
Welcome to the Jungle, again!
Metal Gear Solid Delta: Snake Eater (PS5) Review
Neues aus dem Hause Konami? Naja fast, denn der neue Titel Metal Gear Solid Delta ist eher eine Hommage an Hideo Kojima, sein Team und an das 2004 erschienen Titel Metal Gear Sold 3: Snake Eater. In einer Mischung aus Authentizität und Nostaligie gepaart mit aktuellen Engines und Plattformen will man Spieler noch einmal in den Dschungel schicken. Wir berichten von unserer Mission.
Im Fankreisen zählt Metal Gear Solid 3: Snake Eater zu einem der besten Teile des Aktion-Schleichserie. Erschienen in Europa 2005 und damals noch auf der Playstation 2 schwappt nun auf der Welle der Remaster und Remakes auch ein Titel aus dem Hause Konami rein. Bei Metal Gear Solid Delta handelt es sich zwar eher um letzteres, auch wenn nicht alle Elemente von Grund auf neu überarbeitet wurden. Denn um seiner Historie treu zu bleiben, wurden absichtlich belassen, um ein authentisches Erstspielerlebnis zu ermöglichen.
Bei der Story ist alles beim Alten geblieben, weswegen wir hier nicht zusehr aus Spoilergründen ins Detail gehen wollen. Unser Protagonist „Naked Snake“, vorneweg ein anderer Snake als in den anderen Teilen, wird auf eine Schleichmission in den Dschungel Russlands geschickt. Der Name ist Programm, den Ausrüstung gibt es für den Agenten keine und er ist quasi nackt und auf sich allein gestellt. Gut, dass wir über ein ausreichendes Kampf- und Schleichtraining verfügen und so beginnt unser surreales, aktiongeladenes Schleicherlebnis der Sonderklasse.
Was hat sich nun in 20 Jahren getan? Allen voran Performance Boosts und optische Verbesserungen. Danke der Unreal Engine 5 sieht das Spiel nämlich besser aus als je zuvor. Beginnend bei den Charaktermodellen. Ob Snake, Ocelot oder The Boss, das Wiedersehen mit den alten Bekannten könnte kaum schöner sein.
Bei den Arealen findet ihr keine zeittypische Open World. Die Spielewelt selbst bleibt in Kartenabschnitte unterteilt, die ihr über die unterschiedlichen Übergänge wechseln könnt. Hier bleibt ebenso das Ein/Ausblenden sowie kurze Ladezeiten und Screens. Dafür gibt sich der Dschungel viel lebendiger. Mehr Schlamm, Graß, Bäume und Strukturen erwecken diesen zum Leben. Auch die hiesige Fauna und Flora, die wir zum Überleben brauchen findet ihr in hoher Stückzahl wieder und beleben die Gebiete.
Beim Spielstart könnt ihr nicht nur wie bisher aus unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden wählen, sondern auch den bevorzugten Spielstil. Im moderneren Stil wandert die Kamera in eine frei bewegliche 3te Person, aus der ihr auch frei Schießen könnt, aber auch in die Ego-perspektive wechseln könnt. Im klassischen Stil wird eine Überkopf-Kamera genutzt und ihr wechselt immer in die Egoperspektive zum Zielen.
Ansonsten sind die wesentlichen Gameplayelemente gleichgeblieben, wurden aber teilweise durch Anpassungen verbessert, um das Spielerlebnis zu verbessern und erleichtern. Ein wesentlicher Faktor bei Metal Gear Solid Delta ist der Schleich und Tarnmodus. Snake kann dabei die Tarnfarbe seiner Ausrüstung und seines Gesichts anpassen, um besser mit der Umgebung zu verschmelzen. Eine Anzeige am unteren Rand des Bildschirms zeigt uns in Prozent (je höher, umso besser) wie gut wir vor feindlichen Augen geschützt sind. Früher mussten wir für Wechsel mühsam durch die Menüs klicken. Nun könnt ihr bei simplem Tastendruck das Untermenü direkt aufrufen und erhalten außerdem eine direkte Rückmeldung wie gut das aktuelle Outfit passt. Der Wechsel passiert auch direkt und ohne großartigen Ladezeiten.
