Do, 8. Jan 2015

Kleiner Pilzkopf ganz groß

Game Rezension: Captain Toad: Treasure Tracker

Seit über 30 Jahren steht der kleine Pilzkopf treu an Prinzessin Peachs Seite und musste dabei immer wieder zusehen, wie sie regelmäßig entführt wurde. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis sich unser tapferer Protagonist einen neuen Job sucht und sich im Indiana Jones-Outfit zusammen mit Freundin Toadette selbst auf eine abenteuerliche Reise begibt.

Captain Toad wird dem einen oder anderen Spieler bereits aus Super Mario 3D World, in dem wir schon einige Level mit unserem kleinen Freund spielen durften, bekannt sein. Das Grundprinzip ist gleich geblieben, man spielt mit dem Gamepad auf einem 3D Puzzle-Level, das in alle Richtungen gedreht und dementsprechend von allen Seiten betrachtet werden kann. Darauf wandern wir mit dem Held der Herzen, der versucht, sich an Fallen, Hindernissen und Gegnern vorbei zum Goldstern zu kämpfen. Das ist natürlich nicht so einfach, wie es klingt, denn im Gegensatz zu Mario kann Toad nicht hüpfen.

Mit der Rübe auf die Rübe

Mit der bloßen Rambo-Tour kommt man aber nur selten voran. Denn auch wenn man nicht gegen unzählige Gegner kämpft, sind die, auf die man trifft, nicht minder gefährlich. Denn bereits nach zwei Kollisionen mit selbigen erleidet Toad den Bildschirmtod und das komplette Level muss von vorne begonnen werden. Zum Glück gibt es die bekannten Rüben aus Super Mario Bros. 2 und den Hammer aus Donkey Kong, die euch zum Beispiel vor Shy Guys bewahren. Items wie Fliegenpilze, die Toad nach erlittenem Schaden wieder größer werden lassen, 1-Up Pilze, Münzen, Rüben, Hammer und auch Diamanten zieht ihr aus zahlreich vorhandenen Blumentöpfen.
Damit die Levels nicht zu kurz ausfallen, wurden für den Wiederspielwert Challenges eingebaut. So gibt es in jedem Level drei Diamanten zu sammeln, mit denen später weitere Level freigeschaltet werden können. Zusätzlich können mit Herausforderungen Bonus-Level freigeschaltet werden.

Vom Schieben und Blasen

Die Einbindung des Wii U-Gamepads orientiert sich an Mario 3D World. Mit dem Touchscreen kann man Blöcke je nach Aufgabenstellung hin und herschieben, um weiterzukommen.
Zusätzlich zur Touch-Funktion wurde auch das Mikro eingebunden. Manche Propeller-Plattformen müssen manuell in die Luft befördert werden. Bläst man also leicht in Richtung GamePad (oder schreit sich die Seele aus dem Leib, es macht keinen Unterschied), heben die Plattformen ab. In Summe ergeben sich daraus viele Rätsel und Ideen den richtigen Weg zu finden, die Herausforderungen zu meistern und alle Diamanten einzusammeln.

Szenerie und Abwechslung

Auch wenn die einzelnen Level sehr klein und minimalistisch wirken, sind sie thematisch unterschiedlich aufgebaut. So findet man zum Beispiel tropische Level mit südländischen Stränden und Palmen, wilde Draisinenfahrt-Level, nächtliche Ruinenexpeditions-Level oder abgespacede Regenbogen-Level, die alle ihre themenspezifischen Gegner und Fallen mit sich bringen.
Für willkommene Abwechslung sorgen neben Bonus-Level vor allem die Bosskämpfe. Hier ist die Stage meist völlig anders aufgebaut und man muss mit Hilfsmittel und Ausnutzen der Levelbeschaffenheit den Boss bewältigen.

Fazit

Captain Toad: Treasure Tracker überzeugt mit liebevollem 3D-Design, einfacher Steuerung und ausreichendem Spielumfang. Schade, dass auf Multiplayer- oder Online-Modus verzichtet wurde. Wer sich große Herausforderungen erwartet, wird leider nicht auf seine Kosten kommen, denn das Spiel scheint eher auf jüngeres Publikum und Casual Gamer abzuzielen und vermeidet eine trial’n’error-Herangehensweise. Wer aber Puzzle-Spiele liebt oder einfach nur ein riesen Fan des kleinen Adventurers ist, sollte sich das Spiel holen. Denn mit 39€ wurde der Preis durchaus fair kalkuliert und am Inhalt nicht gespart.


Entwickler: Nintendo
Publisher: Nintendo
Genre: Rätselspiel, Adventure
Plattform:
Wii U
Bewertung:
4/5