
Ein Wolf, ein Pferd und ein Onryo gehen in eine Bar
Ghost of Yotei Review
Ein neuer Geist erhebt sich auf euren Bildschirmen. Dieses Mal verschlägt es euch nach Ezo, an den ran des ländlichen Japans. In dieser eigenen Storyline, die etwa 300 Jahre nach Ghost of Tsushima spielt. begleiten Atsu, die definitiv Einiges zu verarbeiten hat, auf ihrem Rachefeldzug gegen die Yotei Sechs. Dabei wurde das Kerngameplay noch einmal aufpoliert und erfreut uns mit neuen Features. Wir haben unser Abenteuer für euch zusammengefasst.
Wir sind im ländlichen Japan des 17. Jahrhunderts. Der alte Rachegeist Jin Sakai, hat vor Jahrhunderten seinen letzten Kampf bestritten. Daher ist es Zeit für eine neue Protagonistin. Hier kommt Atsu. Diese ereilte, wie wir gleich dem Intro zu Beginn entnehmen können, ein tragisches Familienschicksal. Aufgrund dessen verbrachte sie Jahre in der Ferne und unterzog sich zahlreichen Ausbildungen. Nun kommt sie trainiert und voller Tatendrang zurück nach Ezo.
Gleich zu Beginn zeigt Ghost of Yotei, im Folgenden GoY abgekürzt, was optisch in ihm steckt. Denn quasi von Minute eins an, ab der ihr die Kontrolle über Atsu habt, seht ihr ein farbenfrohes, dynamisch bewegtes Japan. Ob Grassfelder, die sich im Wind bewegen, Blätter, die ihr aufwirbelt oder später sogar verbrennen könnt oder schneebedeckte Gipfel, durch die ihr eure Spur zieht. Alles holt zieht uns sofort in den Bann von GoY. Ein besonderes Highlight sind sicherlich auch die japanischen Gärten, samt Kirschblütenbäumen. Optisch ist GoY also auch wieder auf hohem Niveau unterwegs.
Ezo selbst ist in insgesamt sechs Gebiete unterteilt. Diese laden euch alle ein sie frei zu Erkunden oder einfach eurem Wind zum nächsten Interessanten Ort zu folgen.
Ihr könnt zwar nicht jedes Gebiet gleich zu Beginn betreten, aber im Wesentlichen ist GoY ein Open-World spiel, in dem wir als Nächstes angehen könnt auf was ihr gerade Lust habt.
Dabei lauft ihr entweder zu Fuß oder gleich von Beginn euer Pferd. Auch der Kletterhaken steht euch gleich zur Verfügung und hilft euch beim Schwingen oder Erklimmen von Kletterpassagen.
Innerhalb der Gebiete findet ihr nämlich neben der Hauptgeschichte und deren Quests, zahlreiche Ablenkungsmöglichkeiten. Mit dabei einige Bekannte aus Ghost of Tsushima. Darunter Bambusstände und heiß Quellen, die euch nach aufsuchen und absolvieren einen dauerhaften passiven Bonus bringen. An Altären der Besinnung, die ihr findet oder beim Einnehmen eines Dorfes erhaltet könnt ihr eure Fähigkeiten verbessern.
Wir fokussieren uns daher auf die neuen Highlights. Ihr dürft dieses Mal nämlich statt Haikus malen wir mit unserm Touchpad des PS5-Controllers nämlich Sumi-e-Gemälde. Das geht zwar simpel und ihr könnt euch auch nicht wirklich vermalen, trotzdem holt es uns ab und gibt dem Spiel das zusätzliche Extra.
Erinnert ihr euch noch an die Füchse aus Ghost of Tsushima. Diese sind auch wieder am Start und führen euch zu Schätzen und Talismane, die wenn ihr sie ausrüstet weitere Buffs geben. Aber nicht nur Füchse werden verfolgt. Da GoY im Zeichen der Wölfe steht bekommt ihr einen kurzzeitigen Begleiter im Wolfspelz. Dazu müsst ihr die dazugehörigen Höhlen finden und ein gemeinsames Erlebnis mit diesem absolvieren. Dadurch steigt eure Bindung und ihr könnt immer öfters nutzen von eurem vierbeinigen Freund machen. #Wolveslove
Ein weiters kleines Minispiel sind die Rästelkästchen. Diese Holzboxen verfügen über Schiebeelemente, die ihr richtig Positionieren müsst, um an den Inhalt zu gelangen. Als Inhalt winken Karteninfos oder Talismane.
