Mi, 5. Mai 2021
Instastyle deine Pokémon Fotos

Instastyle deine Pokémon Fotos

New Pokémon Snap im Test

Neu Pokémon Ableger kommen so zuverlässig auf den Markt wie jedes Jahr Weihnachten auf dem Kalender steht. Mittlerweile vielleicht doch schon mit einer gewissen Müdigkeit aufgrund des immer gleichbleibenden Gameplays – und trotzdem ist die Fanbase riesig genug um das Franchise immer wieder in den Himmel zu heben.

Doch jetzt kommt wieder ein bisschen frischer und doch alter Wind auf, denn nach sage und schreibe 21 Jahre kommt ein neuer Ableger von Pokémon Snap auch die Switch. Und insgeheim haben wir Pokémon Liebhaber doch schon ewig darauf gewartet.

Railshooter mal anders

Das Spielprinzip ist auch jetzt nicht anders als schon vor zwei Jahrzehnten. In der Art eines Railshooters geht es mit einer Kamer bewaffnet durch diverse Szenarien um dort die Pokémon in der freien Wildbahn zu beobachten, zu fotografieren und hoffentlich einen wundervollen Schnappschuss zu ergattern. Damit füllt man seinen eigenen kleinen Photodex, darf hoffentlich die ein oder andere außergewöhnliche Szenerie und Interaktion der Pokémon beobachten und so seine perfekten Fotos schießen.

Um ein klein wenig mit der Umgebung interagieren zu können darf man Pokémon mit Apfeln anlocken, mit Musik Aufmerksamkeit erregen oder auch mit Lumina-Kugeln zum Glitzern bringen. Damit kann man so einige Pokémon aus ihren Verstecken locken oder gar in ungewöhnliche Situationen bringen. Es heißt also aufmerksam bleiben auf der Strecke und immer wieder mal neue Dinge ausprobieren. Wo das eine Pokémon vielleicht heißhungrig auf eure Äpfel wartet verschreckt ihr vielleicht andere mit eurer lauten Musik oder fordert andere zum Tanz auf.

Level die Strecke

Grundsätzlich war es das mit dem allgemeinen Spielprinzip von Pokémon Snap auch schon wieder. Denn dank des Railshooter-Prinzipes bleibt ihr immer auf der vorgegeben Strecke. Allerdings je mehr gute und vor allem unterschiedliche Fotos ihr auf einer Strecke schießt umso höher steigt euer Streckenlevel. Und ein Levelaufstieg heißt auch neue Szenerien auf der schon bekannten Strecke. Es lohnt sich also durchaus die Strecken öfter abzuklappern (was man sowieso muss um seine diversen Sterne-Fotos zusammen zu sammeln) und die Strecken voll aufzuleveln. Immer wieder versteckt sich dann doch eine neue Kleinigkeit und vielleicht sogar ein komplett neues Pokémon.

Zudem darf man die ein oder andere Strecke auch bei Tag und Nach befahren, was natürlich ebenso neue Pokémon aus dem Versteck locken kann.

Wo bleibt die Story?

Doch wofür schießt man all diese Fotos denn eigentlich? Wieder einmal steht euch wie in den Pokémon Games so üblich ein Professor an der Seite, der mit Hilfe eurer Fotos die Lebensweisen der Pokémon erforscht und auf der Suche nach den Lumina Pokémon ist. Je weiter und je besser eure Fotos werden umso mehr Strecken und neue Entdeckungen erwarten euch und natürlich auch neue Lumina Pokémon. Eine wirkliche Story dahinter die in mehr als zwei Sätzen erzählt ist darf man sich allerdings leider nicht erwarten. Denn sonst greift man wohl relativ schnell nicht mehr zu Kamera.

Künstlerische Freiheit und der goldene Schnitt

Wer sich ein bisschen mit Photographie auskennt, der hat natürlich auch ein eigenes Bedürfnis seine Kreativität spielen zu lassen, das eigene perfekte Foto zu schießen und auf seine ganz individuelle Art und Weise Szenarien einzufangen.

