- Sir Tralala & The Golden Glanders
LIVE@RKH. Eine RadioKulturhaus-Reihe mit neuer Musik aus Österreich. Diesmal mit Sir Tralala & The Golden Glanders am 20. Oktober.
Sir Tralala, 1978 als David Hebenstreit geboren, Geiger, Sänger und Gitarrist, gilt seit Jahren in der Wiener Szene zwischen Fluc und Rhiz als genial-exzentrisches Talent. Zu Recht.
Mit seiner Band ‚The Golden Glanders‘ hat er sich ein nettes Refugium verschiedener, international tätiger Musiker an Land gezogen. Wie man mit dem Schmerz lebt, ohne (ihm) zu verfallen, ist eines der zentralen Themen von Sir Tralala – in diesem Sinn hat er etwa eine Version des Velvet-Underground-Klassikers ‚Heroin‘ geschaffen. Und so beginnt auch dieser Song, den er für den Soundtrack des Kommunenkinder-Films ‚Die Vaterlosen‘ eingespielt hat – ‚Bound To Be‘ – mit einer Beschwörung des Schmerzes: ‚If you want to lose the pain, don’t feed it.‘ Vor einem simplen und hypnotischen Rhythmus singt er diese Zeilen, mit seiner schwachen, heiseren, doch berührenden Stimme, die zu brechen droht, wenn er im Refrain sein Schmerzmittel beschreibt: die Verpflichtung, die Bindung – an die Väter, Mütter und Kinder, paradoxerweise aber auch an die Straße und die Freiheit. An alles also, an das man sein Herz hängt; und an alles, was man tun muss. Sir Tralala & The Golden Glanders schaffen eine unglaubliche Gratwanderung zwischen sensiblen Balladen, noisigem Hardcore-Punkrock und elektronischer Musik. Die Besetzung: David Hebenstreit aka. Sir Tralala (Gesang, E-Gitarre, Synthesizer, Violine), Georg Lichtenauer (Synthesizer, Sampler, Laptop), John Norman (Bassgitarre), Peter Seher (Drums).
An die eintausend Konzerte soll David Hebenstreit alias Sir Tralala in seinem Leben schon bestritten haben. Nach der ‚Internationale‘ im Kindergarten, Blockflöte, Violine und diversen Rock-Projekten bei seinem jetzigen Alter Ego angekommen, veröffentlichte er 2009 sein bislang letztes Album ‚Escaping Dystopia‘. Dieses Werk präsentiert bewußt durchkomponierte Songs, die sich vor allem durch die Verwendung klassischer Orchesterinstrumente und elektronischen Sounddesigns auszeichnen – und aus ein bißchen Psychedelik, Rock’n’Roll und Alternative-Touch schöpfen. ‚Das ist alles so berührend und schlau, weise und brüchig, überlegt und voll ausbrechendem Gefühl zugleich, so innig am Rand der Stimmüberschlagung gesungen, so elegant steigernd, so grandios von Sixties Percussion und wundervollen Streichern getragen, dass mir nur mehr der Himmel einfällt, für den diese schönste und begeisterungswürdigste österreichische Indie-Single seit sehr langer Zeit bound ist.‘ (Boris Jordan, FM4). Und wenn Sir Tralala für diese spezielle Konzert auch noch Gäste einlädt, darf man doppelt und dreifach Großes erwarten.