Mi., 3. Dez. 2025
Alles nur Routine?

Alles außer Routine!

Routine Review

Alles nur Routine? Oder doch nicht! Denn Studio Lunar Software zaubert uns fast schon routiniert einen Horror-Survival Titel auf die Bildschirme, der vielleicht nicht jeden abholt. Als neuer Softwaretechniker auf einer einsamen Mondstation gehen wir auf die Suche nach den anderen Astronauten, die eigentlich vor Ort sein sollten. Warum wir dabei den Controller nicht aus der Hand legen wollten und beinahe eine Herzattacke bekommen haben? Lest selbst.

Wir durften uns bereits auf der gamescom 2025 einen kurzen Überblick über Routine verschaffen. (Hier nachzulesen: Routine). Umso größer war die Fragestellung in unseren Köpfen: Wie kurzweilig wird das finale Spiel oder schleicht sich schnell Routine ein und wir finden es langweilig? Nach unserem etwa 10h Ride durch Mondhölle sind wir zurück und haben einiges zu erzählen.

Im Wesentlichen ist Routine ein Survival-Horror Titel in der Egoperspektive. Ihr werdet aber kein großartiges Ressourcenmanagement vorfinden, noch gegen Unmengen an Feinde kämpfen. Der Fokus bei Routine liegt in seiner Geschichte und dem unterschwelligen psychologischen Horror und einer Mischung aus Audio und visuellen Erlebnissen, die euch die Nackenhaare aufstellen werden.

Ihr spielt einen namenlosen Softwaretechniker, der auf der Mondbasis frisch eingezogen ist. Allerdings werdet ihr nicht wie angenommen von den anderen Bewohnern in warmen Empfang genommen, sondern seid auf euch allein gestellt. Ein Gefühl das so manchen Arbeitnehmer:innen vielleicht selbst von seinem ersten Tag kennt. In der Ego-Perspektive erkunden wir also Stück für Stück die Räumlichkeiten und versuchen uns ein Bild über die Lage zu verschaffen.

Doch die Basis wirkt teilweise runtergefahren und verriegelt. Viele der Türen und Geräte sind gesperrt und lassen sich nur dank unseres klugen Köpfchens und einigen Utensilien öffnen. Dafür benötigen wir unterschiedliche Dinge wie Benutzer-IDs, Zugangscodes oder andere Objekte klassischer Survival Rätsel. Es gilt also die notwendigen Elemente im düsteren Setup zu finden. Das ist manchmal gar nicht so einfach, denn ihr müsst eure Umgebung oft genau analysieren, um alle Teile zum Lösen eines Puzzles zu entdecken.

Denn in Routine seid ihr wirklich auf euch allein gestellt. Das Spiel verfügt über kein HUD oder ähnliches, das euch an die Hand nimmt und euch sagt was genau ihr als nächstes Tun müsst, noch hebt es euch irgendwie relevante Elemente hervor. Trotzdem fügt sich, zumindest bei uns, oft das eine ins andere und gerade das zeigt das geniale Gamedesign von Lunar Software. Allerdings seid ihr damit vielleicht am Ende auch längere Zeit beschäftigt den letzten Hinweis auf ein Rätsel zu Entdecken.

Als weiteres nützliches Tool steht euch ein C.A.T. (Cosmonaut Assistance Tool) zur Verfügung. Die Bedienung dafür lernt ihr? Na, wer erräts? Natürlich in Schulungsunterlagen und Handbüchern, die ihr erst finden und studieren müsst. Im Anschluss nutzt ihr das Werkzeugt aber auch im weiteren Spielverlauf routiniert. Mit dem C.A.T. könnt ihr euch mit Terminals verbinden, um euren aktuellen Status zu erfassen und einen Hinweis auf die nächsten Aufgaben zu bekommen. Ihr könnt gesammelte Dokumente erneut lesen oder Videos nachsehen. Zu guter Letzt könnt ihr hier auch euren Fortschritt speichern. Das C.A.T ist außerdem manchmal eure einzige Lichtquelle für dunkle Umgebungen, kann mit bis drei Schockladungen abfeuern und um zwei Module, die ihr in der Storyline findet, erweitert werden. Das einzige auf was ihr dabei achten, müsst ist, dass euren Akku geladen bleibt. Dafür findet ihr aber ausreichend und großzügig verteilte Möglichkeiten diesen wieder aufzuladen.

Beim ganzen Setup schreit nach einer Inspiration aus Sci-Fi-Filmen der 70/80er Jahre. Hier verschmelzen moderne Gedanken mit alten LCD-Zeilendisplays. Rustikal, aber doch funktionell.

Natürlich sind wir auf der Basis dann doch nicht so allein wie wir zunächst dachten. Denn gerade immer dann, wenn ihr in Ruhe am Lesen oder genaueren studieren seid, merkt ihr ein leichtes Unbehagen. Der Hintergrund Sound verändert sich, vielleicht kommen ein Paar komische Geräusche dazu und wenn ihr nicht aufpasst, segnet ihr schneller als euch lieb ist das zeitliche. Nutzt daher die Terminal Speicherfunktion so oft es geht, denn nur so bleibt euch der Fortschritt auch wirklich erhalten den ihr bereits erzieht hattet.

Diese visuelle und auditive Mischung sorgte bei uns des Öfteren für einen unangenehmes Gefühl. Wir konnten uns direkt mit der Isolation und dem Unwohlsein des Protagonisten mitidentifizieren und wollten oft in vielen Augenblicken dasselbe: Einfach nur raus von der Station.

Letztendes konnten wir auch das Ende unserer Reise nach etwa 10h, in denen wir den Controller gar nicht aus der Hand legen wollten, erreichen und unser Puls wieder runterfahren.

Zum Release wird Routine für PC, MC OS und Xbox verfügbar sein. Außerdem wird es im Gamepass enthalten sein.

Fazit

Sowas bitte gerne wieder. Routine ist definitiv ein Nieschenspiel, das seinesgleichen sucht. Aber wenn ihr offen für die Erfahrung seid und auch vor langwierigeren, komplexeren Rätselstrukturen zurückschreckt, dann könnte Routine definitiv was für euch sein. Die Storyline war interessant, wenn auch manchmal obskur. Das Sci-Fi Setting inklusive rustikaler alter Technik hat uns mit seinem Charme definitiv abgeholt. Wenn diese Dinge was für euch sind, solltet ihr definitiv ein Blick auf Routine werfen. An allen anderen wird der Titel vermutlich eher abprallen. Wir wünschen euch auf jedenfalls genauso viel Spaß und Schrecken bei dem Titel wie wir ihn hatten.

— Fabian Padrta

9

Das Gute

+ Setting und Umsetzung

+ Horrormischung aus Visualisierung und Audioerlebnis

+ Fordernde Rätsel

+ Kurzweilig

Das Schlechte

- Nicht für jeden Spielergeschmack gemacht

Shortcut Routine (XBox)
Release 4. Dez. 2025
Studio Lunar Software
Publisher Raw Fury