2012
19
Mittwoch Dezember

Up All Night - Live: B. Fleischmann

Chelsea Lerchenfelder Gürtel / U-Bahnbögen 29-30, 1080 Wien
Einlass: 21:00 Uhr Beginn: 00:00 Uhr
  • Abendkassa 12.00
  • Vorverkauf 10.00

The new Chelsea Wednesday Club with DJ Y & Guests … simply the best of Indie, Pop and Beats.


live in concert:

B. FLEISCHMANN
VVK: 10,-/AK: 12,-

B. FLEISCHMANN beschäftigt sich auf seinem aktuellen Album mit Themen der Vergänglichkeit, des Dahinfliehens, des Untergangs, wenn man so will. ”I’m Not Ready For The Grave Yet” ist der Titel des Albums, auf dem der Multiinstrumentalist erstmals auf einem Großteil der Stücke am Mikrofon zu hören ist – und zudem ganz alleine (zuvor begegnete man hier ja auch mal einem Daniel Johnston). Das apokryphe Flirren des Daseins also, das an einem vorbeirauscht und immer weniger Zeit zum Durchatmen und In-Angriff-Nehmen lässt – „yesterday we thought/tomorrow we would/today we say/tomorrow we should“ –, so eine Zeile des fast schon kopfnickerischen „Tomorrow“, das über das Vertagen, wohl auch über das Verjähren des Vertagens und die Fadenscheinigkeit jeder Planung verweist (und Generation Prokrastination sicher aus der Seele spricht), nimmt hier den Platz der Melancholie ein, die zuletzt wieder auf seinem Performance-Album For M/mikro_kosmos aufflackerte. Stattdessen also die ehrliche Bestandaufnahme eines gestandenen Mannes, der nach vorne blickt, um den suizidalen Freiheitsdrang der „Lemminge“ in wilde, für uns Menschen gleichwohl verständlichere Instrumentalwelten zu übersetzen, Experimente mit Schwarzpulver zu beschreiben, einfach mal den Stöpsel im Fluss der Dinge zu ziehen: „Who emptied the river?“, lautet die zwischen treibenden Beats und Tetris-Gitarrenbausteinen platzierte Frage, gefolgt von drei Worten, die immer wieder zu hören sind auf dieser Platte: „Don’t follow me.“  Tja: Wir müssen es ja doch. Bis ins Grab. Während der Wiener insgesamt etwas mehr auf Rhythmuswelten und Vorwärtsdrang („Auf ins Grab!“) setzt, der Vibe etwas ungeschliffener & rougher ist auf dieser LP, gibt es da auch einen ruhigeren Track wie „At Night The Fox Comes“ – was für Balance zwischen Soundexperiment und Songstrukturreform sorgt, zwischen impulsiver Rückschau und solidem Songwriting als Basis für Bedeutsames. Und gelacht wird dann ja doch. 
www.bfleischmann.com
www.morrmusic.com


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