Fr, 15. Sep 2017

Ballet mit Schlägen - Absolver

Im Games-Dschungel des Herbstes ist es schwer den Überblick zu behalten. Doch ein kleines Entwicklerstudio aus Frankreich hat es sich zur Aufgabe gemacht hier herauszustechen. Mit Absolver wird ein Brawler abgeliefert, der sich aus dem Sumpf aus Action-Games erhebt und als Glanzlicht für die Zukunft dienen soll!

Absolver heißt das gute Stück Software und zeigt Spielern, dass man auch (fast) ohne Waffen ganz schön action-lastig sein kann. Denn der Brawler nutzt seine Mechanik von Kampfstilen, die dem Spieler alle Tore öffnen und seinen ganz einen Stil erlernen lassen. Wir haben es online ordentlich krachen lassen und unsere wahren Skills der Kampfkünste gezeigt.

Ein fester Stand

Die Entwickler von Sloclap haben sich bei Absolver ordentlich ins Zeug geworfen. Es wirft den Spieler sofort in seine Welt. Diese ist zwar nicht gerade ansprechend und zeigt größtenteils Ruinen, flache Ebenen und wenig Detailgrad. Doch das wird schnell nebensächlich, denn man lernt flott die ersten Kampftechniken, um zu Überleben. Sowohl mit Hand als auch Fuß werden die Gegner vom Leib gehalten und im 1 gegen 1 zum Duell gefordert. Dabei ist wichtig, dass man weiß, wann man verteidigt und wann zuschlägt, denn auch die Stamina-Leiste muss jederzeit im Auge behalten werden, um nicht außer Kraft zu kommen.
Zu Beginn lernt man eine fiktive Kampfkunst und kann diese nicht aufleveln, wie man es von Rollenspielen sonst kennt. Denn wie auch im echten Leben lernt man durch den Gegner. Jeder Treffer, dem ausgewichen oder verteidigt werden kann, wird festgehalten und man lernt neue Tricks und Moves dazu. Dabei ist die Haltung wichtig!
Je nach Haltung können verschiedene Tritte und Schläge ausgeteilt werden und im Skill-Menü können diverse Aktionen festgelegt werden. So dreht man sich mit einem Kick um 90° nach rechts und hat dann die linke Hand dem Gegner entgegen gerichtet. Jetzt kann man einen Faustschlag mit links zuweisen, um den Flow im Kampf beizubehalten. So ergeben sich für jeden Spieler ganz eigene Kampfstile, die man mit der Zeit zu beherrschen versucht.

Der wahre Kampf wartet!

Der Untertitel sagt es schon: Online Melee Combat. Vor allem im Koop macht Absolver richtig Spaß und gemeinsam mit einem Freund kann man die Welt unsicher machen. Doch auch alleine kann man sich ganz gut durchschlagen, zu jederzeit können Spieler herausgefordert werden – selbst wenn man das nicht wirklich möchte! Mit diversen Gesten kann dem Gegenüber Freund- oder Feindschaft vermittelt werden, doch schnell hat man einen Fuß im Gesicht und man befindet sich im nächsten Duell. Und der Wettkampf ist hart!
Wer lieber gegen NPCs antritt, der kann das mit Freunden machen und so seine Kampfkünste auf das Maximum treiben und immer wieder neue Moves lernen. Das Verbessern der Bewegungen im Kampf mittels der Position macht auch später im Spiel noch Spaß, da man merkt, dass hier richtig gut an der Mechanik gefeilt wurde. Die Animationen sehen sehr flüssig aus, selbst wenn die Bewegungen in den Kämpfen noch holprig verlaufen.

Platz nach oben

Ob gegen NPC oder echte Spieler. Absolver bietet selbst in seiner Finesse der Kampfkünste Waffen an. Dabei handelt es sich aber lediglich um Faustwaffen oder Stäbe bzw. Schwerter. Auch hier können eigene Combos und Moves gelernt werden, die flüssig mit den gelernten einhergehen, doch das bedarf Übung. Lernen tut man diese am besten bei Mini-Bossen oder in Duellen mit anderen Spielern. Ein 3 gegen 3 Modus soll laut Entwickler noch folgen, bisher bleiben aber nur direkten Konfrontationen, um sich zu beweisen. Wer das Kampfsystem aber noch nicht beherrscht, der wird schnell merken, dass man sich zuerst bewusst sein sollte wie ein Kampf von statten geht und nicht direkt die Fäuste sprechen lässt. Sobald man ein paar Moves falsch einsetzt oder nicht die richtigen Combos miteinander verbindet ist man schnell am absteigenden Ast und geht meist als Verlierer aus einem Kampf heraus.

Fazit

Während Ubisofts For Honor mehr auf die Brutalität von Zweikämpfen setzt, ist Absolver eine Ode an alle Kampfkünste. Die Schwierigkeit des Lernens der Steuerung bzw. das Einsetzen der erlernten Bewegungen ist der eigentliche Kern des Spiels. Die diversen Künste sind zwar nicht allzu verschieden, man merkt aber schnell den Unterschied und lernt seine eigene Körpersprache am Gegner zum Ausdruck zu bringen. Wer glaubt, er findet hier andere Gleichgesinnte, der wird schnell eines anderen belehrt und man sollte es unbedingt im Koop spielen, da es sonst sehr schnell frustrierend werden kann. Wer Dark Souls spielt, weiß, wovon ich spreche!
Trotzdem kann Absolver in Punkto Spielmechanik, Gameplay und Steuerung wirklich brillieren und alle, die nicht nach einem Button-Masher suchen, sollten hier zugreifen!

— David B.
Bewertung

Urteil + einzigartige Spielmechanik + Ein Sieg fühlt sich toll an + flüssige Animationen + Soundtrack - Schwierigkeit von Dark Souls - öde Umgebung - ohne Koop keine Freunde
Alles in Allem Good