2012
16
Donnerstag August

Pictures Of My Friends & Rotzpipn

B72 Hernalser Gürtel 72-73, 1080 Wien
Einlass: 20:00 Uhr Beginn: 20:00 Uhr
  • Abendkasse 10.00
  • Vorverkauf 8.00

Musik als Versuch.
Als Bemühen, einen Moment festzuhalten, ihn zu fassen, zu binden. Wie eine Fotografie, ein schwarz-weißes Bild, das sich ganz dem Augenblick verschreibt. Und dessen Flüchtigkeit, das Unberechenbare ernst nimmt. Die Gegenwart einfangen will, ungeschönt und roh. Musik, die sich im Hier verortet, im Jetzt ihre Zeit hat.

Musik als Wagnis.
Als Entschluss, den Moment sprechen zu lassen. Mit dem Risiko zu verstören und auf Unverständnis zu stoßen. Wie ein Bild, das Verdrängtes in Erinnerung ruft, Verborgenes aufdeckt und auf ein vielleicht unliebsames Geschehen verweist. Musik, die eine Geschichte erzählen will. Mit all ihren Brüchen, Unebenheiten und Einschnitten. Ohne Verzierungen, rücksichtslos. Schreiende Gitarren, ein dröhnender Bass und tobende Rhythmen als Stimmen des Augenblicks.

Musik als Ausweg.
Als Möglichkeit, sich zu verlieren und alles hinter sich zu lassen. Wer sich für den Moment aufgibt, geht ganz in dessen Geschichte auf. Verschwindet in den Klängen. Vergangenes und Künftiges haben keine Bedeutung, alles Persönliche wird abgestreift. Musik, die innerlich in Aufruhr versetzt. Sicherheit, Vertrautes und Identität werden preisgegeben. Es muss sich selbst fremd werden, wer in dieser Musik seinen Zufluchtsort sucht.

ROTZPIPN

Milieuvarietee aus Wien-Simmering Anno 2008 lernen sich Fetz N. Schädl und Zacharias Umpferl bei einem längeren Auslandsaufenthalt in Stein kennen und beschließen die Gründung der wichtigsten zeitgenössischen Wienerliedcombo der Welt. Die Balladen von Rotzpipn handeln von den Abgründen der menschlichen Seele, den Bedürfnissen der Wiener Bevölkerung, von Dorftrottel-Politikern, Vögeln, Essgewohnheiten und der Liebe in all ihren Ausprägungen. Diese Lieder erzeugen beim Publikum eine wohlige Mischung aus Mitleid und Abscheu und werden manchmal sogar höflich beklatscht. Beim Protestsongcontest 2012 gelingt es unseren Helden mit Hilfe der besten (weil auch billigsten) Kapelle ‚Das Simmeringer Faustwatschenorchester‘ mit der ‚Hymne 2.0‘ den ersten Platz zu belegen. 2011 erscheint das Debutalbum ‚…is a wos wert‘, der Rock’n’Roll ist gerettet…