2009
22
Donnerstag Oktober

The Striggles, Reflector, Sex Jams (Noise Rock Nacht)

Einlass: 00:00 Uhr Beginn: 00:00 Uhr
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‚Pass‘, das neue Studioalbum des Brachial-Duos Reflector, umschifft wie schon bei deren Releases in der Vergangenheit wieder einmal gekonnt sämtliche Genres, in die man es vorschnell einordnen könnte. Ist es Metal? Doom? Noise-Rock? Avantgarde? Irgendwie spielt das auch keine große Rolle, denn sobald man die CD eingelegt und den Lautstärkeregler der heimischen Stereoanlage nach oben gedreht hat, sorgt man sich um keine intellektuelle Standortbestimmung der Band mehr, sondern ist eher damit beschäftigt, sich irgendwo festzuhalten: Was sich da ab Track Nr. 1, ‚Done and Gone‘ aus den Boxen wälzt, ist ein elektrischer Sturm, der gnadenlos alles niederdrückt, was sich ihm in den Weg stellt.
Reflector singen wieder das Hohelied des Gitarrenfeedbacks, in einen derben Mantel aus dumpfen und doch messerscharf-präzisen Drumbeats gehüllt. Knurrig reiht sich Riff an Riff, zwischendurch mit Gewalt an der Leine gehalten wie ein blutdurstiger Pittbull, bevor diese Leine dem Druck nicht mehr standhält und der Hörer in weiteren, blitzschnell losgelassenen Kaskaden von High-Voltage-Sound ertrinkt.
Trotz all der lustvoll zelebrierten Brutalität bewegen sich Reflector auf ihrem neuen Album übrigens leicht wie Tänzer; möglich macht das die beispiellose Disziplin des Songwritings, erlernt in 12 Jahren ununterbrochener Bandgeschichte, immer wieder erprobt in unzähligen Live-Auftritten und in doomigen Marksteinen wie dem Selftitled-Debüt auf CD 2001 (erschienen auf Erdkampf/Dusk) , dem zweimal eingespielten Klassiker ‚Flugangst‘ (2002 auf tonto, 2007 auf dem Kultlabel ‚Rock is Hell‘) und natürlich auf der 2006 auf Noiseappeal erschienen CD ‚Phantoms‘.
Es sollen hier bewusst keine musikalischen Vorbilder zitiert werden, denn nach so langer Zeit haben Reflector ihren Stil so weit verfeinert und gefestigt, dass man sie selbst als Einfluss zitieren kann. Für Unkundige sei hier nur kurz angerissen, dass auch das neue Werk ‚Pass‘ wieder auf den Pfaden des von Fans heute noch fast religiös vereehrten Sludge – Genres wandelt, obwohl Reflector natürlich wie immer gerne für Irritationen und Überraschungseffekte gut sind: da werden Riffs geduldig, fast mantra-artig wiederholt, aufgebaut, nur um dann statt dem erwarteten Befreiungsschlag in plötzliche Stille zu münden oder in den nächsten Song abzubiegen. Reflector verstehen es sehr geschickt, Klischees und Langeweile zu umspielen; und wenn man es am wenigsten erwartet, tauchen dann meditativ-akustische Klänge (‚Keep Your Heart Out‘) oder auch mal rauhe, gebellte Vocals auf, die für kurze Momente um die Herrschaft mit der explosiven Gitarren/Drum-Einheit kämpfen, bevor der Hörer bereits zum nächsten Sounderlebnis gerissen wird. Und zum nächsten. Und zum nächsten.
‚Pass‘ ist soeben auf Noiseappeal / Rock is Hell erschienen. Reflector sind natürlich auch live zu erleben. (dr. nachtstrom)

