City Check Reykjavik

Noch während die internationalen Nachrichtenagenturen mit der richtigen Aussprache des lustigen Vulkans haben (Eier-Allah-Jössaskühl) hat VOLUME wieder einmal das einzig Richtige getan: Wir haben vor Ort mit jenen Leuten gesprochen, die das alles nicht ganz so eng sehen. Ein beruhigender City Check vom heißesten Punkt der Welt. Die auch weiterhin nicht untergeht. Versprochen.

Ásta Hulda Ármann, 21, Studentin

Wo shoppen die Isländer?

Es gibt zwei große Einkaufszentren in Reykjavik – Kringlan (103 Reykjavik) und Smáralind (201 Kópavogur). Beide bieten die üblichen europäischen Läden und internationale Designer an.
Bei schönem Wetter zieht es die meisten Isländer aber auf die Haupteinkaufsstraße Laugavegur im Stadtzentrum. Hier findest du neben zahlreichen Cafés, Bars und Restaurants viele Läden, die isländisches Design anbieten. Das Who-is-Who der Reykjaviker Fashionszene bereichert hier den Kleiderschrank mit isländischem Strickdesign und Retrostil aus hippen Second-Hand-Läden – z.B. Spútnik (Laugavegur 51) oder Rokk & Rósir (Laugavegur 32).

Was gibt’s außerhalb des Zentrums zu entdecken?

Wer eine schnelle Ausflugsmöglichkeit in die typische isländische Natur sucht, dem sei Kópavogur geraten (zwischen Reykjavik und Hafnarfjörður). Im Naturschutzgebiet Heiðmörk kannst du Lavafelder und Höhlen erkunden, ohne den Großraum Reykjavik verlassen zu müssen!

Was ist dein Spezial-Kultur-Tipp?

Jeder Besucher sollte das Saga-Museum in der Perle gesehen haben. Das bietet nicht nur lebensgroße Wachsfiguren von mittelalterlichen Isländern, sondern auch noch jede Menge Information über die Besiedlungszeit und die Sagaliteratur. Die Perle an sich ist sowieso schon einen Besuch wert. Ihre Glaskuppel erhebt sich über die Stadt und von dort hat man einen herrlichen Ausblick!

Jacob Day, 30, Student aus Michigan/US of A

Was ist dein Lieblingsplatz in der Stadt?

Der Park Miklatún an der Miklabraut. Das ist ein großer Park am äußersten Rand des Zentrums. Im Sommer kann man hier Fußball spielen, joggen, grillen und einfach einen schönen Tag verbringen. Es gibt hier auch ein Museum, das zum Modernen Kunstmuseum gehört (Kjarvalsstadir: http://www.artmuseum.is)! Im Winter ist der Park  groß und dunkel genug, um mitten in der Stadt Nordlichter beobachten zu können.

Was darf beim ersten Besuch in Reykjavik nicht fehlen?

Geh in einen Swimmingpool und relaxe im Hot Pot – du wirst nie mehr wieder etwas anderes wollen! Besonders gut gefällt mir das Vesturbaejarlaug (Hofsvallagata), weil es nicht allzu groß ist und man viele Isländer treffen kann. Falls du gleichzeitig Reykjavik und die Natur genießen willst, mach eine kleine Wanderung auf den Hausberg Esja – von dort kannst du einen Wahnsinnsausblick auf die Stadt genießen!

Helinja Ruiter, 19, Praktikantin aus Holland

Welche isländische Spezialität darf man nicht auslassen?

Wenn du mutig bist, probier den Grönlandhai – aber erwarte dir nicht allzu viel – das ist nur was für Hardcore-Isländer! Die Mischung von Lakritz und Schokolade ist da schon eher was für den breiten Geschmack, aber definitiv eine süße Sünde wert!

Sölvi Signhildar-Úlfsson, 28, Lebenskünstler

Was sind deine Top-3-Locations für einen schönen Tag in Reykjavik?