Darauf sollte man in Pokémon Snap allerdings leider ein klein wenig verzichte – zumindest wenn man hohe Punktezahlen bei seinen Fotos erreichen will. Denn diese werden leider nach sehr strikten und immer gleichen Kriterien bewertet. So sollte sich das Hauptmotiv zum Beispiel immer so mittig und bildfüllend wie nur möglich befinden um bei einigen Kriterien hohe Punkte abzustauben. Das macht allerdings rein kreativ gesehen nicht immer das beste Bild, bei so einem automatisierten Bewertungssystem in einem Game aber natürlich trotzdem irgendwo Sinn. Denn Kreativität und Schönheit liegt nun mal bekanntlich im Auge des Betrachters und unser Professor ist hier wohl sehr zentriert verliebt.

Zudem ist es manchmal nicht ganz verständlich nach welchem Prinzip die Sternewertungen der Fotos vergeben werden. Denn zu jedem Pokémon gilt es Fotos von 1-4 Sterne zu machen. Zumeist führen seltene Interaktionen oder besondere Momente zu höheren Sterneaufnahmen. Doch manchmal lässt man den Auslöser einfach ordentlich durchrattern, hat gefühlt 20mal das gleiche Foto geschossen und trotzdem andere Sternebewertungen zur Verfügung. Oder man glaub einen super-Spezial-Moment erwischt zu haben und muss sich dann doch mit einem Stern begnügen. Wonach diese Bewertungen gehen – manchmal fraglich und für All jene die unbedingt alles vervollständigen wollen wohl sicherlich auch zu so manchem Zeitpunkt frustrierend.

Langeweile oder Entspannung pur?

Wer sich jetzt nach 20 Jahren im neuen Auflegen von Pokémon Snap riesige Neuerungen erwartet hat, der sucht leider vergeblich, denn die blieben komplett aus. Das Game ist natürlich um einiges hübscher als noch vor einigen Jahren, das Spielprinzip und der Spieleinhalt hat sich hingegen so gut wie gar nicht verändert. Doch warum sollte man dann zu Pokémon Snap greifen? Ist so ein Monster-Foto Game ohne wirkliche Story überhaupt seine Spielstunden wert oder nur langweilig und nach den ersten Minuten sowieso schon ausgelutscht?

Nein – denn Pokémon Snap schafft es durch seine verschiedenen Welten, durch die schönen Fahrten durch „naturbelassene“ Pokémon Welten und durch sein einfaches aber trotzdem irgendwie süchtig machendes Spielverfahren einfach ein bisschen Ruhe und Entspannung in den Alltag zu bringen. Man ist auf der ewigen Jagd nach dem perfekten Foto und darf dabei vielleicht immer wieder mal außergewöhnliche Szenarien in der Pokémon Welt beobachten. Man muss sich einfach darauf einlassen und Pokémon Snap dafür genießen was es ist – schöne Fotos von den herzigen kleinen Monstern die uns alle doch schon ein halbes Leben begleiten.

Fazit

New Pokémon Snap bringt zu seinem Original Vorbild nicht viel mehr mit als eine ordentliche graphische Aufbesserung die man sich nach mehr als 20 Jahren halt auch erwarten kann. Doch ansonsten bleibt das Spiel eigentlich komplett gleich. Zur Freude derer, die das Original geliebt haben und zum Leid derer die sich endlich mal wirklich etwas innovatives im Pokémon Universum gewünscht hätten.

Doch auf Pokémon Snap darf man sich ruhig einmal einlassen um ein bisschen abzuschalten, den Rundblick zu genießen und sich nach so langer Zeit doch zumindest über ein bisschen Prinzipien Abwechslung in Pokémon zu freuen.

Jetzt dürfen wir noch gespannt sein, bis wann wir uns gedulden müssen um vielleicht irgendwann wieder ein gutes Pokémon Stadium auf der Switch zu sehen? Da wären nämlich auch schon ein paar Jährchen vergangen seit diesem Ableger. Denn seien wir ehrlich – Pokken war einfach nicht befriedend genug.

 

— Nina

8

Das Gute

+ Railshooter mit Farbfilm

+ Entspannendes Knipsen

+ viele Areale

Das Schlechte

- repetitiv

- nicht genug Innovation

- sehr einfach gehalten

Shortcut New Pokémon Snap
Release 30. Apr 2021
Studio Gamefreak
Publisher Nintendo
Alles in Allem Snap sie dir alle!