Wer noch nie von einer Formation namens The Striggles gehört hat, tut gut daran, seine vom Mainstream unzähliger Gitarrenbands verkrusteten Ohren ganz weit aufzusperren.
Diese Band bürstet nämlich alle Erwartungen an ‚Rock‘, ‚Indie‘ und sonstige Genreschubladen gehörig und lustvoll gegen den Strich, verwendet Bausteine aus Rock und Blues aller Dekaden, wendet sie, stülpt sie von aussen nach innen, verfremdet sie, stellt sie in andere Kontexte, baut sie neu zusammen – doch es bleibt Rock’n Roll, unverkrampft, selbstverständlich, selbständig!
Die Musik der Striggles ist eher als kreativer Fluss, denn als festgefügtes Klanggebilde zu sehen. Ein paar Konstanten kann man dennoch ausmachen, die Liebe zum Experiment, der musikalische Einfluss, der von obsessiver Beschäftigung mit Bands wie Can, Captain Beefheart, Snakefinger oder auch John Lee Hooker zeugt, die jahrelange Erfahrung der Musiker natürlich (Code Inconnu, Fetish69, Mizar, Babybandits, Tonto, Automassage, Die Sekte, Melville uvm.)…..
Aus dieser abenteuerlichen Mischung verschiedenster musikalischer Vergangenheiten der einzelnen Mitglieder und daraus resultierenden divergierenden Ansätzen konnte eigentlich gar nichts anderes entstehen als eine Formation wie die ‚Striggles‘!
Nach der abgefeierten Debut-Platte “Expressionism” im vorigen Jahr, veröffentlichen The Striggles im Oktober 09 ihren Zweitling “Aloha” auf ihrem Stammlabel Noise Appeal! OHREN AUF!

PRESSESTIMMEN:
Sternstunden 2008 – Pop-Jahres-Charts auf Platz 3: The Striggles: Expressionism
Schwerer, harter Blues. Elementare Rockgewalt öffnet sich kraftvoller Funkyness. Ein Sänger als Scharfrichter. Elegant kanalisierter Zorn
(Falter Nr.52/2008)
Ein Monument intelligenter Raubeinigkeit. (Martin Gasser – Kronenzeitung 23.1.09)
Irgendwie ein ausgegorenes, toll assoziatives Hirnding, für viele nicht durchschaubar. Ein Striggle ist ein Striggle ist ein Striggle, und was für einer! (Huck / Kapuzine/ 2008)
Sie sezieren Post-Hardcore am lebendigen Leibe und legen blutverschmierten Blues und Funk frei. (Falter #28/2008)
Because they are grown up, mature noise rockers with enough experience in a slew of different bands! (07/2008 cracked netzine)
….ein äußerst kraftvolles Werk, das diszipliniert und räudig zugleich ist. (Megaphon Nr.155 August 2008)
Im selben Moment diszipliniert und entfesselt, scheint den vier Grazern dabei ganz gerne auch der Schalk im Nacken zu sitzen, was gerade in der gestrengen Harte-Buben-Abteilung kein Fehler ist. (Gerhard Stöger im Falter / Wien 31/2008 vom 30.7.2008)
…verknüpft der Expressionismus von The Striggles den Intellekt mit diesem Gefühl dort in der Körpermitte. Serviert die Spezialität des Hauses: Hirn mit Herz und zwei Eiern! (Felix Freistil Dezember 2008)
…zerstören gekonnt alle Erwartungshaltungen, die die überintellektuelle Indierock-Hörerschaft so an den Tag legt. Es ist ein teuflisch rhythmisches Noiserock-Gewitter, das über einen hinweg fegt, in Zaum gehalten vom großartigen Gesang von Martin Plass.
(Robert Buchmann 2008/Ox-Fanzine 80)
Feinster R.O.C.K. Sehr spannendes Ergebnis! (Rokko / Rokko’s Adventures No.4 / 2008)
…den besten Auftritt hatten wohl die Striggles. Die Grazer Band bot beharrlich stampfende Gitarrenlastigkeit in äußerst kreativen Variationen, grobe Oberflächen mit angenehm bluesiger Unterfütterung…..  (MW Kronenzeitung 25.01.09 )

Eintritt: 5€