Wer gerade Knapp bei Kasse ist, der kann eine der mehr als 30 Kopfgeldmissionen machen oder sich am Glückspiel Zeni-Hajiki versuchen. Hier schnippt ihr Münzen über den Tisch und versucht dabei nur eine andere Münze zu treffen. Gelingt es euch gehört diese euch und ihr dürft weiterspielen. Trefft ihr keine oder mehrere Münzen ist eurer Gegner dran. Schießt ihr sogar eine Münze vom Tisch gehört diese dem Gegner und er ist am Zug. Gewonnen hat wer als erster die meisten Münzen sein Eigen nennt.
Die Dosierung des Schnips regelt ihr über den rechten Schultertrigger. Ein kurzweiliges Minispiel, wobei ihr schnell den Dreh raushabt und eigentlich immer beginnt. Dadurch füllt ihr eure Münzen schnell auf oder holt euch als Sonderpreis einen weiteren Talisman.
Für musikalische Abwechslung sorgt ein umfangreicher, authentischer Soundtrack, der uns zu jederzeit gut ausgewählt vorgekommen ist. Das besondere Extra bekommt ihr dank eigenem Saiteninstrument. Ebenfalls mittels Touchpads könnt ihr einerseits bekannte Shamisen-Lieder erneut abspielen. Ebenso nutzt ihr es zum Erlernen von neuen Liedern, sowie in einigen Missionen. Dabei zieht ihr eure Finger am Touchpad in die richtige Position und schon erklingt die Melodie.
Kernelement von GoY ist aber nach wie vor der Kampf. Dafür hat man in die Kiste gegriffen und neue Waffen mitgebracht. Ihr müsst diese zwar im Zuge der Geschichte erst freischalten aber insgesamt stehen euch Katana, Doppelkatana, Odachi, Yari und Kusarigama mit eigenem Fertigkeitenbaum und Kampfstil zur Verfügung. Dabei folgt jede Waffe dem Schere, Stein, Papier-Prinzip mit eurem feindlichen Gegenüber. Ihr könnt bei simplem Tastendruck im Kampf die Waffe wechseln, um die Herrschaft über den Kampf zu behalten.
Das ist vor allem dann knifflig, wenn euch viele unterschiedliche Feinde zeitgleich angreifen und ihr schnell reagieren müsst. Mit der Zeit erhaltet ihr auch Schnellfeuerwaffen, wie Bomben und Kunai oder Fernkampfwaffen wie Bögen und Pistolen die den ganzen Kampf noch etwas auffrischen. Außerdem steht es euch nach wie vor frei heimlich vorzugehen und mittels heimlicher Attentate fortzuschreiten.
Je nach Wahl des Schwierigkeitsgrades sind einige Kämpfe fordernd um nicht überfordernd zu sagen. Wir selbst haben das Hauptspiel und einige Nebenmissionen auf Mittel absolviert und sind in einigen Bosskämpfen ordentlich ins Schwitzen gekommen. Nach etwa 30h haben wir das Ende der Hauptgeschichte, mit einigen Abstechern zu Nebenaufgaben absolviert. In Summe erwarten uns etwa 50-70h, wenn wir 100% erspielen wollen.
Ghost of Yotei ist aktuell exklusiv für PS5 für etwa 80€ erhältlich.
Fazit
Werdet zum Verteidiger Ezos und beweist das ihr den Titel Onryo verdient habt. Optisch wieder eine Meisterleistung holt uns Ghost of Yotei auch mit kurzweiligen Gameplay und einer Geschichte voller Wendungen ab. Nichts ist wie es auf den ersten Blick scheint und hinter jeder Ecke erwartet uns eine andere Aufgabe. Da verfliegt die Spielzeit nur so und genau dann hat man alles richtig gemacht. Eine würdige Fortsetzung, die auch ein Alleinstellung verdient. Danke Sucker Punch für die unterhaltsamen Stunden. Wir erkunden mal den Rest von Ezo.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ Riesige, frei erkundbare Open World
+ Storyline, Spielzeit und Umfang
+ Grafik, Wetter und Dynamik der Umgebung
Das Schlechte
- Schwierigkeitsgrad Balancing