
Neue Hoffnung oder sterbendes Licht
Dying Light: The Beast Review
Kyle Crane hier! Habt ihr mich vermisst? Dying Light: The Beast bringt uns eine Fortsetzung des Protagonisten aus dem ersten Teil der Reihe mit einer Mischung aus Gameplay aus Dying Light II. Wir sind für euch durch Castor Woods gezogen und ziehen ebenso jetzt unser Fazit.
Bei Dying Light: The Beast ist es nicht das erste Mal in der Geschichte der Videospiele, bei dem die Arbeiten an einem DLC am Ende eine Standalone-Version hervorbringt. Seinen direkten Bezug zu Dying Light II kann Dying Light: The Beast aber nicht verbergen, obwohl ihr dieses Mal wieder die Kontroller über Kyle Crane, Protagonisten aus Teil 1 der Reihe, übernehmt.
Wer möchte kann sich hierfür nochmals im Hauptmenü ein Recap ansehen, bei dem euch Kyle seine Erlebnisse mit der GRE und den Zombies aus Dying Light, sowie dem DLC The Following. Diese haben in letzten Endes in eine Versuchsanstalt nahe Castor Woods gebracht. Nach unzähligen Jahren und Experimenten gibt es den Hauch einer Chance auf Flucht und ihr stürzt nahtlos in ein weiteres Abenteuer von Dying Light.
Dieses könnt ihr entweder allein oder im Koop mit bis zu vier weitern Spielern erleben. Dazu müsst ihr lediglich die Einführung von etwa 20-30 Minuten absolviert haben und die damit verbundene Quest „Sichere Zuflucht“ abgeschlossen. Im Anschluss könnt ihr Spieler einladen, ein Notsignal aussenden auf das andere Spieler reagieren oder selbst auf eines reagieren.
Die Spielerfahrung hängt auch mit dem gewählten Schwierigkeitsgrad zusammen. Auf Story erleidet ihr beispielweise weniger Schaden oder eure Ausdauer nimmt weniger stark beim Laufen oder Kämpfen ab. Außerdem erhaltet ihr leichter Materialien und Ausrüstung. Solltet ihr einmal sterben führt euren Tod nicht zu einem Erfahrungspunkteverlust. Auf Überleben ist das ganze dann schon jeweils anders skaliert und wer die ultimative Herausforderung sucht, kann sich den Brutal Modus aussetzen. Wir haben selbst auf Überleben gespielt und fanden Kyle in einigen Situationen deutlich unterlegen, obwohl wir unserer Meinung nach ein adäquates Level, sowie Ausrüstung hatte.
Beim Gameplay stützt man sich auf das Fundament aus Dying Light II. Je weiter ihr in der Story voranschreitet, umso mehr bekannte Elemente, beispielsweise Beast-Mode oder Enterhaken, werdet ihr auf eurer Reise freischalten. Damit erleichtert sich die Open-World Erfahrung.
Denn Castor Woods ist in erster Linie als Open World angelegt. Ihr könnt die Gebiete nach der Einführung mehr oder weniger frei erkunden, werdet dabei aber durch ein vorgegebenes Spielerlevel einiger Bereiche auf stärkere Feinde hingewiesen. Schnellreisepunkte sucht ihr auch vergebens, denn bei Dying Light: The Beast seid ihr vollkommen auf eure Parkourfähigkeiten gestellt. Na gut, zumindest so lang bis ihr in eines der großzügig verteilten Jeeps des Parkpersonals steigt.
Damit könnt ihr nämlich nicht nur schneller von A nach B kommen, sondern auch einige Zombies eine Mitfahrgelegenheit auf der Motorhaube bieten. Allerdings solltet ihr eure Tankanzeige im Auge behalten und ggf. andere Fahrzeuge um deren Tankinhalt erleichtern, damit ihr nicht mitten in einer Horde zum Liegen kommt.
Neben den 18 Hauptmissionen gibt es auch noch 20 Nebenquests und weitere Aktivitäten. In letztere könnt ihr die Stromzuvor in Gebieten wiederherstellen, euch weitere Sicherheitszonen zum Ausruhen freischalten oder in 15 Rennen um Erfahrungspunkte heizen. Außerdem bieten euch Darkzones neue Ausrüstung, Baupläne und Materialen für eure weitere Reise, sowie Militärkonvois Munition für eure Schusswaffen.
Fast alle Baupläne können außerdem verbessert werden, um noch effizienter zu werden. Baupläne gehen von Wurfobjekten, über Inhalatoren zu Waffen und Waffenmods über.
Das einzige wirkliche Minispiel bleibt ein klassisches Schlösserknacken. Bei diesem wählt ihr die Position eures Dietrichs aus und versucht dann das Schloss zu drehen. Bei Misslingen besteht die Gefahr das eurer Dietrich bricht und ihr gegebenenfalls einen neuen finden oder herstellen müsst.
Der bereits in Dying Light II vorgestellte Beast-Modus ist auch wieder dabei. Durch diesen könnt euch kurzzeitig in eine zombieartige Kreatur verwandeln und so schneller gegen die Zombies oder stärkere Mutanten bestehen. Dabei ist ein besonderes Augenmerk auf die Chimären gerichtet, die ihr in unterschiedlichen Aufgaben jagt, um Kyle zu stärken.
Apropos stärken ihr bekommt für fast jede Aktion Erfahrung, wobei diese für Standardaktionen am Tag, aber selbst mit Boost in der Nacht, deutlich reduzierter ausfallen als wir es bei den Vorgängern in Erinnerung hatten. Dafür bringen euch die Haupt- und Nebenaktivitäten einen großzügigen Erfahrungsboost auf eurer Reise Richtung Level 15. Hier ist aktuell das maximum angesiedelt. Dank Fähigkeitspunkte pro Stufe könnt ihr weitere Fähigkeiten erlernen, die euch das Leben in Castor Woods erleichtern.
Wir haben nach etwa 15 Stunden da Ende der Hauptgeschichte und Nebenquests erreicht. Nun gibt es noch einige Sammelobjekte, die wir nicht entdecken konnten und Ausrüstungen zu verbessern.
Fazit
Dying Light: The Beast holt unseren Lieblingsprotagonisten zurück auf die Spielfläche. Dabei bietet man uns eine klassische Rachefeldzuggeschichte, die uns zwar wenig überrascht, aber für ausreichend klassische Action und Gore-Effekte sorgt. Alles in allem also ein kurzweiliges Abenteuer mit Kyle. Beim Gameplay selbst wirkt es aber auf uns, als hätte man auch nach 3 Jahren Dying Light II kaum Verbesserungen erzielt. Klassische Bugs des Vorgängers sind, trotz weiterer Patches nach Release, nach wie vor vorhanden. Wem Dying Light II weniger zugesagt hatte als der erste Teil, der wird sich zwar über Kyle freuen, das Gesamtkonzept aber nach wie vor ablehnen. Freunde des klassischen Zombiegemetzels und Teil 2 der Reihe können sich aber über weitere Unterhaltung freuen.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ Die Dying Light Formel aus Parkour und Kämpfen funktioniert
+ Dichte Atmosphäre mit tollem Sounddesign
+ Castor Woods, die Charaktere und Animationen sind optisch top
Das Schlechte
- teilweise Bugs
- Balancing