Lieber schön und schlau als schirch und blöd?

Entbehrliches Wissen #37

Warnung: Wer zu viel Zeit mit Denken verbringt, reißt sich eher Neurosen als potentielle Geschlechtspartner auf. Da hilft dann auch kein Bart mehr.

Eine kleine Prise Wahnsinn hat noch keinem Genie geschadet. Durch die Brille des Neurotikers ist die Welt zwar ein bisschen eng und zwänglich, kombiniert mit dem richtigen Talent, verleiht sie seinem Träger jedoch erst die richtige Würze. Der Komponist Anton Bruckner etwa, geboren 1824 in Ansfelden, hat mit seinen großartigen Sinfonien und genialischen Improvisationen nicht nur die Musikwelt nachhaltig beeinflusst, seine sonderbaren Angewohnheiten sind auch Quelle zahlreicher Anekdoten. Mit seinem rustikalen Kleidungsstil  ̶  er trug fast viereckige Röhrenhalbstiefel aus Seehundsleder, von denen er gegen Ende seines Lebens gegen 30 Paar besaß  ̶  und der Vorliebe für buntkarierte, tischdeckengroße Taschentücher, erntete er bei seinen Zeitgenossen nicht nur Wohlgefallen. „Halb Gott, halb Trottel“, soll Komponisten-Kollege Gustav Mahler von ihm gesagt haben. Bruckners Eigenarten, vom ausgeprägten Zählzwang bis zum leicht verzwickten Verhältnis zu Frauen, überschritten jedoch spätestens mit seiner Angst vor ungewollten Samenergüssen die Grenze des liebenswürdig Verschrullten, was ihn schließlich dazu veranlasste, bei öffentlichen Auftritten wasserdichte Unterhosen zu tragen.

Eine etwas andere Art von Neurose hat den dänischen Dichter und Märchenerzähler Hans Christian Andersen begleitet, der aus Furcht vor einem Brand immer mit einem Seil in der Tasche gereist sein soll. Im Notfall hätte er sich damit zu jeder Tages- und Nachtzeit aus dem Fenster retten können. Während er schlief legte er außerdem einen Notizzettel neben sein Bett mit dem Hinweis, dass er nur scheintot sei. Um am Ende nicht lebendig begraben zu werden, befahl er, seinen vermeintlichen Leichnam vor dem Begräbnis zur Sicherheit die Pulsadern aufzuschneiden. Diese Phobie teilte er unter anderem mit Arthur Schopenhauer und Edgar Allan Poe. Auch Wissenschaftlern anderer Fachgebiete wird der eine oder andere Spleen nachgesagt, wie dem Russen Grigori Perelman, der 2002 mit seinem Beweis der Poincaré-Vermutung eines der sieben größten Probleme der Mathematik gelöst zu haben scheint. Aus dem öffentlichen Leben hat er sich jedoch seit vielen Jahren zurückgezogen. Kategorisch lehnt er alle Preise ab und wohnt stattdessen zurückgezogen bei seiner Mutter in St. Petersburg oder völlig isoliert in einer Datscha in der russischen Einöde. Sein leicht verwildertes Aussehen verdankt er keinem wunderlichen Tick, sondern der einfachen Überzeugung, dass Haare- und Nägelschneiden von der Natur nicht vorgesehen sind. Um einiges härter traf es Friedrich Nietzsche, der seit seinen Kindestagen von verschiedenen Krankheiten und seinem strengen Blick geplagt wurde, schließlich gänzlich dem Wahnsinn verfiel, sich einen dicken Bart wachsen lies und die letzten zehn Jahre seines Lebens überhaupt nichts mehr sagte.  

Aber nicht jeder, der Angst vorm Dunkeln hat oder gerne die Fuseln zwischen seinen Zehen zählt, ist der nächste Nobelpreis-Kandidat, genauso wenig, wie nicht jeder mit hohem Intellekt lieber rechnet, als von allen toll gefunden zu werden. Natalie Portman beispielsweise, nicht gerade der Inbegriff des seltsamen Vogels, spricht neben Englisch und Hebräisch auch Französisch, Deutsch, Spanisch, Japanisch und Arabisch, studierte in Harvard und hat einen akademischen Grad in Psychologie. Und, achja, quasi nebenbei spielte sie in über 30 Filmen mit, gewann einen Golden Globe und einen Oscar. Einer Studie zufolge sollen schöne Menschen im Durchschnitt sogar  schlauer sein als ihre schirchen ZeitgenossInnen. Aber bevor sich jetzt jemand vor lauter Minderwertigkeitsgefühl aus dem Fenster stürzt – eine andere Studie besagt, dass überdurchschnittlich begabte Jugendliche später bzw. weniger Sex haben. Wahrscheinlich weil sie zu Hause so viel rechnen müssen.


 

In aller Kürze:

  • Die Chillisorte „Peter Pepper“ schaut aus wie ein kleiner Penis.
  • Katzen können auf Menschen allergisch sein.
  • Auf Fidel Catsro gab es bisher 638 Attentate.
  • Der Kalifornische Seelöwe ist der einzige Säuger, der laktosefreie Milch gibt.
  • Das Gerät, mit dem man Heftklammern entfernt, wird Schwiegermutter genannt.
  • Der 5.4.2013 ist der erste Tag seit dem 30.6.1987 bei dem im Datum keine Ziffer zweimal vorkommt.
  • In Indien werden jährlich die meisten Filme produziert.
  • Jede Frau von Tom Cruise war genau elf Jahre jünger als ihre Vorgängerin.
  • Der Durchschnittsmensch trägt seine Jogginghose drei Stunden am Tag.
  • Karl Lagerfeld sagte: „Wer Jogginghosen anzieht, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.“
  • Menschen sind kompromissbereiter, wenn sie in einem weichen anstatt einem harten Sessel sitzen.
  • Bob Marley und seine Frau haben zu Hause nicht geraucht.
  • Eifersucht beeinträchtigt das Sehvermögen.
  • Die Wissenschaft von der Dummheit heißt Morologie.