Mo, 11. Aug 2008

Voll auf Volume

UAF 2008. Die Volume-Crew war am Start und hat neben Interviews, Marketing-Promo-Kacke und köstlichen Fotos auch ein bisschen Party gemacht. Ein (Üb)Erlebnis-Bericht.

Mittwoch (28.5.) 16:00, Abfahrt. Wir stopfen 3 Tonnen Volume in den geliehenen Kombi und starten auf den Felgen durch Richtung Wiesen. 3 Tage elektronisches Gewitter für Aug und Ohr sowie ein „Campingplatz laut“? Wir fühlen uns mehr als angesprochen. Volle Lautstärke voraus, der erste Lokalaugenschein bringt Bestätigung.

Freitag (30.5.) 17:30, erneute Ankunft in Wiesen. Das Urban Art Forms 2008 ist bereits im vollen Gange. Raus aus dem Auto und einmal tief durchatmen. Es riecht nach Freiheit. Nach Sonne. Nach Party, wo der Rausch hinpasst und Schlafen, wo die Kräfte einen verlassen.
15 Interviews stehen am Freizeitplan. Michael „Schnappes“ Willer, der Mann mit dem Vodka,  ist gleich der erste und unser Zelt steht noch nicht einmal. Er ist Teil des DJ-und Produzentenduos Body&Soul. Entspanntes Gegröle ins Mikrophon beim Volume-Test. Aber wir haben nicht nur die 2 gschmeidigen Österreicher ordentlich ins Volumemeter reinträllern lassen. Nein, es wurde NOCH hochkarätiger. Die nach Wiesen gereiste, internationale DJ-Elite wurde einem gröberen Check unterzogen. Auflegen können sie ja alle halbwegs, aber was sonst? Wer ist der Joker unter den DJs? Die Karten verraten es euch – siehe Volume-Magazin, 2 Ausgabe.


Samstag (01.06.) 05:00, der Interview-Marathon ist vorüber.
Jetzt kommt der harte Teil. Draußen wird es schnell hell. Drinnen im Kopf langsam dunkel. Die Leute gehen ab. Noch immer? Schon wieder? Man weiss es nicht. Die Zeit schlägt Wellen. Wir schnappen uns den Beat und reiten sie.
Auf der Tanzfläche wird noch mächtig abgehampelt. Das DrumnBass Zelt hat sein eigenes Raum-Zeit-Kontinuum. Um es mit den Worten eines Motorrad fahrenden Philosophen zu sagen: „Das hat mit der Realität nichts mehr zu tun. Das ist laut, das ist wüst, das ist schnell. Das ist geil!“ Dr. Ogen scheint dieses Wochenende längere Ordinationszeiten zu haben. Gegenüber schwitzt uns Markus Drogan an. Eine Umarmung muss her. Auch schon wurscht. Sind wir nicht alle eine Familie? In Österreich ist halt jeder über fünf Keller miteinander verwandt. Alle haben sich lieb. Die Chemie passt.

Noch immer Samstag, irgendwann, es kann nicht spät sein. Ein Blick in unendliches Dunkelblau. Ist es der Himmel, das Meer? Die Zeltplane wird von der verschwitzen Stirn gelöst. 300 Grad, 0% Sauerstoff, 100% Alkohol. Raus aus dem Zelt und einmal tief durchatmen. Es riecht nach Freiheit. Nach nicht geduscht. Nach Loch im Bauch und Morgentoilette. Ab in den Backstagebereich ordentlich duschen, scheissen, essen. Die Reihenfolge stimmt, Händewaschen war wohl nicht. Kurzer Check, ob die Volume-Helferleins brav tun, die Dispenser noch stehen und der Vodka gekühlt ist. „Schnaaaappeeeees!“.
Das Getriebe fährt wieder und die Interviews gehen weiter. Alex Pirez erzählt, dass sein letzter Geburtstag im Krankenhaus geendet hat. Mit 30 doppelten Shots bugsiert er sich dafür weit nach vorne in der Hubraum-Skala. Markus Intalex berichtet von vergangenen Zeiten und macht sich so in der Kategorie „Längste Zeit wach“ im Top-Bereich bemerkbar: 86 Stunden unter massivem Drogeneinsatz. Zum Abschied gibt er uns noch ein herzliches „You better beat that, you bastards!“ mit auf den Weg.


Sonntag (02.06.), vormittags in der Afterparty-Stage.
Der Vodka scheint jetzt so unnötig wie Arschhaare, aber es gibt leider eh keinen mehr. Spritzer aus der Dose, sehr delikat. Vom Bar-Hocker aus wird die Umgebung rekonstruiert. Da zappelt noch einiges zum Beat. Ein Kollege erkennt seine Chance: „Hey Puppe, ich will es nicht, du willst es nicht, minus mal minus macht plus!“. Scheint nicht zu fahren, er bleibt beim Spritzer.

Sonntag, Nachmittag. Nach kurzem Dösen unterm Apfelbaum streifen wir wieder übers Gelände. „Volume all over the fucking place“, wie es Spor im Interview so treffend sagte. Mit letzter Kraft verstauen wir unser Zeugs. Nicht nur die Segways sind wasted und gehören in die Reperatur. Einige innere Organe müssten dringend ausgetauscht werden. Vollkasko 4 life! 3 Tage elektronisches Gewitter für Aug und Ohr sowie der „Campingplatz laut“ haben uns mehr als angesprochen. Volle Lautstärke voraus, man liest sich auf den kommenden Festivals.