
Sommer, Sonne, Gestrandeter Tod
Death Stranding 2: On the Beach Review
Ein Meer und Strand der gemischten Gefühle. Als 2019 der erste Teil von Hideo Kojima’s neuem Gedankenspiel Death Stranding erschien waren die Reaktionen von kaum unterschiedlicher. Mit dem Director’s Cut zog der Titel dann 2021 auf der PS5 ein. Nun sind weitere Jahre ins Land gezogen und mit Death Stranding 2 wird eine neue Welle im einzigartigen Universum losgelöst. Wir surfen mit und berichten unsere Erfahrungen.
Der gestrandete Tod ist und damit auch Sam Bridges und sein BB Lou sind zurück.
Death Stranding 2 schließt nahtlos an die Geschichte von Death Stranding an. Als bester Bote im Land sollen wir nun nach Amerika auch Mexiko und später dann Australien an das sogenannte chirale Netzwerk anschließen. Dabei bleibt das Spiel seinem selbst definiertem Genre treu und hebt das Erlebnis auf die nächste Stufe. Der Leitsatz bleibt allerdings nach wie vor gleich: Entweder man liebt das Spielprinzip oder man wirft den Controller bereits nach einigen Spielminuten in die Ecke. Wer also gar nichts mit dem Spiel anzufangen weiß, sollte vielleicht vorher einen Blick auf den ersten Teil werfen oder das Spiel ausprobieren, bevor er investiert.
Da das Spiel bereits auf dem Markt ist sind uns die Reaktionen der Fangemeinde, wie auch Hideo Kojima selbst wohl bekannt. Wer Fan der Reihe ist wird auch am zweiten Teil Gefallen finden. Wer es bisher abgelehnt hat wird das vermutlich nach wie vor tun. Wenig überraschend ist die positive Bilanz bei Spielern und Testern von Teil 2, da man mittlerweile quasi weis worauf man sich einlässt.
Daher findet zumindest aus unserer Sicht schon eine Vorselektion statt. Auch wir versuchen möglichst neutral zu bleiben, haben in der Redaktion unterschiedliche Meinungen, und können euch nur empfehlen, am Ende selbst eine Meinung zu bilden, sofern ihr das nicht bereits getan habt.
Das Spiel selbst nimmt euch, obwohl es sich um einen zweiten Teil handelt, von Anfang an mit auf eine neue Reise. Im Titelbildschirm könnt ihr, ohne zu große Spoiler, die Kurzfassung von Teil 1 nacherzählt bekommen. Anschießend startet ihr in ein neues Abenteuer. Zu Beginn müsst ihr Mexico ans Netzwerk schließen. Diese Einstiegsepisode dient zum Kennenlernen der alten Gameplay Mechaniken bzw. zur Auffrischung.
Dabei wird eurer Fortschritt durch den Korpus, ein Glossar, begleitet, in dem ihr Hintergründe zur Geschichte, Personen oder Gameplayelementen, sowie Steuerung dazu erhaltet. Damit könnt ihr quasi jederzeit nachlesen, wenn euch danach ist oder euch das Spiel explizit darauf hinweist.
Je nach Schwierigkeitsgrad bekommt ihr am Ende einer Lieferung eine Bewertung in Form von Likes und Buchstaben. Abhängig von der Anzahl von Likes steigt eure Synchronisation mit dem Lieferort bis auf maximal 5 Sterne.
Neu ist dabei das ihr während eures Auftrags bzw. wenn ihr Aktionen tätigt an Sams Werten arbeitet. So steigt einerseits eure Botenstufe und anderseits eure Physische bzw. Kampfstatistik. Ihr spielt also euren bevorzugten Spielstil und bekommt damit einen zusätzlichen Boost in dieser Richtung.
Eine weitere Neuerung bei passiven Statuserhöhungen sind die APAS-Verbesserungen. Diese schaltet ihr Stück für Stück durch das Erweitern des Netzwerks oder Abschließen von Nebenmissionen bzw. erhöhen der Sterne frei. Parallel dazu braucht ihr Speicher, den ihr ebenfalls durch die zuvor erwähnten Methoden erhöht. Das System ist so ausgelegt, das sobald ihr vollständig vernetzt seid auch alle APAS-Verbesserungen erwerben könnt.
