Do, 17. Mrz 2016

Willkommen in New York - Tom Clancy's The Division

Lange hat es gedauert, doch endlich zieht es Gamer aus jedem Konsolen-Lager wieder nach New York! Tom Clancy’s The Division ist da und zeigt allen aktuellen Action-RPG, was es heißt in der Apokalypse zu überleben! Doch wie sieht das Spiel aus, wenn man alles erreicht hat?

New York, es hat auf euch gewartet… in einer Zeit nach einer verheerenden Epidemie, die fast die gesamte Menschheit dahin gerafft hat, sind nur noch wenige Überlebende über. Kein Strom, keine Infrastruktur – die Gesellschaft reißt auseinander und Anarchie bricht aus. Mit der Direktive 51 werden Agenten aktiviert, die für Recht und Ordnung in Manhattan sorgen sollen. Habt ihr das Zeug zum Scheriff und könnt ihr in der gefürchteten Dark Zone überleben?

Willkommen zur Division

Man startet als junger Agent in Queens und lernt prompt die Vorgesetzten kennen. Ehe man sich versieht steht man aber schon mitten im wunderschönen Manhattan und versucht gegnerische Basen zu klären, Geiseln zu retten und Vorräte zu sichern. Die Grafik ist dank der hausinternen Snowdrop Engine eine Augenweide. Tag- und Nachtwechsel, strahlender Sonnenschein und Schneestürme beeinflussen das Spielverhalten. Auch durch die Trümmer und Autowracks kann nun endlich durchgeballert werden und das macht Spielen realistischer denn je.
Als Hauptstory gibt es eine schnell abgehandelte Thriller-Geschichte, die mit 0815 Wendungen gespickt ist. In den über 15 Hauptmissionen werden Punkte gesammelt, die dem HQ dazu verhelfen zu alter Größe zu wachsen. Im Sicherheitsflügel baut man Security und K-9 Einheiten aus, im Medizin-Bereich wird eine Bakteriologie und Virus Labor eingerichtet. Im Elektronik-Bereich sorgt die Zentralheizung für Wärme für die Überlebenden. Wer jedoch alles auf 100% ausbauen möchte, der muss auch die Nebenmissionen meistern, um New York vor dem kompletten Untergang zu retten.
The Division ist ein Koop-basierender Shooter, wobei hier bis zu vier Spieler auf der immens großen Map sich ihre Zeit vertreiben können. Wer natürlich den einsamen Wolf mimen möchte, der kann alle Missionen Solo meistern und im äußersten Notfall mittels schnellen Matchmaking andere Spieler finden, die sich zurzeit im selben Quest befinden.

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Jeder hier war einmal jemand anders

Da  The Division kein direktes Klassensystem wie ein reguläres RPG hat, gibt es unzählige Möglichkeiten seinen Charakter zu pimpen und für jede Kampfsituation zu wappnen. Beginnend beim sehr dürftigen Charakter-Erstellungs-Menü, wo ganze sechs(!) Gesichtstypen auswählbar sind. Wer seinem virtuellen Helden dann noch einen coole Haarschnitt sowie einer Nerd-Brille versehen will, dem ist das freigestellt.
Im Skill-Menü funktioniert alles anders. Man hat zwei Basis-Skills, die mit ein paar Klicks verändert werden können und einen Superskill. Diese werden jedoch nicht wie gewohnt mit Level-Ups freigeschaltet sondern erst verfügbar, wenn die Basis im dementsprechenden Bereich ausgebaut wurde. So kann etwa das verbesserte Medipack erst ausgewählt werden, sobald das Lazarett steht, welches diesen Skill bereitstellen kann.
Das gleiche gilt auf für die sogenannten Talente und Perks. Diese können freigeschaltet werden und bieten teilweise aktive, teils passive Fähigkeiten an, die den Helden stärker machen und die Gefechte taktischer gestalten lassen. So kann ein Team-Kollege einen Tank spielen und trotzdem mit Sniper und Medipack ausgerüstet sein und im nächsten engen Gefecht auf die Shotgun wechseln, um die Gegner aus nächster Nähe wegzublasen. So können sich Squads gut absprechen und im Notfall auch Teamkollegen heilen, ohne dass sie wirklich einer gewissen Klasse angehören.

