Mi, 9. Aug 2023
Schlüpft in den Power-Handschuh

Schlüpft in den Power-Handschuh

Atlas Fallen Review

Genug von Soulslike Spielen? Das dachte sich wohl auch Deck 13 und versucht sich mit Atlas Fallen an einem Open-World Action-RPG. In einer Welt, die von Sand überzogen ist, bekommen wir unerwartet außergewöhnliche Fähigkeiten und befinden uns im Krieg mit den bösen Machenschaften, die das Land heimsuchen.

Was fast schon nach Dune, der Wüstenplanet, aussieht ist der neue Titel von Deck13, In Atlas Fallen übernehmen wir die Kontrolle über einen von uns optisch individuell anpassbaren Charakter.

Dieser befindet sich zunächst noch in einer Art Sklaverei, aus der er unvorhergesehen durch den Erwerb eines Handschuhs mächtige Fähigkeiten und einen Sidekick, ein Geist alter Götter, erhält. Dieser bringt uns in einem kurzen Tutorial die wichtigsten Manöver bei und begleitet uns von da an und steht mit mehr Rat als Tat zur Seite.

Die wohl optisch schönste und wichtigste Fähigkeit ist das Sandgleiten. Dank diesem können wir schnell per Tastendruck durch den Sand manövrieren. Das sieht nicht nur hübsch aus, sondern erlaubt es uns auch möglichst schnell von A nach B zu kommen.

Die weitere wichtige Fähigkeit, die wir im Laufe der Story verbessern können, ist das Anheben von Objekten. Das können einerseits schwer Gittertore sein und andererseits Objekte dies sich unterhalb der Sandschicht befinden. Das geht von versteckten Schatztruhen, über Kristalle bis hin zu Mauern und Plattformen. Mit Ausnahme der Kristalle, die oft Teil eines Zeiträtsels, bleiben heraufbeschworene Objekte auch an der Oberfläche erhalten.

Die dritte wichtige Plattformfähigkeit ist der Luftsprint. Damit können wir im Sprung noch einmal mehr Beschleunigen und so weiter entfernte Punkte erreichen.

Neben den Fähigkeiten erlaubt uns der Handschuh ebenfalls Waffen zu erschaffen und zu Nutzen. Hier waren Axt und Sandpeitsche unsere bevorzugte Wahl. Jede Waffe hat einen Standard und eine Sekundären Angriff, welcher per simplen Tastendruck ausgeführt werden kann. Während des Kampfes sammeln wir zusätzlich Momentum. Durch diese Energie schalten wir zusätzlich größere Variationen unserer Waffe frei und machen noch einmal mehr Schaden.

Auf unserer Reise durch die Wüstenlandschafft sammeln wir fleißig Material, das wir für das Anfertigen von Essenzsteinen nutzen können. Ebenso wichtig sind die Ressourcen, die wir aus Kämpfen erhalten. Die gefertigten Essenzsteine rüsten uns nochmals mit aktiv und passiven Zusatzfähigkeiten aus, für deren wirken wir aber zuerst das zuvor erwähnte Momentum brauchen. Jeder Stein kann ebenso mit den richtigen Materialien verbessert werden.

Was wäre ein RPG ohne Erfahrungspunkte? Richtig. Daher gibt es in Atlas Fallen gleich mehrere Verwendungszwecke dafür. Erledigen wir Haupt oder einen der zahlreichen Nebenquests oder Aufgaben erhalten wir diese. Ebenso durch das Besiegen von Feinden. Verwenden können wir diese dann entweder um unsere erhaltenen Rüstungen zu verbessern (Dadurch ergibt sich quasi unser Spielerlevel) oder gemeinsam mit anderen Materialien zur Erweiterung unserer Essenzsteinleiste bzw. Hochleveln unserer Essenzsteine.

Was fehlt dann noch? Das liebe Geld. Auch dieses findet ihr in versteckten Truhen, als Belohnung von Missionen oder durch den Verkauf von eurem Inventar, speziell den Antiquitäten, die ihr Sammeln könnt. Als Tausch dafür könnt ihr beim Händler eures Vertrauens nützliche andere Objekte wie Blaupausen für Essenzsteine, Schatzkarten, Rüstungen, Materialien und mehr kaufen. Dabei hat fast jeder Händler was anderes für euch parat.

In der Open World können wir einige Aufgaben absolvieren. Das Sammeln von Truhen haben wir vorher schon erwähnt. Ebenfalls unterhaltsam ist die Heraufbeschwörung von Lichtkristallen. Diese werfen nach freilegen einen Lichtstrahl und wir müssen in kurzer Zeit einen Hindernisparcours zum nächsten Kristall schaffen. Haben wir alle Kristalle besucht winkt eine Schatztruhe. Ebenso unterhaltsam ist das Verfolgen von Tieren. Haben diese eine leuchtende Aura, so können wir diese heimlich verfolgen. Gelingt uns dies legen diese einen Schatz frei. Aber Achtung, denn sollten sie euch entdecken müsst ihr von vorne beginnen.

Damit ihr nicht den Überblick über euren Schaffen verliert gibt es eine Karte, die euch den Fortschritt in den einzelnen Gebieten anzeigt.

Zusätzlich helfen euch Schnellreisepunkte, die in Form von Ambossen freigelegt werden können, schnell zu zuvor besuchten Gebieten zu gelangen. Außerdem könnt ihr an Ambossen die zuvor beschriebenen Verbesserungen durchführen bzw. eure Gesundheit wieder herstellen.

Wer nicht alleine die weiten von Atlas Fallen besuchen will, der kann gemeinsam mit einem Freund auf der identen Plattform auf Phantomjagd gehen.

Fazit

Nach The Surge 1 und 2 ist Atlas Fallen eine willkommene Abwechslung aus dem Hause Deck13. Wir waren während unserer Testphase durchaus unterhalten, denn das Spiel und Gameplay zeichnete sich als äußert kurzweilig aus. Vor allem das Gleiten am Sand hat es uns angetan und wirkte jedes Mal beeindruckend. Das und die Variation an Waffen und Fähigkeiten zeichnet die Kernstärke von Atlas Fallen aus. Denn beim Rest könnt ihr euch zwar auf guten, aber soliden Durchschnitt einstellen. Zusammengefasst ist Atlas Fallen ein simples Aktion Spiel mit interessanter Storyline, dass ihr, sofern gewünscht, mit euren Freunden gemeinsam erleben könnt.

— Fabian Padrta

8

Das Gute

+ frische neue Gameplayelemente (Sandgleiten, Essenzsteine)

+ Interessante Storyline

+ einsteigerfreundlich für neue Spieler

Das Schlechte

- Größtenteils durchschnittliches Action-RPG

- Teilweise Performanceprobleme auf Xbox Series S

Shortcut Atlas Fallen
Release 10. Aug 2023
Studio Deck13
Publisher Focus Home Interactive