Pokemon Let's Go Cover

I choose you!

In Pokémon: Let’s Go, Pikachu & Evoli! zieht es uns wieder zurück zu den Anfängen der 1. Generation, in die Kanto Region. Wie der Titel bereits vermuten lässt, wurden die beiden Editionen vom Erfolg der Smartphone App Pokémon GO inspiriert und wollen mit neuen Features vor allem diese Zielgruppe ansprechen. Wie das funktioniert und ob das Spiel auch für Pokémon Veteranen interessant sein könnte, erfährst du in unserem Testbericht.

Let’s Go!

Der Begriff Pokémon sollte spätestens nach dem Phänomen der Smartphone App Pokémon GO fast jedem ein Begriff sein. Weltweit haben Millionen von Menschen verschiedenster Altersgruppen und aus den unterschiedlichsten Schichten Pokémon in der echten Welt gefangen. Ein Großteil dieser Spieler hat jedoch keinen Bezug zu den traditionellen, rundenbasierten Pokémon RPG Spielen. Das soll das nun mit den neuen Editionen für Nintendo Switch geändert werden.

Mit Pokémon: Let’s Go, Pikachu! und Pokémon: Let’s Go, Evoli! erscheinen die Remakes der ersten Generation an Pokémon Spielen. Um genauer zu sein, handelt es sich um die spirituellen Neuinterpretationen der gelben Edition von vor 20 Jahren. Wir begeben uns also wieder in die Kanto Region mit den Original 151 Pokémon, dieses Mal noch viel schöner denn je! Bevor wir uns allerdings ins Abenteuer stürzen können, müssen wir bereits beim Kauf unsere erste wichtige Entscheidung treffen. Welches Pokémon soll uns als treuer Freund auf unserer Reise in die Welt der Pokémon begleiten? Pikachu oder Evoli? Je nachdem für welche Edition man sich entscheidet, Pokémon: Let’s Go, Pikachu! oder Pokémon: Let’s Go, Evoli!, ist man dauerhaft an den jeweiligen Begleiter gebunden.

Pokémon Let's Go Pikachu
Wir haben uns für die kleine gelbe Maus PIkachu entschieden!

Was Kennern der Serie sofort auffällt, ist der neue Grafikstil. Dieser wird auch gerne in dynamischen Kamerafahrten und Nahaufnahmen während Cut Scenes präsentiert, denn die Grafik kann sich wirklich sehen lassen. Sowohl die Charaktere, Pokémon als auch die Innenräume und Außenumgebungen sind bis aufs letzte Details in einem schönen Cartoon Look ausmodelliert. Bunte, kräftige Farben und viel Liebe zum Detail hauchen der Welt leben ein und lassen sie glaubhaft wirken. Die Kanto Region nach so langer Zeit wieder in moderner Grafik zu sehen hat bei uns auch nostalgische Erinnerungen an die Game Boy Zeiten der 90er Jahre erweckt. Genau so haben wir uns Pokémon schon immer gewünscht!

I Wanna Be The Very Best!

Nachdem wir uns unser erstes Pokémon geschnappt haben begeben wir uns auf die Reise, um der größte Pokémon Trainer Allerzeiten zu werden. Acht Arenaleiter gilt es zu besiegen bevor wir uns in der Pokémon Liga gegen die besten der Besten beweisen dürfen. Auf unserer Reise treffen wir nicht nur auf gleich gesinnte Trainer, sondern machen auch unfreiwillig Bekanntschaft mit der Verbrecherorganisation Team Rocket. Anstatt die Polizei zur Hilfe zur holen machen wir es uns, als Zehnjähriger, selbst zur Verantwortung die Organisation zu Fall zu bringen, oder so. Das Kampfsystem ist rundenbasiert und strategisch, wie man es von klassischen Pokémon Spielen kennt. Ganz nach dem Schere-Stein-Papier-Prinzip sind bestimmte Elemente besonders effektiv gegen andere und sollten dabei immer bedacht werden.

Pokémon Let's Go Battle
Pika-chuuuuuu!

Der Schwierigkeitsgrad ist anfangs noch sehr gering, steigt dann allerdings schon bald auf ein angemessenes Niveau an. Für besonders motivierte Spieler, die eine Herausforderung suchen, gibt es die optionalen Coach- und Master Trainer. Für Einsteiger und soziale Spieler gibt es dann auch noch den 2-Spieler Co-Op Modus. Durch das Schütteln eines zweiten Joy-Con Controllers kann ein weiterer Spieler jederzeit ins Spiel einsteigen. Der zweite Spieler steuert ebenfalls einen Charakter und kann sowohl beim Fangen als auch Kämpfen tatkräftig unterstützen. Dabei werden die Items und Pokémon des ersten Spielers mitbenutzt. Der Schwierigkeitsgrad sinkt dadurch gewaltig, da man zu zweit gegen einzelne Pokémon antritt, was allerdings für casual Spieler und vor allem Neueinsteiger eine wahnsinnige Erleichterung sein kann. Zu zweit ist eben besser als allein und Spaß macht es sowieso.

