Verzerrte Stimme, träge Beats und bedrohliche Klänge: Der Sound von Kultregisseur David Lynch erzeugt gleiche surreale Atmosphären wie seine frühen Filme. Der große Traum ist bizarres Songwriting zwischen Modern Blues, Elektro und Psychedelic. „The Ballad Of Hollis Brown“ klingt wie Bob Dylan, am Bonustrack singt Lykke Li sanft zum Chillwave. Schräg!
Das englische Brüderpaar Guy und Howard Lawrence alias Disclosure ist nicht nur verdammt jung, sondern auch bereits verdammt gut! Auf „Settle“ jagt ein elektronischer Tanzhit den anderen, schon alleine für „Confess To Me“ mit der wunderbaren Jessie Ware gehört das bärenstarke Debütalbum auf voller Länge und Lautstärke gefeiert. Weiter so, Burschen!
Wer soll es ihnen übel nehmen? Die fünf Editors wollen im Stadion spielen! Songs wie „A Ton Of Love“ schreien förmlich nach U2 und teurem Leichtbier aus dem Plastikbecher. Dank der Kombination aus weinenden Streichern und einen im Falsett über Liebe oder Herzschmerz sinnierenden Tom Smith, gibt’s die nötige Portion Schmalz für die Ohren dazu. […]
Booom: Was hämmert denn da so penetrant gegen das Trommelfell, lässt Synapsen explodieren und die Tanzmuskeln so richtig auszucken? Der Wiener Sounddesigner Philipp Roskott aka Ill.Skillz hat sich rein gar nichts geschissen! Sein neues Bollwerk „Smash The Parade“ kracht ab der allerersten Sekunde, sofort beginnt ein rauschendes Bassgemetzel mit donnernden Beatschlägen und blitzenden Synthesizern. Vollgas […]
Volksmusik oder Alpen Jazz Techno? Egal! Bei LaBrassBanda verschwimmen die Grenzen, das Urkonzept bleibt aber gleich: Traditionelle Blasmusik trifft auf Ska, Reggae, Rock’n’Roll, Funk bis hin zu wildem Elektro. Daraus entsteht hypnotisierender Blechblaspop im köstlichen Dialekt. Der transnationale Euro Brass vom Chiemsee infiziert jedes Tanzbein!
Bekannt für die gefühlvolle Schichtung von Elektronik und ausgefeiltem Songwriting: Maur Due & Lichter verpassen Chillwave ein frisches Gesicht. Das zweite Album drängt mit rauen Vocals und mutigen Beats stärker Richtung Club, weiß aber auch zu endschleunigen – mit minimalistischen Klängen und sphärischen Loops überraschend ähnlich wie bei James Blake.
Meeresrauschen, Chöre und aufziehende Gewitterwolken, deren Donner sich nur langsam durch die aufgeladene Atmosphäre schneidet. So beginnt das Intro der Supertruppe in Sachen tanzbarer Knusperelektronik. Danach lässt die heilige Beatallianz aus Modeselektor und Apparat mächtige Basslines auf wunderschöne Flächen gleiten, feiert Party mit Tiefgang. Epic!
Alle waren gespannt, was das australische Duo nach dem gefeierten Debüt nachlegen kann. Leider nicht viel, denn „Ice On The Dune“ ist glatt gebürsteter Mainstream – eklig, belanglos und nervig. Zwar treffen einige funky Beats auf synthetische Klangkunst à la Daft Punk, aber das klingt bei Empire Of The Sun eher nach Modern Talking als […]
Wer sind die interessantesten Songschreiber aus Deutschland? ClickClickDecker, Tim Neuhaus, Boy – kurzum alle Protagonisten aus dem Umfeld von TV Noir. Alin Coen genießt in diesem Wohnzimmerkult das größte Ansehen. Anstatt nahe am Wasser sind ihre Texte nahe am Menschen gebaut bzw. geschrieben. Authentizität ist eben die Königsdisziplin im Liedermachen!
Die Mischung macht’s: Der englische Beatbastler Will Saul hat sich mit dem Soundprojekt CLOSE das Ziel gesetzt, uns die verschiedenen Spielarten elektronischer Tanzmusik auf einem Album näher zu bringen. Keine Pionierarbeit, aber „Getting Closer“ begeistert durch willkommene Abwechslung, fesselnde Klangästhetik und dynamisches Taktgefühl. Herbe Mischung!
Die männliche Hälfte von Hype Williams arbeitet an seiner Solokarriere. Dabei setzt der Brite auf verschrobene, aber nicht ganz zu Ende gedachte Songs. Manche Soundcollagen dauern nur 30 Sekunden und versuchen, alle Musikstile dieser Welt zu vereinen. In guten Phasen erinnert das an TV On The Radio. Oftmals passiert in den einzelnen Tracks aber zu wenig.
Neuseeland hat viel mehr zu bieten als nur atemberaubende Kulissen für die Verfilmungen von Herr der Ringe. In Sachen Musikexporten ganz weit vorne: Fat Freddy’s Drop, die nicht nur wahre Weltmeister im Touren sind, sondern uns den Sommer 2013 mit ihrem dritten Studioalbum „Blackbird“ versüßen. Goldkehlchen Joe Dukie und seine sechs Jungs aus Wellington präsentieren […]
Die sprichwörtliche Faust aufs Auge! Das Kaleidoskop am Cover vom zweiten Gold Panda Album visualisiert perfekt den dazugehörigen Sound. Jeder Song auf „Half Of Where You Live“ klingt mindestens so schillernd, bunt und abgedreht wie ein verträumter Blick durch das optische Zaubergerät. Perfekter Soundtrack für lange, durchtanzte Sommernächte in allen Farben.
Schaden oder hängengeblieben? Jimmy Eat World spielen auf ihrem achten Album noch immer amerikanischen High School Rock. Der perfekte Soundtrack für alle Hörer und Hörerinnen, die sich nicht mehr daran erinnern können, wie oft sie American Pie mittlerweile schon gesehen haben, aber nach wie vor super finden. Entweder Schaden oder hängengeblieben!
Norwegens quirligste Band genießt den Sommer mit einem frischen Album und einer Arschbombe ins Pop Becken: Neben jugendlichem Charme und pointierten, eingängigen Hits sind erstmals auch balladeske Liedformen zu hören. Mit Anleihen an The Kooks und Mika entstehen heitere Songs, die von Klavierparts und warmen Gitarrenpop gleichsam getragen werden.
Abgang im Elfenland: Kjartan Sveinsson hat Sigur Rós verlassen. Mit ihm sind auch die feinfühligen Arrangements gegangen. Bitter für Fans von harmoniebedürftiger Entspannungsmusik, aber die verbliebenen isländischen Träumer schmücken sich jetzt mit düsterem Bombast, harten Gitarrenriffs und Industrial Chic. Klingt, als wären die Elfen wütend. Hervorragend!
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