The Libertines
The Libertines
Rough Trade/edel

Ende der Neunziger Jahre irgendwo in East London treffen sich die beiden, Peter Doherty und Carl Barât und gründen The Libertines. Sie touren mit bands wie den Strokes oder den Vines, supporten Morrissey und nehmen ein Album auf, welches von der Musikpresse in den höchsten Tönen gelobt wird.

Diverse line-up Wechsel, und für Peter Dogherty viele Schüsse Heroin und etliche Crackpfeifen später (siehe News Beiträge) erscheint nun das selbstbetitelte zweite Album der Querköpfe aus der Londoner Squat-Szene um die es scheinbar niemals ruhig zu werden scheint. Jetzt hat Barât seinem Songwriterkollegen Doherty anscheinend wieder verziehen – alles wieder Friede-Freude-Eierkuchen…bis zum nächsten Mal halt.

In Schubladen lassen sich The Libertines nicht pressen, dafür sind sie zu vielseitig, zu verschroben. Mit viel Phantasie vielleicht entdeckt man Anleihen an The Clash, The Smiths oder auch an die Sex Pistols, englischer Rock, Punk aber auf keinen Fall Brit-Pop, zumindest im klassischen Sinn.

Der Opener ‚Can´t Stand Me Now‘ zeigt gleich am Beginn des Albums dessen Hitpotential!
Es ist nicht ganz das „Meisterwerk“ wie von vielen behauptet, aber absolut ein super Album zum Mitwackeln und Wetschätzen…

Tracklist:
1. Can´t Stand Me Now
2. Last Post On The Bugle
3. Don´t Be Shy
4. The Man Who Would Be King
5. Music When The Lights Go Out
6. Narcissist
7. The Ha Ha Wall
8. Arbeit Macht Frei
9. Campaign Of Hate
10. What Katie Did
11. Tomblands
12. The Saga
13. Road To Ruin
14. What Became Of The Likely Lads

[kia]

Wird es das letzte Album der so krisengeschüttelten Libertines? Pete Doherty pendelt zwischen Rehab und Bewährungshilfe, Carl Barat hat einen Tumor hinterm Ohr und muss operiert werden (spielt da eigentlich sonst wer bei der Band?). Und hat ausserdem ein neues Projekt am Start. Das offizielle Statement der schon? niemals? längst? aufgelösten Band: Konzertpause für 2005. What became of the dreams we had? Das Album selbst pendelt irgendwo zwischen großartig und großkotzig hin und her. Intensiv wie selten und doch immer irgendwo am amateurhaften Geklimper vorbeischrammend suggeriert die bewusst räudige Produktion von Mick Jones (The Clash, eh wissen): ´Jeder Ton kann der letzte sein´, passend zum kaputten Image der Gruppe. Echt oder Mache? Eine der unterschätztesten Bands der Gegenwart oder einfach nur verdammt guter Medienhype rund um eine öffentlich inszenierte Selbstzerstörung? Die Zukunft wird’s weisen…

/guru

— Nobody