Pokémon Let's Go Reiten
Wieso Laufen wenn ihr auch Reiten könnt!

So ganz alleine sind wir dank unserem kleinen Freund allerdings sowieso nie. Unser treuer Begleiter Pikachu weicht uns auf unserem Abenteuer nie von der Seite und macht es sich auf unserer Schulter gemütlich. Zusätzlich dazu können wir noch ein anderes Pokémon aus dem Pokéball holen, damit es uns folgt. Ist das Pokémon zu groß, kann man sogar darauf reiten. Noch mehr Immersion geht wohl kaum, einfach nur toll!

Gotta Catch ‚Em All!

Ein wichtiger Teil des Spiels ist natürlich das Fangen von neuen Pokémon, um das eigene Team zu verstärken und gleichzeitig den Pokédex für Professor Eich zu vervollständigen. In der Fangweise zeigen sich auch schon die größten Ähnlichkeiten zu Pokémon GO und gleichzeitig auch die größten Unterschiede zu traditionellen Pokémon Spielen. Wilde Pokémon erscheinen nun nicht mehr zufällig im Gras, sondern werden als 3D Modelle direkt in der Welt angezeigt.

Pokémon Let's Go Wild
Wilde Pokémon sind nun in der Welt sichtbar

Es ist ein Feature, dass sich viele Fans schon lange gewünscht haben und die Suche nach bestimmten Pokémon vereinfacht. Wie lebendige Tiere wuseln die Pokémon in der Wildnis herum und warten darauf von uns gefangen zu werden.  Erst wenn wir in Kontakt mit einem Pokémon kommen, haben wir die Möglichkeit es zu fangen. Hier sieht man sehr gut, wie stark das Spiel von Pokémon GO beeinflusst worden ist, denn es ist nicht mehr möglich das Pokémon im Kampf zu schwächen. Stattdessen gelangen wir sofort in den Fangbildschirm.

Pokémon Let's Go Fangen
Fangen wie in Pokémon GO

Zum Fangen der Pokémon verwenden wir im TV-Modus die Bewegungssteuerung eines Joy-Con oder eines Pokéball Plus Controllers. Mit einer gekonnten Wurfbewegung schießen wir dann unsere Pokébälle und hoffen, dass diese treffen. Das kann unter Umständen auch eine etwas frustrierende Angelegenheit sein, da sich die Pokémon bewegen und die Bewegungssteuerung nicht immer perfekt erkannt wird. Leider gibt es keine Möglichkeit die Bewegungssteuerung zu deaktivieren oder einen Pro Controller zu verwenden. Im Gegensatz dazu kommt im Handheld-Modus der Gyrosensor zum Einsatz, um auf das Pok´´émon zu zielen.

Wem das Suchen und Fangen wilder Pokémon zu mühsam ist, kann ab einem bestimmten Punkt im Spiel auch Pokémon von Pokémon GO auf Pokémon: Let’s Go, Pikachu & Evoli! übertragen. Nach einem kurzen Verbindungsaufbau zur App können Pokémon der ersten Generation, sogar Alola Formen, in den GO Park auf Nintendo Switch geschickt und anschließend gefangen werden. Die einzige Ausnahme ist das legendäre Pokémon Mew, welches derzeit nur mit dem Pokéball Plus Controller erhältlich ist.

Fazit

Pokémon: Let’s Go, Pikachu! und Pokémon: Let’s Go, Evoli! sind eine gelungene Mischung aus alt und neu. Als Remakes der ersten Generation können wir erneut die Kanto Region mit neuen Augen entdecken. Dieses Mal so lebendig wie noch nie, denn die Grafik passt wie die Faust aufs Auge und endlich können wir auch wilde Pokémon in der freien Wildbahn erleben und fangen. Die von Pokémon GO inspirierten Features treffen vielleicht nicht jedermanns Geschmack, ergeben aber durchaus Sinn. Pokémon: Let’s Go, Pikachu! und Pokémon: Let’s Go, Evoli! sind rundum gelungene Pokémon Spiele abseits der Hauptreihe und der perfekte Einstieg für Pokémon GO Spieler und Neulinge. Aber auch Nostalgiker und Casual Spieler werden mit den Spielen ihren Spaß haben.

— Laurenz Brünner

9.2

Das Gute

+ Schöne Grafik

+ Kompatibel mit Pokémon GO

+ 2 Spieler Co-Op

+ Einsteigerfreundlich

+ Nostalgie & Easter Eggs

Das Schlechte

- Zwanghafte Bewegungssteuerung

- Wenig End Game Content

- Kein Pro Controller Support

- Mew nur mit Pokéball Plus

Shortcut Pokémon Let's Go Pikachu & Evoli
Release 16. Nov 2018
Studio Game Freak
Publisher Nintendo
Alles in Allem Awesome

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