Do, 7. Aug 2014

Vom Rollenspiel zum Koop-Metzler

Game Rezension: Sacred 3

Keen Games‘ Sacred Reihe startet in die dritte Runde. Im Action-Rollenspiel Sacred 3 heißt es diesmal „Button mashing“ bis zum Umfallen um sich gegen Wellen von Feinden oder elitären Bossgegnern zu behaupten. Doch es hat sich einiges getan und die Neuerscheinung unterscheidet sich stark von seinen Vorgänger. Vielleicht ist gerade das der Grund für RPG-Neueinsteiger und Koop-Freunde sich dieses Spiel etwas näher anzusehen?

Willkommen zurück in der Welt von Ancaria. Es läutet zu einer weiteren Runde im Kampf gegen das Böse, denn der fiese Zane trachtet nach dem Herz der Welt. Dieses mächtige Relikt, beschützt durch die Seraphim, droht den Mächten des Bösen in die Hände zu fallen. Die einzige Hoffnung bildet ein Bündnis aus vier Helden, welche sich gerade noch rechtzeitig den Gegnerschaaren und dem mächtigen Zane entgegen stellen.
Die Qual der Wahl
Das Spiel beginnt, wie bei RPG üblich, mit der Charakterwahl von einem der vier Helden. Zur Auswahl stehen die Klassen Seraphim, Safiri, Ancarian und Khukuri. Jede diese Klassen zeichnet sich durch Kampfstil bzw. bevorzugter Waffe und zusätzlichen Fertigkeiten aus, die im Laufe des Spiels freigeschalten und verbessert werden können. Jeder der Charaktere hat auch eine kleine Hintergrundgeschichte und hat neben der Rettung der Welt natürlich auch Ruhm und Gold im Hinterkopf. Hat man sich für einen Charakter entschieden kann es schon losgehen und der erste Level inklusive Tutorial kann begonnen werden. Hier können bereits Unterschiede zu den Vorgängern festgestellt werden denn die erste von vielen Zwischensequenzen zeigt sich im 2D Comic gezeichnetem Stil mit Untertiteln.
Auf ins Gemetzel
Der erste Level zeigt sich im bekannten Design. Die Spielfigur ist in der Bildschirmmitte platziert und man sieht diese in der für typische Draufsicht. Bereits kurz nach dem Start hat man die Steuerung schnell im Griff. Mit dem linken Analogstick kann der Held über den Bildschirm manövriert werden, der Rechte ermöglicht eine Schnellauswahl von mitgeführten Items, diese wollen sich allerdings erst durch absolvieren von zusätzlichen Leveln auswählen lassen. Neben dem linken Analogstick ist schnell klar das die X-Taste, welchen den Standardangriff verursacht, schnell zum zweiten besten Freund in diesem Spiel wird. Denn innerhalb der ersten Spielminuten hat man dieser mehr Aufmerksamkeit gewidmet, als dem Haustier in der letzten Woche. Neben Standardangriffen gibt es noch die Möglichkeit eines Konterangriffes, welches nicht nur ein Angreifen von Gegnern mit Schilden ermöglicht sondern auch stärke Aufladeangriffe der Feinde unterbricht.  Zusätzlich kann die Schutztaste entweder mit dem Blocken oder dem Ausweichmanöver belegt werden. Die Schultertasten dienen zum Ausführen klassenspezifischer Skills, die mit steigender Erfahrung des Helden freigeschalten werden und für gesammeltes Gold anschließend erworben werden können. Kommt es zum Kampf gegen Elitegegnern oder Endbossen so bietet sich oftmals die Möglichkeit eines Powerangriffes, welches den Gegner lähmt und ihm Schaden zufügt. Während dieser Zeit muss, wie könnte es anders sein, die Powerangriffstaste intensive  malträtiert werden um in einem Zeitbalken vor dem des Gegners zu halten. Netter Bonus am Rande: Sollte man sich nicht allein sondern so wie Sacred 3 es anbietet im Koop in ein Abenteuerstürzen, so können die Gefährten in der Zwischenzeit ebenfalls brav den bösen Gegner verkloppen ohne Angst von etwaigen Attacken zu haben.
Nach der Schlacht ist vor der Schlacht
Hat man erfolgreich einen Level beendet indem man ein bestimmtes Ziel erfüllt hat oder den Endboss besiegt hat so kommt es zum Spielerranking in diesem Level und man kann die Punkte vergleichen. Zusätzlich werden erstandene Gegenstände innerhalb des Levels bzw. durch Erfahrungsanstieg des Helden aufgelistet. Anschließend befindet man sich auf der Weltkarte auf der man den nächsten Storylevel auswählen oder sich kurz mit der Ausrüstung bzw. den Fertigkeiten seines Charakters beschäftigen kann. Ja ihr habt richtig gelesen: Sacred 3 verzichtet voll und ganz auf die bewährte und in den Vorgängern bekannte Open World. Es gibt nur eine lineare Questline und einzelne Missionsauswahl. Auch der Skilltree und das damit verbundene Leveln wurde drastisch vereinfacht. Ein Charakter hat vorgefertigte Fähigkeiten die sich je nach Erfahrungstufe freischalten und dann mit Gold erworben werden können. Waffen und Rüstungen können in bzw. durch Level errungen und ebenfalls mit Gold verbessert werden.
First come first get it
Zum Release wird es die sogenannte „First Edition“ um 45-50€ beim Händler des Vertrauens geben. Diese beinhaltet neben der Spieledisk einen Code für zusätzliche DLCs. Neben einer weiteren Charakterklasse, dem Malakhim, kann man sich über einen zusätzlichen Level, der Unterwelt, freuen-
Fazit des Action-RPG
Sacred 3 unterscheidet sich deutlich von den Vorgängern. Statt stundenlangen Questen und Ausrüstungsfarmen in einer nahezu endlosen Open World setzt man diesmal auf schnelle harte Koop-Action in der Welt von Ancaria. Ob die Namenswahl dem Spiel nicht zum Verhängnis wird und ein bereits jetzt schon entstehendes Raunen der Fanbase zu hören ist steht noch nicht 100% fest. Lassen wir die Namensverwirrung mal beiseite was bekommt man dann für sein Geld? Ein nettes  Current-Gen Game mit Schwerpunkt auf „Button-mashing“ und das am besten noch zu viert im Wohnzimmer. Hardcorefans werden eher enttäuscht sein, aber gerade RPG Neulinge können sich über die einfache Handhabung freuen. Ob man nun gleich beim Spiel zuschlägt oder noch auf die regnerischen, kalten Herbsttage wartet bleibt jedem selbst überlassen. Wir werden jetzt auf alle Fälle mal kurz die Welt retten.


ENTWICKLER:  Keen Games
PUBLISHER: Deep Silver
GENRE:
Action-Rollenspiel
PLATTFORM:
PC, PS3, Xbox360