurück. Als Gast holt man sich den wunderbaren VKTR aus Kopenhagen zur Sause. Der Produzent und DJ wird seine Tracks live zum Besten geben. Musik, die nach Frühling duftet, herrlich entspannt die Hüften stimmuliert und zum richtigen Zeitpunkt mit Schwung nach vorne, in Richtung einer besseren Zukunft anschiebt.
Vihanna & Sexy Deutsch machen im Aux Gazelles in der Rahlgasse gemeinsame Party. Dafür werden überall ✞ gestreut, weil der Gast des Abends auf den Namen Suicideyear hört.

Eigentlich, also bürgerlich, heißt er James Prudhomme und lebt in Baton Rouge in Louisiana. Musikalisch macht er das, was aktuell gerade viele machen – er verwurstet HipHop mit sich zwischen Low- und Midtempo bewegenden Beats, trappigen Elementen und hyperventilierenden Hi-Hat-Läufen.
In der Auslage lädt die Veranstaltungsreihe Zirkus Obskur zur kollektiven Tanzperformance. Angekündigt wird eine Welt voller Clowns, skurrilen Artisten, Prima Ballerinas. Verkleidung ist erwünscht, aber kein Muss. Am Mainfloor agieren Terje Bakke & Alexander Skancke aus Norwegen mit reduziertem House und Techno. Die Wunderbar, also der zweite Floor, wird der Tingel Tangel Crew überlassen.

Sonntag: Ruhetag