2011
09
Mittwoch November

Walking

Flucc Praterstern 5, 1020 Wien
Map
Einlass: 21:00 Uhr Beginn: 21:00 Uhr
Gratis Eintritt!

Walking
soundtracks for public spaces

WALKING is a collaboration of artists and musicians from Austria, France and Turkey, founded in 2011 by Katharina Ernst and Christine Schörkhuber.
We create site-specific music that is based on the rhythm of a body that is moving through a space, the public space, that is full of bodies producing
rhythm.
Walking is a rhythmic relation of body and space – walking grooves!
Come and see our live performance to discover the two routes that we have filmed and set into music!
Download the music from our website to experience the two soundtracks personally while walking!

WALKING started in Vienna. There are two separate tracks: one leading from the metro station Karlsplatz – Oper to the Bahnorama tower (the great
construction site of Vienna Main Station), the other one going from Schwendermarkt in the 15th district to the public library at Urban-Loritz-Platz.
WALKING has been performed at Amann Studios and at Kunsthalle Wien project space in Vienna in 2011 and has had a Ö1 radio feature.
WALKING will be continued in cities especially in France and Turkey. Our next destination is Istanbul.

www.walkingproject.net
Katharina Ernst (A) – concept, drums
Christine Schörkhuber (A) – concept, video
Lukas Schiemer (A) – reeds
Emirhan Üçkardas (TR) – guitar
Jérôme Fohrer (F) – bass

Eine Videokamera beobachtet die Bewegungen einer Gehenden auf einer
festgelegten Strecke in Wien. Wir sehen, wie die Stadt den Gehrhythmus
beeinflusst, wie Körper und urbane Umgebung sich aufeinander beziehen.
Inspiriert vom Video komponieren wir Musik, die sich an Bewegung und Wegstrecke orientiert.
Die vorab festgelegte Strecke wird im Bezug auf ihre spezifischen Umgebungen
in mehrere Etappen eingeteilt, jede Situation bildet die Grundlage für ein
Musikstück; so bedeutet z.B. der im Video sichtbare Wechsel von einer
Unterführung auf die Straße hinaus den Beginn eines neuen musikalischen Abschnitts.
Architektonische Beschaffenheit, Frequentierung, Funktion,
Bodenbeschaffenheit etc. beeinflussen und bestimmen die Art der Bewegung vor Ort. Die visuellen und akustischen Informationen des Videos dienen als
Referenzen für die musikalische Komposition.
Rhythmus und Tempo des dokumentierten Gehprozesses werden aufgegriffen,
Alltagsgeräusche in Musik übersetzt. In Folge wird die Original-Tonspur des
Videos durch die Musik ersetzt – die Musik fungiert als ordnende Instanz
von akustischen und visuellen Eindrücken. Ebenso wird mit den Mitteln der
Musik frei umgegangen; improvisatorische Sequenzen werden komponiertem
Material gegenübergestellt.
Jedes der Stücke bezieht sich mehr oder weniger konkret auf eine Etappe, in
der richtigen Reihenfolge nacheinander gehört ergeben sie eine musikalische
Interpretation der gesamten Wegstrecke. Diese genau determinierte
geographische Distanz kann nun von Betrachtenden/Zuhörenden abgegangen
werden, die mittels eines mp3-Players eine (Neu-) Vertonung der alltäglichen
Umgebung erfahren.
Tempo und Rhythmus der Musik ergeben sich aus dem Akt des Gehens, der im
Video dokumentiert ist. Weitere Faktoren für die Musikfindung sind
subjektiv-konnotativ auf den Bildeindruck bezogen – eine Marktsituation
unterscheidet sich beispielsweise von einer Situation in einem Park aufgrund
der Frequentierung und der Bodenbeschaffenheit.
Die Alltagsgeräusche, die auf der Tonspur des Videos aufgezeichnet sind,
können ebenfalls als Inspiration in den Kompositionsprozess einfließen bzw.
auch direkt als Soundscape oder gesampelt übernommen werden.
JeneAlltagsgeräusche, die normalerweise durch das Musikhören mit portablen
Audioplayern im öffentlichen Raum ausgeblendet werden sollen, gehören hier
also mit zu den Grundlagen für die Musik – die Ausblendung geschieht durch
die musikalische Interpretation dessen, was ausgeblendet werden soll. (“Ein
Geräusch wird nur so lange als störend empfunden, so lange man sich nicht darauf konzentriert.”)
Bewegung liegt dem Video zugrunde, der Akt des Gehens bedingt die Musik.
Wenn die Betrachtenden/Zuhörenden die festgelegte Strecke mit der Musik im
Ohr abgehen, so werden sie durch den Prozess des Gehens zu Mit-Ausführenden der künstlerischen Arbeit.
Tempo und Rhythmus der Musik ergeben sich aus dem Akt des Gehens, der im
Video dokumentiert ist. Die Musik wiederum beeinflusst das Gehtempo derer,
die die Wegstrecke musikhörend zurücklegen. Die so entstehende Arbeit ist
also nicht nur audiovisueller sondern auch audiokinetischer Natur und lagert
einen Teil der Ausführung zum Betrachtenden/Zuhörenden hin aus. Die Position
von Publikum versus Kunstschaffenden wird in Frage gestellt.

www.walkingproject.net

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