Winson – wir erinnern uns. Dieser konfrontierte uns vorletzten Sommer ungefähr täglich via Radio mit der Frage nach dem Lebensunterhalt eines gewissen Peter. Wenige Zeit später verehrte er uns die inhaltlich fragwürdige, jedoch eingängige Parole „Liebeskummer ist Luxus, Baby!“
Seit März 2006 liegt nun sein neues Album auf, auch hier nicht ohne griffiges Motto: „Frag’ die richtigen Leute“! Womit gleich die Überleitung zu den richtigen Leuten gegeben wäre, die Winson zur Mitarbeit an seinem Album organisierte:
Da wären Dinosaur Jr. Mitglied J. Mascisder, der für „Roboterliebe“ seine Gitarrenkünste und damit ein wunderbares Solo beisteuerte. Eine feine Sache, auch, wenn sich das ganze nicht reibungslos in den restlichen Song einfügen lässt. Nova International standen hierfür Background-Chor.
Olli Schulz, ein Altbekannter aus der GHvC-Familie, spricht den Single-Verkaufs-geilen Manager auf der 2. Auskopplung „45mal/Minute“.
Winson hat also die richtigen Leute gefragt. Das Endprodukt ist aber dennoch etwas gewöhnungsbedürftig. Wenn z.B. „Discomädchen“ zum tanzen animieren möchte, löst es bald durch eigenwillige Rhythmen und Melodien teilweise Verwirrung aus, die an anderen Stellen durch Hektik ersetzt wird. Vor allem wenn Bläser zum Einsatz kommen, erinnert die Instrumentalisierung manchmal an eine Fernsehshow-Bigband.
Natürlich gibt es da auch die guten Momente, „45 mal/Minute“, „Zu schön“, bei denen man weiß, woran man ist und die auch ordentlich rocken, oder die 2 ruhigeren Stücke, „Anders“ und „Liebesspielsalon“, die eine angenehme Entspannung zwischen den doch angestrengt poppig-trashigen Songs bieten.
Eingängigkeit kann man dieser Platte auf keinen Fall vorwerfen, und wer sich durch Akzent und rasendes Tempo nicht stören lässt, wird seine Freude daran haben.(evi)