2026
12
Donnerstag März
The Young Gods APPEAR DISAPPEAR
Flucc Praterstern 5, 1020 Wien
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Die Gitarren werden gezückt, und die Messer werden gezogen. Auf dem Rhythmus einer Welt, die aus den Fugen gerät, passen The Young Gods ihr Feuer an und schlagen mit regenerierter Kraft zu. Von der ersten Sekunde von Appear Disappear an zerreisst die Sechssaitige den Raum und zeigt ihre Zähne in einem elektrischen Heulen. Das Trio hat sich auf seine offensivsten Grundlagen besonnen, auf die Kunst des akustischen Kampfes, die nie überflüssig ist, wenn überall Krieg herrscht.
Selten hat eine Platte der Young Gods so sehr von ihrer Zeit profitiert: Militärische Konflikte, allgemeine Überwachung und intime Dramen. Seit ihrer Gründung 1985 hat die Band musikalische Gebiete erschlossen, in denen sie als Pioniere die nackte Dringlichkeit des Rock mit der Kraft der Elektronik verband. Appear Disappear fängt das pulsierende Herz dieser Musik ein und ehrt ihre langjährigen Einflüsse, vom Psychedelic Rock bis zum Post-Punk und Industrial.
«Wir wollten etwas Rohes», fasst Franz Treichler, Gitarrist und Sänger, zusammen. «Nach dem atmosphärischen Rock von Data Mirage Tangram (2019) und dem Instrumentalstück von Terry Rileys In C (2022) brauchten und wollten wir uns frontaler ausdrücken.»
Ein Album des Widerstands. Mit seinen Themen und seiner Intensität führt es mitten ins Herz des Netzes. «Appear Disappear ist eine Reflexion über unsere Verwicklung in die Probleme der Welt und unsere Fähigkeit, uns zu positionieren. Wie können wir reagieren, wie können wir das Richtige tun in der Unmenge an Daten, die wir jede Sekunde verarbeiten?», fragt der Sänger.
Der Schlag ist körperlich, der Tanz tribal. In Shine that Drone wird die Menge mit den Füssen auf den Boden gestampft. Blackwater feiert die neuen Werkzeuge des Widerstands.
Aber Appear Disappear ist auch – und vor allem – eine Liebesplatte. Eine Ode von Franz Treichler an seine 2023 verstorbene Frau Heleen. Blue Me Away hat die schönsten Explosionen des Albums, die ehrlichsten Verpuffungen. Der Sänger ist sich sicher: «Das Chaos tanzt, wenn sich die Tänze von Frauen und Männern vereinen.» Die Musik von The Young Gods ist der Soundtrack dazu.