2016
25
Montag April

Sama Dams

Weekender Tschamlerstr. 3, 6020 Innsbruck
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Einlass: 19:00 Uhr Beginn: 00:00 Uhr
  • Abendkassa 0.00
  • Vorverkauf 0.00
Sama Dams am 25. April 2016 @ Weekender.

In nur relativ kurzer Zeit haben sich die Prog- und Postrock-Maestros von Sama Dams mit ihrer Rebellion gegen jegliche auditive Klischees eine beachtliche Gefolgschaft von Fans aufgebaut. Sie beeindrucken mit einer Mischung aus gekonnt eingesetzten besänftigenden Klängen und experimentellen Rock’n’Roll Ausbrüchen des Leadsängers Sam Adams. Das Album No Vengeance (2013) zeichnet sich durch eine Erkundung technisch kompetenter Rockelemente aus – was an Radiohead erinnert – während es zugleich Nischen ganz für sich einnimmt.

 

Comfort in Doubt, das zweite Album in voller Länge der avantgardistischen Band aus Portland, weint im gierigen Ton nach verlorener Unschuld. Mit ihrem ersten Titel My Ears Are Ringing, ein einprägsames und seltenes Glitch R&B-Meisterwerk, versetzen Sama Dams den Zuhörer in eine ähnliche Welt, wie sie Radiohead mit ihrem Album OK Computer erschaffen hat. Dieses kompromisslose Trio trifft die feine Linie zwischen riskantem Experimentieren und zuckersüßem Pop genau. Ihr unfehlbarer Sinn für Musik leitet den Dreien dabei den Weg. Die Band hatte bei ihrem zweiten Album mit einigen Herausforderungen zu kämpfen: „Wir hatten zwischen den Tour-Terminen ziemlich viel zu tun und mussten auch noch unser Privatleben auf die Reihe kriegen. Dadurch hatten wir sehr wenig Zeit neue Texte zu schreiben“, so der Schlagzeuger Chris Hermsen. Und obwohl die unabsehbaren Folgen des Zeitmangels ein Problem für viele Bands darstellen, haben sie in diesem Fall eine neue Tür geöffnet – Lisa Adams, Organistin, Vokalistin und Partnerin von Leadsänger Sam Adams. Lisa und Sam hatten bereits seit ihrem Umzug nach Portland, Oregon im Jahr 2010 in der Musik zusammengearbeitet. Das neue Album markiert jedoch Lisas Einstieg ins Songwriting. Nachdem das Album No Vegeance aufgenommen und getourt wurde, zog sie sich aus ihrer Vollzeitprofession als Musiklehrerin zurück, um mehr Energie in die Band stecken zu können. Dieser Wechsel hat definitiv seine Früchte getragen.

 

Die reichliche Portion Zynismus, die sie in Dirty Work eingebettet hat, täuscht über ihre Unerfahrenheit als Neuling im Songwriting gekonnt hinweg und mit süßlich hochfliegenden Melodien in Songs wie Maggie kreiert sie einen optimalen Kontrast zu Sams kantigen Stil. Egal ob es darum geht einen Song vorzustellen oder T-Shirts nach der Show zu verkaufen, die Band versprüht einen unwiderstehlichen, mittelwestlichen Charme, der sich aus der launischen, Grenzen überschreitenden Rockstimmung ihrer Songs nicht gleich erraten lässt. Die Bandmitglieder, stammend aus Indiana, Ohio und Iowa, stehen an der Spitze einer Bewegung in Portlands Musikszene, die weit entfernt vom süßen Kammerpop ist und eine äußerst expressive Haltung anstrebt. Sie beeindrucken mit einem spontanen, exploratorischen Abenteuer, das wir direkt miterleben können, sei es durch ihre Musik oder durch ihre Performance. Denn nichts ist spannender als die Entdeckung selbst.