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Apropos Waffen. Das Arsenal ist riesig. Wie aus Amerika bekannt gibt es unzählige Waffenarten, die ausgerüstet werden können. Jede Waffe kann dann je nach Typ modifiziert werden und so stärker bzw. den Anforderungen entsprechend gepimpt werden. Eine AK47 mit doppelten Magazin? Kein Problem. Dazu noch ein 4-fach Zoom? Alles klar. Schalldämpfer, um die Cleaner leise in Flammen aufgehen zu lassen? Check! Natürlich reihen sich die Items, ähnlich wie Destiny, in verschiedenste Raritätsgruppen. Weiß, Grün, Blau, Violett, Gelb. Letzteres ist aber erst im Endgame zu finden, wo fette Gegner warten und wenn sie besiegt werden auch mal richtig guten Loot überlassen. Diese haben dann nicht nur richtige Namen sondern sind auch noch die stärksten im Spiel.

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Die Lichter so hell, doch sie blenden mich nicht

Die Dark Zone ist nicht für Jedermann geeignet. Gefahren lauern an jeder Ecke: eine vom Virus kontaminierte Zone, unschlagbare Gegner, die in Massen auf einen zustürmen und das Allerwichtigste vorab: vertrauen Sie niemanden! In der Dark Zone heißt es nämlich jeder für sich. der PvP Modus wurde hier nahtlos in die große Skyline von New York City eingebaut und lässt Spieler misstrauisch werden. Sobald man auf andere Spieler trifft heißt es entweder langsam die Loyalität gegenüber menschlichen Mitspielern zu ertasten und zeigen oder verstecken und zurückschießen! Denn sobald man auf einen anderen Spieler schießt gilt man als abtrünniger Agent. Diese werden dann eine gewisse Zeit auf der gesamten Map markiert und sind „Freiwild“ für andere Teams, die in der Dark Zone umherhirschen.
Das Hauptgeschehen handelt aber um die Extraction-Zonen. Jeder Gegner, egal ob NPC oder Spieler, der Items fallen lässt, kann durchsucht und ausgebeutet werden. Diese sind aber nicht sofort verfügbar und müssen zuerst dekontaminiert werden und mittels gerufenen Helikopter ausgeflogen werden. Während man aber auf den Heli wartet lauern so einige Gefahren. Zum einen hören Bots, dass hier Spieler unterwegs sind und möglich Beute für sie sind. Zum anderen wird für alle in der Nähe befindlichen Agenten angezeigt, dass eine Evakuierung im Gange ist. Diese können dann entweder entscheiden sich an den Heli anzuschließen oder die Beute, die ausgeflogen werden soll, selbst in die Hände zu bekommen. So entbrennen schnell exzessive Feuergefechte unter Spielern. Wer den Kampf verliert, verliert nicht nur seine kontaminierten Items sondern auch massig Dark Zone Erfahrungspunkte. Denn auch hier gilt es Level 30 zu erreichen, um extrem starke Items tragen zu können.

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Fazit

Tom Clancy’s The Division punktet in erster Linie mit einer frischen und äußerst düsten Atmosphäre. Dem kommt hinzu, dass der Endgame Content auch sehr viel Spaß macht. Ist man erstmal Level 30, kann man in der Dark Zone richtig mitmischen. Wer dort ebenfalls den Höchstlevel erreicht, der kann die täglichen Missionen, welche schwere Story-Missionen sind, meistern. Diese sind aber so schwer, dass sich einige schon die Zähne daran ausbeißen und daher viel Taktik und Teamgeist erfordern. Für Gelegenheitszocker ist die Dark Zone mittlerweile schon so überlaufen, dass man hier im Nicht-Level-30-Zustand keinen Anschluss mehr findet. Auch der Fakt, dass ein Tauschsystem unter Spielern auch in The Division keinen Zuspruch fand ist traurig, denn was macht man mit so vielen tollen Waffen, die man nicht benutzen kann?  Gerade in Zeiten wie diesen ist Schenken eine seltene Gabe! Laut Meldungen der Entwickler soll dieses Feature aber noch nachgereicht werden. Zudem kommt noch hinzu, dass Ubisoft einigen Content kostenlos zur Verfügung stellen wird wie Raids oder neue Missionen in der Dark Zone.
Obwohl The Division mehr Rollenspiel als Shooter ist, spielt er sich auch für Shooter-Fans sehr smooth und bringt frischen Wind in die Gamer Herzen, denn nun kann Destiny für einige Zeit aus dem Laufwerk sich ausruhen. Die Agents sind da!

— David B.
Bewertung

Urteil +tolle Grafik +Atmosphäre +Langzeitmotivation +RPG-Elemente -Dark Zone uneinladend -(noch) kein Tauschsystem
Alles in Allem Awesome