Neben Tarnung gibt es auch noch das Nahrungs- und Heilungsgameplay. Ihr könnt auf eurer Reise nämlich Fauna und Flora aufsammeln und zu eurem Vorteil nutzen. Pilze und Tiere dienen euch nach aufsammeln als Nahrung die eure Ausdauer sowie Leben wiederherstellt. Andere Pflanzen und Hilfsmittel könnt ihr nach gravierenden, körperbeeinflussenden Ereignissen (z.B. wenn sich ein Blutegel im Sumpf an euren Bein heftet) nutzen, um euch zu heilen. Hier fahrt man eine unterschiedliche Produktpalette auf, die bei uns für Auflockerung zwischen den Schleichsequenzen sorgt.
Bestandteil des immersiven Storyerlebnisses sind auch die zahlreichen Zwischensequenzen. Das wird Spielern bereits in den ersten Spielstunden klar. Zwischen den einzelnen Spielabschnitten werdet ihr oft mit mehreren Minuten an Videos unterhalten. Da kann schon mal das echte Leben anklopfen und euren Spielspaß unterbrechen. Umso besser das es jetzt endlich möglich ist Zwischensequenzen zu pausieren. Solche kleinen, aber feinen Verbesserungen holen uns direkt ab.
Natürlich gibt’s es wieder zahlreiche Sammelobjekte, die ihr auf eurer Mission finden könnt. Von Fauna und Flora, die ihr aufsammelt, gibt es auch einige Statuen, die ihr finden und Abschießen müsst. Gelingt es euch alle zu finden oder braucht ihr einen Guide?
Playstation-Spieler, sowie PC-Spieler, dürfen sich außerdem über das von Sony Ape Escape Franchise inspirierte Minispiel Snake vs Apes freuen. In diesem Jagd Snake in einzelnen Stages, die ihr nach und nach durch Fortschritt in der Storyline freischaltet, die Affen und muss diese in möglichst kurzer Zeit anfangen. Die Xbox-Version enthält ihr eigenes Minispiel inspiriert von Bomberman.
Insgesamt bietet man uns 23 Areale die Besucht werden können, sowie großzügige Zwischensequenzen. Erstspieler werden daher je nach Schwierigkeitsgrad um die 15-20h brauchen.
Ein Multiplayermodus namens „Fox Hunt“ ist auch geplant, wird aber erst zu einem späteren Zeitpunkt erscheinen.
Metal Gear Solid Delta: Snake Eater kann sowohl mit japanischen wie auch englischem Audio gespielt werden. Zahlreiche gängige Sprachen für Untertitel und Menüführend darunter Englisch, Deutsch sind verfügbar.
Im Wesentlichen wird es zwei Editionen für Xbox Series X/S, PS5 und PC geben. Die Day One Edition gibt es für etwa € 75, die den Vorbestellerbonus „Uniform: Weißer Smoking“ beinhaltet und die Deluxe Edition für etwa € 100, die zusätzlich noch das Sneaking DLC Pack beinhaltet, sowie in der physischen Edition unter anderem ein Steelbook, Fox Aufnäher und Kunstkarten. In einigen Geschäften war auch die Collectors Edition für etwa €220 verfügbar, die unter anderem eine Snake-Büste beinhaltet, sowie den Soundtrack in Vinyl.
Fazit
Auch wenn viele auf eine neues Metal Gear Solid hoffen, liefert Konami mit Metal Gear Solid Delta nach zahlreichen HD-Remaster endlich ein Spiel zur Überbrückung. Das Spiel und Gameplay wirken nahezu zeitlos, auch wenn wir beim Schleichen im Gras verzweifelt auf Verbesserungen gesucht haben. Doch die Storyline und die die Zwischensequenzen holen uns inhaltlich und optisch vollständig ab. Allerdings müssen Fans unserer Meinung nach schon tief in die Tasche greifen, wenn sie ihren Lieblingsteil nochmal auf aktuelleren Plattformen sehen wollen. Wer aber Metal Gear Solid 3: Snake Eater im neuen Glanz erleben will macht bei Metal Gear Solid Delta wenig falsch.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ Optisch aufpoliert dank UE5
+ Quality of Life Updates (z.B. Cutscene-Pausemodus, Kamera, Tarnungsselektion)
+ Alter Charme blieb erhalten
Das Schlechte
- Manche Kameraperspektiven bleiben unübersichtlich
- Trotz Verbesserung schleichen im Liegen oft mühsam