Schwer einzuordnen, aber auch der ehernen Gangart nicht völlig abhold, ist Eddie „Devilboy“ Turner. Sein Werk darauf zu beschränken wäre indessen viel zu kurz gegriffen, wie jene auch live erleben konnten, die den bisherigen Auftritten des Amerikaners im Rahmen des Vienna Blues Spring beiwohnten. Manchen ist Turner überdies noch als Gitarrist von Otis Taylor in Erinnerung, was bereits verdeutlicht, wie breit das musikalische Spektrum dieses Musikers ist. Geboren in Kuba und aufgewachsen in Chicago war Turner im Punk, Psychedelic Rock und R´n´B ebenso zugange wie im Hard Rock, spielte mit The Immortal Nightflames, mit Tracy Nelson, Mother Earth oder auch Zephyr. Bevor er bei Otis Taylor einstieg, hatte er sich für längere Zeit aus dem Musikgeschäft zurückgezogen und war in der Immobilienbranche tätig. Rockbass-Legende Kenny Passarelli holte ihn dann zurück und produzierte unter anderem die zwei Alben „Rise“ und „The Turner Diaries“. Da gibt es Reminiszenzen an die Hill-Country-Juke-Joints eines R.L. Burnside ebenso wie solche an Rockbluesiges der Marke Hendrix. Eine eigenwillige Mischung aus Historie und Moderne. Turner wildert selbstbewusst und ungeniert in der Rock/Blues-Geschichte, macht sie sich zueigen, frisch und fordernd. Da trifft die akustische Slide auf Drum&Bass-Beat, perpetuiert die schneidende, elektrische Saitenarbeit die schmerzvolle Essenz des Blues. Ein Musiker für viele Fälle!
Besetzung
Eddie Turner (Vocal/Guitar)
Bill Shannon (Bass)
Dan Barnett (Drums)