Mein Lieblingsort ist das Strandbad Nauthólsvík. Dort wird warmes Heizwasser ins Meer gepumpt und in einem Becken gesammelt. Dadurch entsteht ein Salzwasserpool. Zwar nicht heiß, aber es ist ein schönes Gefühl, im Nordatlantik zu schwimmen, ohne dabei zu erfrieren!
Dann der Park Hljómskálagarður mit dem Stadtsee Tjörnin. Ob man nun im Park faulenzt, die zahlreichen Schwäne beim See füttert oder einfach nur am See entlang spaziert – es ist der ideale Platz um 2 Minuten vom Stadtzentrum entfernt zur Ruhe zu kommen!
Zuguterletzt würde ich meinen Tag mit einem Spaziergang am neuen Hafen abrunden. Ich bin in der Gegend aufgewachsen, aber auch Neulinge werden den kleinen Strand und die zahlreichen Cafés am Hafen genießen! Außerdem hat man von den Landungsbrücken einen schönen Ausblick auf die „Reykjaviker Skyline“!

Ika Ouetcho, 20, Singer/Songwriter aus Nouvelle Caldonia

Wo bekommt man für wenig Geld trotzdem viel?

Der Flohmarkt Kolaportið ist ein tolles Shoppingerlebnis! Jedes Wochenende findest du dort neue Stände. Ob du nun nach Kleidung, Büchern, Filmen, CDs, Spielzeug, Krimskrams oder Schuhen suchst…dort gibt es alles was das Herz begehrt! Und das bei jedem Wetter, weil sich der Markt in einer großen Halle abspielt. Im selben Gebäude kann man dann auch noch frischen Fisch und kleine Snacks erstehen. Definitiv empfehlenswert! (Tryggvagata 19)

Nikolaus Stefan Nikolausson, 22, Kunststudent

Welchen Ort darf ich mir nicht entgehen lassen, um einen Überblick zu bekommen?

Ich denke mal, jeden Besucher zieht es zur Hallgrimskirkja – das ist die große Kirche auf dem Hügel mitten in der Stadt. Eine ideale Voraussetzung um vom Turm einen schönen Ausblick auf die Stadt zu haben. Ein Geheimtipp ist ein Haus neben der Austurbæjarskóli‎ (Barónstígur 32). Man kann hier unbemerkt das Dach erklimmen, sollte sich dabei aber wohl besser nicht erwischen lassen… eine schöne Möglichkeit bei Nacht!

Wie steht’s mit dem kulturellen Angebot?

Reykjavik bietet einige spannende Museen, zum Beispiel das Nationalmuseum (Suðurgata 41) und das Kunstmuseum Hafnarhús (Tryggvagata 17). Außerdem gibt es unzählige kleine Gallerien, zum Beispiel entlang des Skólavörðustígur. Wer die wahre isländische Kaffeekultur erkunden will, sollte zum Kaffismiðjan – dem „Kaffeeschmied“ (Kárástígur 1). Hier kann man sich mit den örtlichen Kaffeeexperten über eine Tasse Kaffee unterhalten.

SONST NOCH GUT:

The Reykjavik Grapevine
Die englischsprachige Zeitung, die monatlich erscheint, bringt nicht nur interessante Artikel zu aktuellen Ereignissen oder einfallsreicher Freizeitgestaltung, sondern auch einen Eventkalender. So ist man stets bestens informiert über Konzerte, Festivals, Austellungen etc.

Die Hummersuppe im Saegreifinn – einem Fisch-Schnellrestaurant am Hafen. Der Wirt verwöhnt nicht mit Ambiente (Plastiklöffel und Plastiktonnen als Sitzmöglichkeiten), dafür aber mit der wohl besten Hummersuppe der Welt! (Geirsgata 8)

Die Stadt mit dem Fahrrad erkunden. Fahrräder bekommt man zum Beispiel beim Radverleh Borgarhjól (Hverfisgata 50).

Ein Konzert im Nasa Club (Thorvaldsenstraeti 2) – die ideale Location für etwas größere nationale und internationale Acts. Zuletzt gesehen: Peaches!