Port O´Brien

Vom alaskischen Fischerdorf auf die Konzertbühnen dieser Welt: Die Indie-Folk-Helden Port O`Brien schreiben nicht nur Hymnen übers Lachsfischen. Aber auch.

Die Geschichte von Port O`Brien beginnt in einem kleinen Schlafzimmer. Dort machen sich zwei junge Menschen namens Van und Cambria daran, die Erlebnisse ihrer Sommermonate in Liedform zu packen und auf Tape zu bannen. Sie erzählen Geschichten über ihren arbeitsreichen Alltag in einem Fischerdorf in Alaska, das abenteuerliche Leben auf hoher See und die wochenlange Isolation. Zeugnis dieses bittersüßen Seemann-Idylls ist das wunderbare Debütalbum „All We Could Do Was Sing“ (2008), mit dem Port O`Brien, die mittlerweile zu einem Quintett gewachsen sind, die Herzen aller Indie-Fans im Sturm erobern. Als sich die Band nach einer ausgedehntenTour ins Studio zurückzieht, werden die Aufnahmen durch eine Schocknachricht unterbrochen: Cambrias jüngerer Bruder stirbt einen tragischen Unfalltod. Das Zweitwerk „Threadbare“ (2009) ist eine berührende Momentaufnahme eines
Verarbeitungsprozesses: melancholisch und gleichsam hoffnungsvoll. Die kalifornische Band macht Indie-Folk vom Allerfeinsten – mal leichtfüßig, mal schwermütig, aber immer voller Energie. Das stellt das US-Quintett regelmäßig bei seinen Konzerten unter Beweis: Inbrünstig intonierte Chorgesänge, kraftvolle Perkussion (da werden sogar Küchenutensilien zweckentfremdet) und treibende Banjo- und Gitarrenarrangements lassen niemanden ruhig stehen.

Für einen runden Abend ganz im Zeichen des Indie-Folks sorgt der Support inform der bezaubernde Laura Gibson. Ihre melancholischen Songperlen, die die einsamen Wälder ihrer Heimat Portland widerspiegeln, glänzen durch ihre Schlichtheit. Die Singer/Songwriterin überzeugt durch simple Melodien, nackte Akkorde und intim gesungene Texte.