Am Kernspielablauf hat sich wenig geändert. Ihr nehmt einen Haupt, Neben oder Standardlieferauftrag an und plant anschließend über den Routenplaner eure bevorzugte Route. Dort werden euch über Symbole zusätzliche Hinweise über eure Planung wie feindliche GDs, Humanoide Feinde, Wasser oder Klippen farblich in rot markiert. Dann könnt ihr eure Ausrüstung mittels Materialien fertigen oder aus eurem Lager entnehmen.
Später in der Storyline erhaltet ihr außerdem einen Tripod und Frachter als Fahrzeugauswahl. Sobald ihr bereit seid, startet eure Lieferung mit gegebenenfalls Zusatzbedingungen wie zerbrechliche Fracht oder Zeitlimits. Habt ihr euer Ziel dann erreicht winken euch Likes und Erfahrungspunkte.
Bei den Gadgets gibt es auch Neuerungen. Zahlreiche neue Waffen helfen euch im Kampf gegen GD, Humanoiden oder Bosskämpfen und lockern die Kampfsequenzen mehr auf. Neue Ausrüstungen für Helm, Handschuhe und neue Exoskelette beeinflussen eure Werte und helfen euch in den unterschiedlichen Gebieten und deren Vegetation.
Auch an der Tagesdynamik wurde gearbeitet. Neben vorhanden Tag/Nachtzyklus und dem Zeitregen kommen nun starker Wind, Beben und Lawinen dazu. All diesen Witterungen müssen wir taktisch trotzen um unsere Fracht heil ans Ziel zu bekommen.
Ein wesentliches Transportelement in Death Stranding 2 ist neben Straßen nun auch Monobahn, die ebenfalls ähnlich zu Straßen gebaut werden können. Oftmals befindet sich am Ende einer Monobahn eine Mine die uns mit zahlreichen Baumaterialien ausstattet im Austausch gegen Kristalle.
Aber nicht nur die Monobahn hilft uns. Die DHV Magellan ist eine mobile Hauptbasis, die euch relativ zeitig im Spiel freigeschalten wird. Sofern keine äußeren Einflüsse es verhindern, kann diese zu bereits freigehaltenen Zonen schnellreisen und bietet die gleichen Möglichkeiten wie stationäre Unterschlüpfe.
Wer gerne außerhalb des üblichen Geschehens seine Techniken üben mag, kann dies in der Magellan oder Unterschlüpfen über den VR-Simulator machen. Dort bekommen wir unterschiedliche Szenarios zu bewerkstelligen oder können in der Waffenkammer freigeschaltete Waffen ausprobieren.
Death Stranding 2: On the Beach ist je nach Edition zwischen 70€ -90€ erhältlich.
Fazit
Death Stranding 2 ist die würdige Fortsetzung einer schrägen Storyline und neuartigem Gameplay. Dabei bleibt das Spiel seinen Wurzeln treu und erweitert die Spielwiese für Spieler um neue Aspekte und Gadgets, die für frischen Wind sorgen. Auch im Onlinemodus zeigt sich das man zwar allein ist, aber trotzdem oft zusammen spielt. Zahlreiche Hilfsanfragen und platzierte Items helfen uns auf unserer Reise. Ressourcen werden geteilt um gemeinsam effizienter bei Lieferungen zu werden. Eine lustige kooperative Eigendynamik in einem eigentlichen Einzelspieler. Trotzdem können wir, schon wie bei Teil 1, das Kind nicht mit einer Punktewertung einschränken. Daher geben wir euch folgendes mit. Wer bereits Teil 1 gespielt hat und mit dem Konzept warm geworden ist wird sich über die Neuerungen vermutlich freuen und seine Zeit genießen. Wer damals schon die Nase gerümpft hat, dem bietet die Serie keinen wirklichen Grund einmal mehr hinzu schauen.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ Rießige Open World
+ Storyline, Spielzeit und Umfang
+ Grafik, Wetter und Jahreszeitenwechsel
Das Schlechte
- Kein Spiel für Jeden